Berlin. Golfemirat vermittelt über Waffenruhe in Gaza. Gespräche stagnieren. Nun haben die USA eine klare Ansage gemacht. Nahost-News im Blog.

  • Katar weist Hamas-Vertreter offenbar auf US-Wunsch aus
  • Israel weist UN-Bericht zu getöteten Zivilisten in Gaza zurück
  • Israels Armee bombadiert Kommandozentralen der Hisbollah
  • Experten: Unmittelbare Gefahr einer Hungersnot in Nord-Gaza
  • UN: Israelische Armee beschädigt UN-Gelände im Libanon

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Krieg in Nahost – News vom 9. November: Katar weist Hamas-Vertreter offenbar auf US-Wunsch aus

2.20 Uhr: Katar hat Vertreter der radikalislamischen Hamas Berichten zufolge aufgefordert, das Land zu verlassen. Der Aufruf erging demnach bereits vor rund zehn Tagen auf dringendes Ersuchen der USA, wie unter anderem die „Times of Israel“ und die „Financial Times“ unter Berufung auf informierte Personen berichteten. Die Hamas unterhält demnach seit 2012 ein politisches Büro in der katarischen Hauptstadt Doha, da die USA darum gebeten hatten, einen Kommunikationskanal zu der Terrororganisation aufrechtzuerhalten. 

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Zu der jüngsten US-Entscheidung beigetragen habe unter anderem die Hinrichtung des amerikanisch-israelischen Staatsbürgers Hersh Goldberg-Polin und fünf weiterer Geiseln durch die Hamas Ende August sowie die Ablehnung neuerer Vorschläge für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg, erklärte ein US-Beamter der „Times of Israel“. Katar gehört wie die USA und Ägypten zu den Vermittlern in den Gesprächen über eine Beendigung des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der Hamas, die jedoch seit Monaten auf der Stelle treten. 

Israel weist UN-Bericht zu getöteten Zivilisten in Gaza scharf zurück

1 Uhr: Israel hat einen Bericht des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte (OCHCR) zu getöteten Zivilisten im Gazastreifen scharf zurückgewiesen. Dessen Schlussfolgerung seien „absurd“ und belegten erneut die „(dem OHCHR) eigene Besessenheit, Israel zu verteufeln“, erklärte die Botschaft Israels bei den Vereinten Nationen in Genf. Laut dem zuvor veröffentlichten OCHCR-Bericht sind fast 70 Prozent der durch israelische Angriffe getöteten Palästinenser nach Angaben der Vereinten Nationen Frauen und Kinder. Die Zahlen stützen sich laut OCHCR auf eine detaillierte Auswertung eines Teils der Opferzahlen zwischen November 2023 und April 2024.

Israel rückt nach Gallants Entlassung weiter nach rechts

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    Die Zahl der Opfer im Gazastreifen ist seit Beginn des durch den Hamas-Überfall auf Israel ausgelösten Kriegs in dem Palästinensergebiet umstritten. Die Vereinten Nationen und mehrere andere Staaten halten die von der durch die Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde veröffentlichten Angaben für zuverlässig. Israel bestreitet diese Zahlen dagegen seit dem Beginn des Konflikts. Aus den täglich veröffentlichten Angaben geht etwa nicht hervor, ob es sich bei den Toten um Kämpfer der radikalislamischen Hamas oder um Zivilisten handelt. 

    Israels Armee bombadiert Kommandozentralen der Hisbollah

    0.41 Uhr: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben Kommandozentralen der Hisbollah-Miliz in Wohngebieten nahe der libanesischen Küstenstadt Tyros bombardiert. Die irantreue Miliz habe ihre Zentralen für die Planung von Angriffen auf Israel absichtlich in Wohngebiete gelegt, kritisierte die Armee. Das libanesische Gesundheitsministerium teilte mit, bei den israelischen Angriffen auf Tyros etwa 25 Kilometer nördlich der faktischen Grenze zu Israel seien drei Menschen getötet und etwa 30 weitere verletzt worden.

