Berlin. Bewegung hilft gegen kognitiven Verfall. Dabei kann schon wenig körperliche Betätigung eine große Wirkung haben und vor Demenz schützen.
Dass Bewegung und gesunde Ernährung gegen Demenz helfen können, ist bekannt. Doch vielen fehlt nach einem langen Tag im Büro abends die Zeit und Energie, um ausreichend Sport zu treiben. Die gute Nachricht: Schon etwas Sport am Wochenende kann ausreichen, um das eigene Risiko von Demenz deutlich zu mindern. Das sagt zumindest belegt eine aktuelle Studie, die von Gary O‘Donovan von der Universidad de los Andes aus Kolumbien geleitet wurde.
Für die Studie wurden mehr als 10.000 Erwachsene über 16 Jahre hinweg begleitet. Zu Beginn der Studie wurden sie nach ihrem Sport-Verhalten in drei Gruppen eingeteilt:
- Die erste Gruppe trieb gar keinen Sport.
- In der zweiten Gruppe befanden sich die sogenannten „Wochenend-Krieger“ – also die Personen, die ein- bis zweimal pro Woche Sport trieben.
- Die dritte und letzte Gruppe bestand aus denjenigen, die dreimal wöchentlich oder öfters trainierten.
- Parodontitis: Mund-Bakterien als Demenz-Auslöser - Suche nach Impfstoff läuft
- Wortwahl: Demenz: Sprachmerkmal kann ein Hinweis sein
- Albträume: Frühes Anzeichen für Demenz hält Menschen nachts wach
- Medikamente: Dieses bekannte Mittel kann Demenz-Risiko massiv senken
- Bluttest: Demenz: Forschern gelingt, was unmöglich schien
Bei der Einteilung wurde sich auf die Angabe der teilnehmenden Personen verlassen, ihre sportlichen Aktivitäten wurden nicht überprüft. Die Sportarten unterschieden sich dabei auch, sei es Radfahren, Schwimmen oder Joggen. Zudem wurde nicht berücksichtigt, ob die Teilnehmer beispielsweise morgens und abends zur Arbeit liefen, statt das Auto oder öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen.
Nachdem der Beobachtungszeitraum vorüber war, überprüften die Forscher, ob die Probanden mittlerweile eine Demenz entwickelt hatten.
„Wochenend-Krieger“ sogar besser geschützt als „Sportkanonen“
Das Ergebnis: Die sogenannten „Wochenend-Krieger“ – also diejenigen, die nur ein- oder zweimal in der Woche trainieren – konnten ihr Demenz-Risiko um 13 Prozent senken. Ein Lichtblick für alle gestressten Erwachsenen, die unter der Woche einfach keine Zeit für regelmäßige Sportübungen finden.
Bei den Leuten, die regelmäßig dreimal wöchentlich oder mehr Sport machten, wurde eine Risikominderung von „nur“ elf Prozent festgestellt – und damit sogar etwas weniger als bei den „Wochenend-Kriegern“. Wichtig: Dennoch sollte man so viel Sport wie möglich machen, da dadurch auch anderen Krankheiten wie Herzkreislauferkrankungen vorgebeugt werden kann.
- Ganzkörper-Screening: Suche nach Krebs: Wann lohnt sich ein MRT für Selbstzahler?
- Vorsorge: Prostatakrebs: Bei diesen PSA-Werten sollten Männer ab 45 handeln
- Früherkennung: Hautkrebs: So erkennen Sie, ob Ihr Arzt vernünftig arbeitet
Den Forschern zufolge sei die Studie die einzige ihrer Art, die zeige, „dass die Aktivitätsmuster von Wochenend-Kriegern und regelmäßig trainierenden Personen mit einer ähnlich hohen Reduzierung des Risikos für leichte Demenz in Verbindung stehen.“