Berlin. Gesunder Schlaf wird oft durch lautes Schnarchen gestört. So muss man die Ernährung umstellen, um den Partner nicht mehr zu wecken.
Wenn der Partner nachts mal wieder lauthals schnarcht, kann man als betroffener Nebenschläfer schon mal in Mordfantasien abdriften. Dabei gilt es zu bedenken: Die Schnarcher können oft nichts dafür, da sie an einer sogenannten obstruktiven Schlafapnoe erkrankt sind. Bevor Sie also zum äußersten Mittel greifen, sollten Sie Ihrem Liebsten oder ihrer Liebsten vielleicht einfach mal neue kulinarische Welten eröffnen.
Denn: Forscher der Flinders University in Adelaide (Australien) haben herausgefunden, dass eine vegetarische Ernährung das Risiko einer Schlafapnoe und somit auch des Schnarchens bedeutend senken kann. Dabei sollten die Betroffenen vor allem auf Gemüse, Obst, Vollkornprodukte und Nüsse setzen.
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Schnarchen: Was ist Schlafapnoe?
Bei einer Schlafapnoe verengen sich die Atemwege der Betroffenen. Die beim Atmen durchfließende Luft bringt das Gaumensegel und die Zäpfchen dann zum Vibrieren, wodurch die typischen Schnarchgeräusche entstehen. Außerdem leiden die Betroffenen oft an Atemaussetzern während des Schlafens, schnappen sozusagen nach Luft. Das wiederum führt einerseits zu Müdigkeit, andererseits werden schwerwiegende Krankheiten wie Bluthochdruck, Schlaganfall, Herzerkrankungen und Diabetes begünstigt.
Die Schlafapnoe ist meist auf eine ungesunde Ernährung oder Übergewicht zurückzuführen sein, ist teils aber auch genetisch bedingt.
Studie zeigt: Vegetarische Ernährung verbessert den Schlaf
Für die Studie wurden die Daten von 14.120 Personen ausgewertet. Dabei wurde untersucht, wie sich eine vegetarische Ernährung auf das Risiko einer Schlafapnoe auswirkte. Dafür wurden die Studienteilnehmer gebeten, ihre komplette Nahrungsaufnahme der letzten 24 Stunden anzugeben. Durch einen spezifischen Fragebogen fanden die Forscher heraus, ob die Probanden bereits an einer Schlafapnoe erkrankt waren oder an Vorstufen litten.
Danach teilten die Wissenschaftler die Probanden in verschiedene Gruppen ein. Eine hatte auf gesunde pflanzliche Ernährung (einschließlich Vollkornprodukte, Obst, Gemüse, Nüsse, Hülsenfrüchte, Tee und Kaffee) gesetzt. Eine andere Gruppe war eher tierisch basiert (tierische Fette, Milchprodukte, Eier, Fisch oder Meeresfrüchte und Fleisch).
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In einer weiteren Gruppe befanden sich diejenigen Teilnehmer, die sich zwar vegetarisch, aber ungesund ernährten. Zu den problematischen Produkten zählte etwa raffiniertes Getreide, mit Zucker gesüßte Getränken, Süßigkeiten, Desserts und besonders salzige Lebensmittel. Das Ergebnis: Wer fast ausschließlich vegetarisch isst, hat ein um 19 Prozent geringeres Risiko, an einer Schlafapnoe zu erkranken als die Gruppe, die häufiger auf tierische Produkte setzte. Besonders betroffen war die „ungesunde“ Gruppe, die ein um 22 Prozent erhöhtes Risiko hatte.
Studienleiter Dr. Melaku sagte: „Diese Ergebnisse zeigen, wie wichtig die Qualität unserer Ernährung für den Schutz vor einer Schlafapnoe ist.“ Aber: Die Studienergebnisse ließen Melaku zufolge keine Rückschlüsse darauf zu, ob tatsächlich die Ernährung selbst der Schlüssel zum Schutz vor einer Schlafapnoe sei, oder ob die pflanzliche Ernährung einfach für ein gesundes Körpergewicht sorgt. Das wirkt sich genauso positiv auf die Erkrankung aus wie ein gesunder Muskeltonus und entzündungshemmende Wirkungen der vegetarischen Ernährung.