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    Die israelische Armee zerstörte nach eigenen Angaben auch Abschussrampen für Raketen, von denen aus Israel beschossen worden sei. Zudem hätten Bodentruppen Dutzende Kämpfer der Schiitenmiliz getötet sowie Waffenlager und terroristische Infrastrukturen zerstört. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

    Experten: Unmittelbare Gefahr einer Hungersnot in Nord-Gaza

    0.15 Uhr: Internationale Experten für Ernährungssicherheit halten eine „unmittelbar bevorstehende Hungersnot“ im umkämpften Norden des Gazastreifens für sehr wahrscheinlich. „Alle Akteure, die direkt in den Konflikt verwickelt sind oder Einfluss auf dessen Verlauf haben, müssen sofort handeln, und zwar binnen Tagen und nicht erst in einigen Wochen, um diese katastrophale Situation abzuwenden“, schrieben die unabhängigen Experten der IPC-Initiative für die Analyse von Nahrungskrisen in einem ungewöhnlich dringlichen Aufruf. Die Warnung kommt kurz vor dem Ablauf einer von den USA am 13. Oktober gesetzten Frist von 30 Tagen, binnen derer Israel die humanitäre Lage im Gazastreifen verbessern müsse. Sonst könnte die Militärhilfe eingeschränkt werden.

    UN: Israelische Armee beschädigt UN-Gelände im Libanon

    0.03 Uhr: Schwere Fahrzeuge der israelischen Armee haben nach Darstellung der Vereinten Nationen im Libanon UN-Gelände beschädigt. Zwei Bagger und ein Bulldozer des israelischen Militärs hätten im Raum Nakura Teile eines Zauns und einer Betonstruktur zerstört, teilte die UN-Beobachtermission Unifil mit. Nach „dringendem Protest“ habe Israels Militär bestritten, innerhalb der UN-Position im Süden des Libanon aktiv zu sein. Unifil bezeichnete das Vorgehen als „vorsätzliche und direkte Zerstörung von klar identifizierbarem Unifil-Eigentums“ und als „eklatanten Verstoß gegen das Völkerrecht“ sowie die UN-Resolution 1701.

    Krieg in Nahost – News vom 8. November: Tumulte bei Vereidigung von Israels Verteidigungsminister Katz

    3 Uhr: Nach der umstrittenen Entlassung des israelischen Verteidigungsministers Joav Galant ist es bei der Vereidigung seines Nachfolgers Israel Katz im Parlament zu Tumulten gekommen. Abgeordnete der Regierungskoalition und der Opposition beschimpften sich vor der Abstimmung in der Knesset, wie die Zeitung „The Times of Israel“ berichtete. Schließlich verließen die oppositionellen Abgeordneten aus Protest gegen die Entlassung Galants geschlossen den Plenarsaal. Der neue Verteidigungsminister Katz wurde dennoch mit den Stimmen der Regierungskoalition im Amt bestätigt. Zuvor führte der enge Vertraute von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu das Außenministerium. 

    Nach der Entlassung von Verteidigungsminister Gallant: Proteste in Tel Aviv
    Nach der Entlassung von Israels Verteidigungsminister Joav Galant kam es in Tel Aviv zu Protesten. © action press | SOPA Images via ZUMA Press Wire

    Der Regierungschef hatte die Entlassung seines bisherigen Verteidigungsministers am Dienstag mit einem zerrütteten Vertrauensverhältnis begründet. Galant hatte zuletzt immer wieder auf eine diplomatische Lösung gedrungen, um die verbliebenen Geiseln aus der Gewalt der islamistischen Hamas im Gazastreifen freizubekommen. Zudem plädierte er dafür, auch ultraorthodoxe Männer zum Wehrdienst einzuziehen. Damit verärgerte er Netanjahus ultrareligiöse und rechtsextreme Koalitionspartner, auf die der Regierungschef angewiesen ist. Nach Galants Entlassung gingen Tausende Menschen in Israel gegen die Regierung auf die Straße.

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    USA zu Gaza-Hilfe: Noch mehr tun

    1.10 Uhr: Israel hat nach US-Angaben die Öffnung eines zusätzlichen Grenzübergangs zum Gazastreifen zugesagt. Schon „in den nächsten Tagen“ soll der Übergang Kissufim für den Transport von Hilfsgütern wieder eröffnet werden.

    US-Verteidigungsminister Lloyd Austin würdigte die Fortschritte bei der Bereitstellung von Hilfe für Gaza, „aber es muss noch mehr getan werden.“ Vor etwa einem Monat hatten die USA den Partner aufgefordert, die humanitäre Lage zu verbessern. Davon wurde US-Militärhilfe abhängig gemacht.

    Krieg in Nahost – News vom 7. November: Toter und Schwerverletzte in Israel durch Hisbollah-Raketen

    2 Uhr: Bei neuen massiven Raketenangriffen der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah sind im Norden Israels Medienberichten zufolge mehrere Menschen schwer verletzt worden. Besonders betroffen sei der Ort Avivim in unmittelbarer Nähe zur faktischen Grenze zum Libanon, wie der israelische TV-Sender Kan weiter berichtete. Genauere Angaben lagen zunächst nicht vor. Die Miliz teilte mit, sie habe in dem Ort auf eine Versammlung israelischer Soldaten gezielt.

