Hagen/Sauerland. Hagen hatte lange die höchste Impfquote in der Region und auch in NRW. Jetzt zeigt die Corona-Rangliste der Kreise einen neuen Spitzenreiter.
Das neue Bundesinfektionsschutzgesetz wird flächendeckende Ausgangssperren für die Region bringen. Das lässt sich schon jetzt absehen. Alle zwölf Landkreise und Großstädte des Regierungsbezirks Arnsberg, die Bestandteil unser wöchentliche Corona-Ranglisten sind, liegen bereits mehr als drei Tage oberhalb einer Sieben-Tage-Inzidenz von 100, die Hälfte sogar über 200.
Aber trotzdem werden auch die neuen bundeseinheitlichen Regeln für einen Flickenteppich sorgen. Denn auch wenn die Ausgangssperren flächendeckend gelten werden, so gibt es bei Schulen und Kitas ein anderes Bild: Diese müssen erst ab einer Inzidenz von 165 komplett in den Distanzunterricht beziehungsweise in den Notbetrieb gehen.
Das trifft acht von zwölf Landkreisen und Großstädten. Beim Einkaufen kann es Lockerungen ab einer Inzidenz von 150 geben, dann ist mit einem negativen Test und einer Terminvereinbarung auch der Vor-Ort-Besuch in einem Geschäft erlaubt: Im Hochsauerlandkreis und im Kreis Soest wäre dies weiter möglich. In Kreis Siegen-Wittgenstein, wenn der Wert auch noch vier Tage länger unter 150 bleibt, könnte dies wieder erlaubt werden.
Die Lage bleibt insgesamt aber weiter angespannt. Der gesamte Regierungsbezirk liegt nun bei einem Durchschnittswert von 200,2 und damit noch einmal etwa 30 Punkte über dem Wert der Vorwoche. NRW-weit liegt die Inzidenz aktuell bei 181,0. Aber es gibt auch sehr gute Nachrichten: Fast ein Viertel der Gesamtbevölkerung hat jetzt die erste Impfung bereits erhalten.
Die Bilanz in der Region
Schaut man genauer auf die Zahlen, dann gibt es diese Kernaussagen für die Wochenbilanz:-Der Anstieg bei der Zahl der Corona-Toten fällt wieder deutlich stärker aus.
- Die Lage auf den Intensivstationen bleibt auf hohem Niveau angespannt: Die Zahl der besonders behandlungsintensiven Covid-Patienten ist im Wochenvergleich erneut gestiegen – und die Zahl der freien sowie der insgesamt verfügbaren Betten ist rückläufig.
- Die Sieben-Tage-Inzidenz, die die Quote der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche misst, ist in zehn von zwölf Kreisen und Großstädten im Wochenvergleich gestiegen, besonders stark in Herne. In Siegen-Wittgenstein und in Hagen ist die Inzidenz hingegen zurückgegangen.
- Beim Impfen geht es voran: Impf-Spitzenreiter ist nun der Kreis Olpe, der knapp vor Hagen steht, am Ende der Skala liegen Dortmund und der Ennepe-Ruhr-Kreis.
Die Corona-Rangliste
Schaut man auf den Regierungsbezirk Arnsberg, führt nun Herne die Rangliste der Corona-Dynamik an. Sie basiert auf den Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI), Stand Freitag 0 Uhr.
