Wetter. Zwei Große wollen fusionieren. Konecranes mit der Marke Demag und Cargotec. Warum die Demag-Chefin sich dadurch Wachstum ausrechnet.
Die Börse applaudiert. Die geplante Megafusion der beiden Kranhersteller Konecranes und Cargotec, die Nummer zwei und drei der Welt, ließ die Kurse der beiden finnischen Unternehmen in den vergangenen Tagen in die Höhe schnellen. 10 Prozent Wachstum und 100 Millionen Euro strukturelles Sparpotenzial versprechen die Vorstände der beiden Konzerne innerhalb der ersten drei Jahre nach der Fusion. Auch das Demag-Management in Wetter sieht gute Chancen, zu profitieren. Carolin Paulus, Chefin von rund 1400 Beschäftigten in Wetter an der Ruhr, verantwortet seit diesem Frühjahr zusätzlich den gesamten Bereich Industrial Equipment im Konecranes-Konzern und ist damit auch Mitglied des Konzernvorstandes: „Ich sehe die Fusion zum größten Teil wirklich sehr positiv.“
Die Herausforderungen: „Es wird auch die ein oder andere Stelle wegfallen“, sagt Paulus. Vor allem im Overhead dürfte umstrukturiert werden. Damit verbunden liegt ein Menge Arbeit auf den Tischen des Top-Managements bei Konecranes und Cargotec, die zu einem Konzern mit rund 30.000 Beschäftigten und etwa 7 Milliarden Euro Umsatz verschmelzen wollen.
Demag, die starke Marke im Konzern
Kostenersparnis soll neben Personalabbau auch die wachsende Einkaufsstärke des Branchenriesen und die Komplettierung des Angebots bringen. „Auch die Demag wird von Kundenzuwächsen profitieren“, glaubt Paulus, die als Demag-Eigengewächs um die Befindlichkeiten in der eigenen Mannschaft des über 200 Jahre alten Traditionsunternehmens Demag in Wetter weiß, nachdem in den vergangenen Jahren erst Terex und 2017 dann Konecranes das Unternehmen übernahmen. „Demag ist eine starke Marke im Konzern“, betont sie die Bedeutung der Produktion an der Ruhr. Zudem gebe es bei einer Fusion keinerlei Überlappung mit Geschäften von Cargotec.
CO2-Fußabdruck reduzieren
Konecranes beschäftigt nach eigenen Angaben aktuell weltweit 16.200 Menschen. In Deutschland an den Produktionsstandorten, davon mit Wetter a. d. Ruhr und Düsseldorf zwei in NRW, sind es rund 3300 Mitarbeiter, davon 800 im wichtigen Servicebereich. Weltweit sollen es im Service rund 8500 werden, insgesamt knapp 30.000.
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Beim Thema Nachhaltigkeit sieht sich Konecranes schon heute gut aufgestellt. Zukünftig werde das Thema CO2-Fußabdruck aber eine immer größere Rolle spielen, weil Klimafreundlichkeit auch für die Kunden an Bedeutung gewinnen würde. An den Standorten Düsseldorf und Wetter hat man sich beispielsweise jüngst dafür entschieden, Energie in Zukunft nur noch aus Erneuerbaren Energien nutzten zu wollen. Hafentechnik werde zunehmend elektrisch statt mit Dieselantrieben angeboten. Auch von den Zulieferern erwarte man in Zukunft die Reduktion des CO2-Abdrucks.