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    Der Sender Kan veröffentlichte auf X ein Video, in dem mehrere Brände und große schwarze Rauchwolken über einem Ort zu sehen sind, bei dem es sich um Avivim handele. Nach Angaben der israelischen Armee wurden bis zum Nachmittag rund 120 Geschosse vom Libanon auf Israel abgefeuert. In zahlreichen Orten im Norden gab es Luftalarm.

    Wenig später wurde bei erneuten Angriffen auch ein ausländischer Landarbeiter in Israel getötet. Der Mann sei auf einem Feld in der Nähe des Ortes Kfar Masarik nördlich von Haifa mit schweren Splitterverletzungen gefunden worden und Sanitäter hätten nur noch seinen Tod feststellen können, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom mit. Seine Nationalität war zunächst unbekannt.

    Polio-Impfkampagne im Gazastreifen abgeschlossen

    0.42 Uhr: Die Massenimpfung gegen Kinderlähmung im Gazastreifen ist nach Angaben Israels und des UN-Kinderhilfswerks Unicef nach gut zwei Monaten abgeschlossen worden. Insgesamt seien rund 1,1 Millionen Impfdosen in dem umkämpften Küstenstreifen verabreicht worden, teilte die israelische Militärbehörde für Palästinenserangelegenheiten Cogat mit. Damit hätten 556.774 Kinder je zwei Impfdosen erhalten, betonte Unicef.

    Nahostkonflikt -  Polio-Impfkampagne in Deir El-Balah
    Palästinensische Kinder erhalten Polio-Impfstoff-Tropfen in Deir El-Balah im zentralen Gazastreifen. © DPA Images | Abed Rahim Khatib

    Die erste Runde der Impfungen hatte am 1. September begonnen, die notwendige zweite Dosis war ab Mitte Oktober verabreicht worden. Damit sei die für einen effektiven Schutz gegen eine Ausbreitung des Virus notwendige Impfrate von mehr als 90 Prozent der Kinder erreicht worden, teilte Cogat mit.

    Hisbollah-Chef: Haben Zehntausende Kämpfer und viele Waffen

    0.30 Uhr: Der Anführer der libanesischen Hisbollah, Naim Kassim, hat die Kampfkraft seiner Miliz betont und neue Drohungen gegen Israel gerichtet. „Wir haben Zehntausende Kämpfer. Natürlich sind sie jetzt nicht an der Grenze“, sagte Kassim in einer im Fernsehen übertragenen Rede. „Und wir haben Waffen, die uns für lange Zeit versorgen werden.“ Er drohte: „Die Tage werden kommen, an denen Raketen auf Israel niederregnen.“ Eine Niederlage werde die Miliz nicht hinnehmen.Wo Kassim sich aufhält, ist unklar. Seine jüngste Rede wurde offenbar vorab aufgezeichnet.

    Machtwechsel im Libanon: Naim Kassim übernimmt

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      Die mit dem Iran verbündete Miliz beschießt Israel seit Beginn des Gaza-Krieges vor mehr als einem Jahr. Israel antwortete mit massiven Luftangriffen und inzwischen auch einer Bodenoffensive. Nach aktuellen US-Schätzungen hat die Hisbollah bis zu 50.000 bewaffnete Kämpfer, darunter Kämpfer in Vollzeit und Reservisten. Kassims Vorgänger Hassan Nasrallah hatte in vorigen Jahren erklärt, die Miliz habe 100.000 ausgebildete Kämpfer.

      Nahostkonflikt - Libanon
      Wo sich Hisbollah-Führer Naim Kassin derzeit aufhält, ist unklar. © DPA Images | Bilal Hussein

      Krieg in Nahost – News vom 6. November: 120 weitere Raketen auf Israel abgeschossen

      16.19 Uhr: Bei einer neuen Welle von Raketenangriffen der Hisbollah auf Nordisrael hat es laut Medienberichten erneut Schwerverletzte gegeben. Der israelische Fernsehsender Kan veröffentlicht auf der Plattform X ein Foto, das mehrere Brände und große schwarze Rauchwolken über einer nahe der libanesischen Grenze gelegene Ortschaft zeigt. Die israelische Armee gibt an, dass bis zum Nachmittag etwa 120 Geschosse vom Libanon aus auf Israel abgefeuert wurden. In vielen nördlichen Ortschaften wurde Luftalarm ausgelöst.

