San Francisco. Der russische Vormarsch beschleunigt sich. Die Ukraine räumt ein, dass die Lage an der Front „schwierig“ ist. Dreht sich das Kriegsglück?

Die Ukraine verliert in Donezk an Boden. Laut „Bloomberg News“ hat Russland zuletzt mehr als 200 Quadratkilometer erobert. Bloomberg bezieht sich auf Karten der Open-Source-Geheimdienstgruppe DeepState. Geht es für die Ukraine noch um einen „Siegesplan“ oder nur ums Überleben?

Der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Olexander Syrskyj, erklärte in seinem Telegram-Kanal, die Lage an der Front sei schwierig. „Der Feind greift immer wieder an mehreren Frontabschnitten an, nutzt die Luftüberlegenheit und die weitreichende Feuerkraft und verfügt über einen erheblichen Vorteil beim Artilleriebeschuss.“ Die Kampfhandlungen erforderten ein ständiges Auffüllen der Ressourcen der Verbände.

Nach der Stadt Selydowo drängen die Russen in Richtung Kurachow und sind offenbar nur noch wenige Kilometer davon entfernt. Die Kontrolle dieser Stadt gilt für die Ukraine als strategisch wichtig. Die Russen drängen mit aller Macht, weil der Regen und Schlamm in den kommenden Tagen Vorstöße erschweren dürfte. Kurahkov soll möglichst vorher eingenommen werden.

Ukraine will 160.000 Soldaten mobilisieren

Laut „The Economist“ rekrutiert Kremlchef Wladimir Putin nach Erkenntnissen der Nato jeden Monat etwa 30.000 Soldaten. Gleichzeitig setzt er im Ukraine-Krieg auf nordkoreanischer Söldner.

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Wie das Portal Kyiv Independent berichtet, mobilisiert auch die Ukraine mehr Truppen. „Weitere 160.000 Menschen sollen in die ukrainischen Streitkräfte eingezogen werden, was die Personalstärke der Einheiten auf 85 Prozent erhöhen wird“, sagte der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates, Oleksandr Lytvynenko, im Parlament.

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Unterdessen kritisierte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache, dass die Sanktionen gegen Russland nicht greifen. Er bezog sich insbesondere auf den massiven Einsatz von Drohnen – mit westlichen Bauteilen. Er forderte, die Sanktionen zu verschärfen. Selenskyj ist auch enttäuscht über die bisher zögerliche Reaktion des Westens auf den befürchteten Kriegseintritt Nordkoreas.

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