- 1. (Rang 5 vor einer Woche) Herne: 301,7 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen (247 Tote, 7 mehr als vor einer Woche)
- 2 . (1). Hagen: 254,4 (284, 13)
- 3 . (7.) Hamm: 248,4 (181, +5)
- 4. (3.) Kreis Unna: 244,9 (450, +4)
- 5 . (2. ) Märkischer Kreis: 219,9 (351,+ 12)
- 6. (6.) Dortmund: 216,4 (337, +5)
- 7. (9.) Bochum: 174,0 (201 , +9)
- 8. (8.) Olpe: 170,2 (140, +/- 0)
- 9. (11.) Ennepe-Ruhr-Kreis: 157,4 (329, +12)
- 10 . (4.) Siegen-Wittgenstein: 147,0 (164, +5)
- 11. (10.) Hochsauerlandkreis: 145,8 (178, +3)
- 12. (12.) Kreis Soest: 122,6 (176, +7)
Die Verstorbenen-Zahlen
Im Regierungsbezirk Arnsberg sind nun binnen 13 Monaten seit März 2020 3038 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus verstorben. Das sind 82 mehr als vor einer Woche – und damit deutlich mehr als in der Vorwoche (45 Verstorbene).
Die Intensivstationen
200 Covid-Patienten (davon 103 beatmet) werden aktuell im Regierungsbezirk auf Intensivstationen behandelt – damit ist die Zahl im Wochen-Vergleich noch einmal um 11 Patienten gestiegen. Die Zahl der freien Intensivbetten hat sich verschlechtert – sowohl bezüglich der Zahl der frei als auch der zur Verfügung stehende Betten: 175 (-8) der insgesamt 1292 (-22) zur Verfügung stehenden Intensivbetten in der Region sind noch frei. Das Intensivbettenregister zeigt im Detail diese Werte:
- 1. (Vorwoche 3.) Märkischer Kreis: 33,6 % der Intensivbetten mit 39 Corona-Patienten belegt
- 2. ( 1.) Herne: 25,4 % , 16
- 3. (10.) Kreis Olpe: 21,4 %, 6
- 4. (4.) Bochum: 15,5 %, 26
- 5. (2.) Hagen: 14,8 %, 11
- 6. (6.) Hochsauerlandkreis: 13,5 %, 13
- 7. (9.) Kreis Unna: 12,6 %, 14
- 8. (8.) Dortmund: 12,5 %, 35
- 9. (11.) Hamm: 11,8 %, 8
- 10. (7.) Kreis Siegen-Wittgenstein: 11,0 %, 13
- 11. (5.) Ennepe-Ruhr: 10,9 %, 11
- 12. (12.) Kreis Soest: 9,5 %, 7
Die Impfungen
854.998 Menschen in den zwölf Kreisen und Großstädten des Regierungsbezirks Arnsberg haben bislang ihre Erstimpfung erhalten. Das sind 139.607 mehr als in der Vorwoche. Insgesamt sind nun 24,4 Prozent der etwa 3,5 Millionen Menschen, die in der Region leben, einmal geimpft. 247.664 Menschen und damit 7,1 Prozent der Gesamtbevölkerung haben auch die zweite Spritze erhalten und somit den vollen Impfschutz.
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In ganz Westfalen-Lippe haben 58 Prozent der rund 2,6 Millionen Geimpften in Impfzentrum die erste Spritze erhalten, 21 Prozent von mobilen Impfteams, 13 Prozent in Arztpraxen und 9 Prozent in Krankenhäusern. Auf die einzelnen Städte und Kreise verteilt sich das so:
- 1. (Vorwoche 2.) Kreis Olpe: 40.405 Erstimpfungen, 30,2 % Prozent der Gesamtbevölkerung
- 2. (1.) Hagen: 54.732, 29,0 %
- 3. (4.) Kreis Soest: 76.841, 25,4 %
- 4. (3.) Herne: 39.521, 25,3 %
- 5. (5.) Bochum: 89.441, 24,5 %
- 6. (6.) Hochsauerlandkreis: 61.818, 23,8 %
- 7. (12.) Märkischer Kreis: 96.149, 23,5 %
- 8. (7.) Kreis Unna: 90.928, 23,0 %
- 9. (7.) Hamm: 40.975, 22,8 %
- 10. (9.) Kreis Siegen-Wittgenstein: 61.691, 22,3 %
- 11. (10.) Dortmund: 130.420, 22,2 %
- 11. (11.) Ennepe-Ruhr-Kreis: 72.077, 22,2 %