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      Trump-Sieg laut Hisbollah-Vize Kassem für Miliz irrelevant

      15.38 Uhr: Nach dem Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl hat sich der stellvertretende Generalsekretär der libanesischen Hisbollah-Miliz, Naim Kassem, geäußert: „Ob Harris gewinnt oder Trump, bedeutet für uns nichts.“ Damit unterstrich er die Unabhängigkeit der Organisation von der US-amerikanischen Innenpolitik in Bezug auf den Konflikt mit Israel. Gleichzeitig drohte Kassem mit weiteren Angriffen. „Wir haben zehntausende ausgebildete Widerstandskämpfer, die angreifen und widerstehen können“, sagte er. Kein Ort in Israel liege „außerhalb der Reichweite der Drohnen und Raketen“ der Hisbollah. 

      Krieg in Nahost – News vom 5. November: Netanjahu entlässt Israels Verteidigungsminister Gallant

      19.23 Uhr: Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat Verteidigungsminister Yoav Gallant entlassen. Er habe das Vertrauen in den Minister verloren, hieß es in einer Mitteilung aus dem Büro des Regierungschefs. Der Ministerpräsident ernannte den derzeitigen Außenminister Israel Katz zu Gallants Nachfolger.

      Hisbollah feuert Dutzende Raketen auf Norden Israels

      5.01 Uhr: Die libanesische Hisbollah-Miliz hat Raketen-Salven auf den Norden Israels abgefeuert. Insgesamt seien am Montag 90 Raketen aus dem Libanon auf Israel abgeschossen worden, teilten die israelischen Streitkräfte mit. Einige seien von der Raketenabwehr abgefangen worden, andere in unbewohnten Gebieten eingeschlagen. Die Luftwaffe habe eine Abschussrampe im Libanon, von der aus 30 der Geschosse abgefeuert worden seien, angegriffen und getroffen. 

      Nach israelischen Angaben wurden seit Kriegsbeginn 72 Menschen im Norden Israels durch Beschuss aus dem Libanon getötet, davon 42 Zivilisten und 30 Soldaten. Im Libanon wurden laut dem Gesundheitsministerium in Beirut mehr als 3.000 Menschen getötet. Das Gesundheitsministerium unterscheidet nicht zwischen Zivilisten und Mitgliedern der Hisbollah. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

      Blinken bedauert Ablehnung einer Waffenruhe durch Hamas

      2.20 Uhr: US-Außenminister Antony Blinken hat die Ablehnung einer kurzzeitigen Waffenruhe durch die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas bedauert. In einem Telefonat mit dem ägyptischen Außenminister Badr Abdelatty habe Blinken am Montag festgestellt, „dass sich die Hamas erneut weigerte, auch nur eine begrenzte Anzahl von Geiseln freizulassen, um einen Waffenstillstand und Unterstützung für die Menschen im Gazastreifen zu erreichen“, erklärte das US-Außenministerium. 

      DC: Sec Blinkeb and Korea Foreign Affairs Minister Cho Tae-yul hold a 2+2 Ministerial meeting press conference US Secret
      US-Außenminister Antony Blinken setzt sich für eine kurzzeitige Waffenruhe im Gazastreifen ein. © IMAGO/NurPhoto | IMAGO/Lenin Nolly

      Blinken betonte demnach, „wie wichtig es ist, den Krieg in Gaza zu beenden, die Freilassung aller Geiseln zu sichern und die humanitäre Hilfe zu verstärken und aufrechtzuerhalten“. Bei Gesprächen zwischen Mossad-Chef David Barnea, CIA-Direktor William Burns und Katars Regierungschef Mohammed bin Abdulrahman al-Thani war eine „kurzzeitige“ Waffenruhe von „weniger als einem Monat“ vorgeschlagen worden.

      Israel sendet 7000 weitere Einberufungsbescheide an ultraorthodoxe Wehrpflichtige

      1.45 Uhr: In Israel sind weitere Tausende Einberufungsbescheide an ultraorthodoxe Juden ergangen. Der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant habe die Empfehlung der israelischen Armee genehmigt, „zusätzliche 7000 Einberufungsbefehle für die Überprüfung und Bewertung von ultraorthodoxen Wehrpflichtigen in der kommenden Phase zu erteilen“, erklärte sein Ressort. Diese soll „in den kommenden Tagen“ beginnen. 

      Eine erste Welle von 3000 zuvor gerichtlich verfügten Wehrdienstverpflichtungen war im Juli verschickt worden. Daraufhin war es zu massiven Protesten strengreligiöser Männer gekommen. Die neuen Bescheide erfolgen zu einer Zeit, in der Israel in einem Mehrfrontenkrieg sowohl gegen die radikalislamische Hamas im Gazastreifen als auch die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon kämpft und auf Truppennachschub angewiesen ist.

