Düsseldorf. Der Ausbau von Solaranlagen auf Landesimmobilien geht zu langsam voran, kritisiert der Rechnungshof. Die Prüfer sehen gleich mehrere Probleme.

Der Landesrechnungshof hat den Ausbau von Solaranlagen auf Landesimmobilien als zu langsam kritisiert. Besonders das Anfangstempo sei zu gering gewesen, kritisieren die Prüfer im Jahresbericht 2023 des Landesrechnungshofs.

Der landeseigene Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB NRW) habe sich lediglich an einem Mindestwert orientiert. Um das von der Landesregierung vorgegebene Ausbauziel bis 2030 zu erreichen, sei eine Anpassung der Vorgaben notwendig, heißt es in dem neunseitigen Prüfungsbericht.

Ziel: 2030 klimaneutrale Landesverwaltung

Die Landesregierung hatte sich zum Ziel gesetzt, die Kohlendioxid-Emissionen deutlich zu senken und bis 2030 eine klimaneutrale Landesverwaltung zu erreichen.

2019 hatte das Kabinett daher beschlossen, die Solarflächen auf den Dachflächen der landeseigenen Immobilien deutlich auszubauen. Das Solarpotenzial aller geeigneten Landesgebäude soll bis 2030 erschlossen werden.

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Im Jahr des Beschlusses 2019 sei keine einzige Solaranlage errichtet worden. 2020 sei die Zahl weit unter der Jahresvorgabe gewesen. 2021 habe die Zahl dann zwar erstmals über der Vorgabe gelegen. Dabei seien jedoch auch der Ersatz von Alt-Anlagen sowie Anlagen, die noch keinen Strom produzieren, mitgezählt worden.

Risiko für langfristigen Erfolg des Solar-Ausbaus

Der Ausbau der Solarenergie sei strategisch nicht sachgerecht gesteuert worden. Nicht nur sei das Controlling des Ausbaus mängelbehaftet, auch das Monitoring der bereits installierten Anlagen sei unzureichend.

Auf Probleme könne nicht angemessen schnell reagiert werden. Es würden weder Schäden an den Anlagen noch Ertragsdaten automatisch und digital gemeldet. All dies sei ein großes Risiko für den langfristigen Erfolg des Ausbaus der Solarenergie. Immerhin: Der BLB NRW habe die Kritik konstruktiv aufgenommen und arbeite an einer Lösung der Probleme. (dpa)

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