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      Im Juni hatte der Oberste Gerichtshof des Landes in einem historischen Urteil die Einberufung ultraorthodoxer Juden zum Wehrdienst angeordnet. Damit reagierte das Gericht auf mehrere Anträge zivilgesellschaftlicher Gruppen, die eine Wehrpflicht für ultraorthodoxe Männer gefordert hatten. Die Entscheidung war inmitten heftiger Debatten um deren bestehende Befreiung vom Wehrdienst gefallen. 

      Protest gegen Einberufungsbefehl in Jerusalem
      Sicherheitskräfte stoßen im Juni 2024 mit ultraorthodoxen jüdischen Männern zusammen, während einer Demonstration gegen die Rekrutierung von Soldaten. © DPA Images | Ilia Yefimovich

      In Israel ist der Militärdienst verpflichtend. Männer müssen 32 Monate in der Armee dienen. Frauen werden für zwei Jahre einberufen. Jedoch können ultraorthodoxe Juden, die sich in einer religiösen Jeschiwa-Schule Vollzeit dem Studium der heiligen Schriften widmen, davon befreit werden. Die seit Israels Staatsgründung im Jahr 1948 geltende Ausnahmeregelung sorgt schon seit Jahren für Unmut. Während die Ausnahmeregelung zur Zeit der Staatsgründung nur rund 400 Jeschiwa-Studenten betraf, wurden auf ihrer Grundlage allein im vergangenen Jahr 66.000 ultraorthodoxe Juden im Alter zwischen 18 und 26 vom Militärdienst befreit. Frauen dieser religiösen Strömung sind automatisch vom Militärdienst ausgeschlossen. 

      Israel: Hauptquartier von Hisbollah-Geheimdienst in Syrien getroffen

      1 Uhr: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben bei einem Angriff auf Damaskus das Hauptquartier des Geheimdienstes der Hisbollah-Miliz in Syrien getroffen. Kampfflugzeuge hätten einen Lufteinsatz ausgeführt und „Terrorziele der Hisbollah, die zum Geheimdienst-Hauptquartier der Hisbollah in Syrien gehören“, angegriffen, erklärte die israelische Armee am Montag. Der Angriff ziele darauf ab, die nachrichtendienstlichen Fähigkeiten der Hisbollah zu schwächen. Von israelischer Seite gibt es selten Bestätigungen für Angriffe in Syrien.

      Israelischer Angriff in Syrien
      Die syrische Luftabwehr reagiert auf israelische Raketenangriffe über der Hauptstadt Damaskus. © DPA Images | -

      Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, dass bei israelischen Angriffen zwei Hisbollah-Mitglieder getötet worden seien. Bei den Angriffen sei ein von Hisbollah-Mitgliedern und den iranischen Revolutionsgarden genutztes Haus auf einem Bauernhof im Gebiet Sajjeda Seinab südöstlich von Damaskus getroffen worden, teilte die Organisation mit. Die Angaben sind von unabhängiger Seite oft kaum zu überprüfen. Das syrische Außenministerium verurteilte den Angriff. Dabei seien „zivile Gebiete“ ins Visier genommen worden. Zudem sei erheblicher Sachschaden entstanden.

      Israels UN-Botschafter prangert „Böswilligkeit“ von Türkei an

      0.51 Uhr: Israels UN-Botschafter Danny Danon hat die „Böswilligkeit“ der Türkei angeprangert, in einem an die UNO gerichteten gemeinsamen Schreiben von rund 50 Ländern ein Waffenembargo gegen Israel zu fordern. „Was kann man anderes von einem Land erwarten, dessen Handlungen von Böswilligkeit motiviert sind in der Absicht, Konflikte zu schaffen – mit der Unterstützung der Länder der Achse des Bösen“, erklärte Danon am Montag mit Blick auf die Unterzeichner des Briefes, darunter der Iran und Russland.

      Danon bezeichnete das am 1. November an die Vereinten Nationen übergebene Schreiben als „eine weitere lächerliche Aktion der Achse des Bösen gegen Israel auf der internationalen Bühne“. Mit scharfen Worten kritisierte er zudem die UNO, die von „bösartigen Ländern“ angeführt würden „und nicht von liberalen Ländern, welche die Werte der Gerechtigkeit und Moral unterstützen“. Der Staat Israel werde weiterhin für seine Interessen „gegen jeden politischen und militärischen Angriff“ kämpfen, fügte der Diplomat hinzu.

      Türkeis Außenminister Fidan
      Hakan Fidan ist der Außenminister der Türkei. Das Land fordert einen Stopp der Waffenlieferungen an Israel. © DPA Images | Tarek Wajeh

      Das türkische Außenministerium hatte eigenen Angaben zufolge ein von 52 Ländern und zwei Organisationen unterzeichnetes Schreiben an die Vereinten Nationen gerichtet, das einen Stopp der Waffenlieferungen an Israel fordert. In dem gemeinsamen Brief würden „alle Länder aufgefordert, den Verkauf von Waffen und Munition an Israel zu stoppen“, sagte der türkische Außenminister Hakan Fidan am Sonntag bei einem Besuch in Dschibuti vor Journalisten. Das Schreiben mit 54 Unterzeichnern wurde demnach am 1. November an die Vereinten Nationen übergeben. Zu den Unterzeichnern zählen unter anderen Saudi-Arabien, Brasilien, Algerien, China, Iran, Russland, die Arabische Liga und die Organisation für Islamische Zusammenarbeit.

      Israel: Hisbollah-Kommandeure und Dschihad-Mitglied getötet

      0.37 Uhr: Die israelische Luftwaffe hat nach Militärangaben zwei Kommandeure der libanesischen Hisbollah-Miliz gezielt getötet. Ein Angriff habe sich in Baraachit im Süden des Libanon ereignet, hieß es in einer Mitteilung der Armee. Der Mann sei „für die Planung und Ausführung von Angriffen mit Raketen und Panzerabwehrraketen auf israelische Truppen verantwortlich“ gewesen. Ein weiterer wurde in der Nähe des Orts Sultanija getötet, wie die Streitkräfte mitteilten. Der Mann soll demnach an einer erheblichen Zahl von Angriffen auf israelische Zivilisten und Soldaten sowie Waffenschmuggel beteiligt gewesen sein, hieß es in der Mitteilung.

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      Im Gazastreifen tötete die Luftwaffe laut Militär ein Mitglied der Geheimdienstabteilung der palästinensischen Terrororganisation Islamischer Dschihad. Der Mann habe am Massaker im israelischen Grenzgebiet am 7. Oktober 2023 teilgenommen. Er sei an Angriffen im Grenzort Kfar Aza beteiligt gewesen. „Ein weiterer Terrorist wurde mit ihm ausgeschaltet“, hieß es in der Mitteilung. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. 

      Israelische Siedler setzen 19 Autos im Westjordanland in Brand

      Israelische Siedler haben am Montag fast 20 Autos im besetzten Westjordanland in Brand gesetzt. In der Nacht sei ein Alarm ertönt, der signalisiert habe, dass Siedler die Stadt Al-Bireh betreten und Vandalismus begangen hätten, sagte der Chef des örtlichen Zivilschutzbüros. Aus israelischen Sicherheitskreisen erfuhr die Nachrichtenagentur AFP, dass Soldaten geschickt worden seien. Beim Eintreffen vor Ort seien die Siedler jedoch bereits fort gewesen, hieß es. 19 Fahrzeuge seien von den Siedlern in Brand gesetzt worden.

      Israelische Siedler sollen im Westjordanland Autos angezündet haben.
      Israelische Siedler sollen im Westjordanland Autos angezündet haben. © AFP | ZAIN JAAFAR

      Israelische Polizisten, Soldaten und Beamte des israelischen Inlandsgeheimdienstes Schin Bet hätten Beweise für die Ermittlungen gesammelt, hieß es weiter aus israelischen Sicherheitskreisen. Informationen zur Herkunft der Siedler und ihren Motiven lagen demnach zunächst nicht vor. Im Westjordanland leben etwa 490.000 Menschen in israelischen Siedlungen. Die Vereinten Nationen stufen diese als völkerrechtswidrig ein. Daneben leben rund drei Millionen Palästinenser im Westjordanland.

      Air France setzt Flüge über das Rote Meer aus

      0.13 Uhr: Die französische Fluggesellschaft Air France hat ihre Flüge über das Rote Meer bis auf Weiteres ausgesetzt. Dies geschehe „vorsorglich“, erklärte Air France und begründete die Entscheidung mit einem „leuchtenden Objekt“, das die Besatzung eines Flugzeugs „in größer Hohe“ oberhalb des Sudan gesehen habe. Nach Angaben aus Kreisen der Luftfahrtbranche ist Air France die einzige Fluggesellschaft, die ihre Flüge über dem Roten Meer unterbrochen hat. Wie Air France weiter mitteilte, wurden die Routen mehrerer Flüge verändert. Auf zwei Flügen kehrte die Maschine demnach zurück und landete wieder in Paris, betroffen gewesen seien ein Flug von der französischen Hauptstadt ins madagassische Antananarivo und einer von Paris nach Nairobi in Kenia.

      Israel benachrichtigt UN über Umsetzung von UNRWA-Verbot

      0.05 Uhr: Israel hat die Vereinten Nationen nun offiziell über die Umsetzung des beschlossenen Arbeitsverbots für das Palästinenserhilfswerk UNRWA informiert. Das teilte der israelische UN-Botschafter Danny Danon auf der Plattform X mit. Seinem Post hängte er eine Kopie vom Schreiben des Außenministeriums in Jerusalem an. Demnach wird die Gesetzgebung nach einer dreimonatigen Frist in Kraft treten. In dieser Zeit und danach werde Israel weiterhin mit internationalen Partnern, einschließlich anderer UN-Organisationen, zusammenarbeiten, um humanitäre Hilfe für Zivilisten in Gaza auf eine Art gewährleisten, die nicht Israels Sicherheit gefährde.

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      Israel wirft dem UN-Palästinenserhilfswerk vor, dass einige der Mitarbeiter an Terroraktivitäten vom 7. Oktober beteiligt gewesen seien. Der Staat Israel werde zwar weiterhin mit humanitären Organisationen zusammenarbeiten, „aber nicht mit Organisationen, die den Terrorismus gegen uns fördern“, so der UN-Botschafter weiter.

      Krieg in Nahost – News vom 4. November: Iran soll „heftige und komplexe“ Attacke auf Israel planen

      5.30 Uhr: Trotz der jüngsten Warnung aus den USA plant der Iran Medienberichten zufolge einen erneuten Angriff auf Israel. Der Gegenschlag werde „heftig und komplex“ ausfallen, zitierte die US-Zeitung „The Wall Street Journal“ (WSJ) einen ägyptischen Beamten, der über die Planungen informiert wurde. Bei einer neuen Attacke würden Raketen mit größeren Sprengköpfen eingesetzt als bei dem vorherigen Angriff am 1. Oktober, berichtete das „WSJ“ unter Berufung auf iranische und arabische Informanten. 

      Zudem würden neben den Revolutionsgarden auch die regulären Streitkräfte zum Einsatz kommen. Bei dem jüngsten israelischen Angriff auf den Iran waren vier iranische Soldaten und ein Zivilist ums Leben gekommen. „Unser Militär hat Soldaten verloren, also muss es antworten“, zitierte das „WSJ“ einen iranischen Beamten. Iran könnte den neuen Angriff aus dem Irak starten und er werde „sehr viel aggressiver als beim letzten Mal“ sein. 

      Allerdings wolle der Iran mit seinem Gegenschlag nicht die US-Wahl beeinflussen. Der Angriff werde deshalb nach der Abstimmung am Dienstag, aber vor der Amtseinführung des künftigen Staatsoberhaupts der Vereinigten Staaten im kommenden Januar kommen, sagte der iranische Beamte der US-Zeitung. 

      Geheimdienst-Affäre: Für die Opposition führt die Spur zu Netanjahus Büro

      01.48 Uhr: Ein früherer Pressesprecher des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu ist nach Justizangaben wegen des Verdachts festgenommen worden, vertrauliche Unterlagen am Journalisten weitergegeben zu haben. Neben Netanjahus Ex-Sprecher Eliezer Feldstein seien drei weitere Menschen festgenommen worden, darunter Sicherheitsvertreter, erklärte ein Gericht in der Stadt Rischon Lezion am Sonntag.

      Der israelische Inlands-Geheimdienst Schin Bet und die Armee hatten im September Ermittlungen aufgenommen, nachdem die „Bild“-Zeitung und die britische Wochenzeitung „The Jewish Chronicle“ über vertrauliche Militärdokumente berichtet hatten. In denen ging es um die von der islamistischen Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln und die Bemühungen um deren Freilassung. 

      Das Gericht in Rischon Lezion erklärte am Sonntag, die Veröffentlichung der Unterlagen stelle eine mögliche Gefahr für die Sicherheit Israels dar. Durch die Zeitungsberichte sei möglicherweise das Ziel gefährdet worden, die Freilassung der Geiseln zu erreichen.

      Oppositionsführer Jair Lapid sagte am Sonntag, die Affäre um die Dokumenten-Leaks habe ihren Ursprung „im Büro des Ministerpräsidenten“. Nun müsse untersucht werden, ob die Veröffentlichungen mit Netanjahus Wissen stattgefunden hätten. Es bestehe der Verdacht, dass Netanjahus Mitarbeiter „geheime Dokumente weitergegeben und vertrauliche Unterlagen gefälscht haben, um eine mögliche Geisel-Freilassung zu behindern und eine Medienkampagne gegen die Geisel-Familien aufzubauen“.

      Krieg in Nahost – News vom 3. November: Sollte der Iran Israel angreifen, endet die US-Politik der Mäßigung

      03.20 Uhr: Die US-Regierung hat den Iran vor einem neuen Angriff auf Israel gewarnt. Dann werde man die Regierung in Jerusalem kaum noch zur Zurückhaltung bewegen können, berichtete die US-Nachrichtenseite „Axios“ unter Berufung auf einen US-Beamten und einen ehemaligen israelischen Funktionär. Der zu der israelischen Zeitung „The Jerusalem Post“ gehörende Onlinedienst „Walla“ berichtet, die Warnung sei dem Iran über Schweizer Diplomaten übermittelt worden.

      Ajatollah Ali Chamenei
      Ajatollah Ali Chamenei hat Israel gedroht. Die USA versuchen, eine Eskalation zu stoppen., © DPA Images | Vahid Salemi

      Irans Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei hat nach den jüngsten militärischen Konfrontationen seinen Erzfeinden Israel und den USA mit einer entschiedenen Antwort gedroht. „Die Feinde, ob das zionistische Regime oder Amerika, werden sicher eine vernichtende Antwort auf das erhalten, was sie dem Iran und der Widerstandsfront entgegenbringen“, sagte Chamenei. Ob damit auch eine militärische Antwort auf den israelischen Vergeltungsangriff vor einer Woche gemeint war, blieb zunächst offen.

      Krieg in Nahost – News vom 2. November: Festnahmen wegen Informationen aus Büro Netanjahus

      01.30 Uhr: In Israel sind wegen des Verdachts der Weitergabe geheimer Informationen aus dem Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu mehrere Personen festgenommen worden. Das berichteten israelische Medien übereinstimmend, nachdem ein Ermittlungsrichter eine Nachrichtensperre teilweise aufgehoben habe.

      Die Weitergabe der geheimen Informationen, unter anderem an „Bild“, könne Israels Kriegsziele im Gazastreifen gefährden, hieß es weiter. An den Ermittlungen waren Medienberichten zufolge der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Bet, die Armee und die Polizei beteiligt.

      Kabinettssitzung mit Israels Ministerpräsident Natanjahu
      Geheimdienstleak: Führt die Spur zum Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu? © DPA Images | Ronen Zvulun

      Netanjahus Büro wies Medienberichte zurück, unter den Festgenommenen seien Mitarbeiter seines Büros. Der Regierungschef forderte eine sofortige Aufhebung der Nachrichtensperre. „Sie dient nur als Deckmantel für die böswillige und vorsätzliche Verunglimpfung des Amtes des Ministerpräsidenten“, teilte das Presseamt der Regierung mit. 

      USA verlegen Militär in den Nahen Osten

      00.55 Uhr: Die USA wollen zusätzliche Militärkräfte in den Nahen Osten verlegen. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin habe die Entsendung weiterer Kriegsschiffe zur Raketenabwehr, eines Jagdgeschwaders, von Tankflugzeugen und mehreren Langstreckenbombern des Typs B-52 genehmigt, teilte sein Ministerium mit. 

      Das Ziel ist mehr Sicherheit in der Region – und Abschreckung. Die Verstärkung soll in den kommenden Monaten erfolgen. Allerdings werden die US-Flugzeugträger „Abraham Lincoln“ und dessen Begleitschiffe im Gegenzug abgezogen.

      Krieg in Nahost – News vom 1. November: Iranischer Gegenschlag noch vor US-Wahl?

      03.07 Uhr: Nach dem israelischen Angriff auf den Iran plant die Regierung in Teheran Medienberichten zufolge bereits einen Gegenschlag. Ein Angriff mit Drohnen und ballistischen Raketen könnte vom Irak aus gestartet werden, berichtete die US-Nachrichtenseite Axios unter Berufung auf israelische Quellen.

      Irans oberster Führer, Ayatollah Ali Khamenei, will wohl Vergeltung.
      Irans oberster Führer, Ayatollah Ali Khamenei, will wohl Vergeltung. © AFP | -

      Israels Geheimdienste gingen davon aus, dass die Attacke womöglich noch vor der US-Wahl am Dienstag erfolgen könnte. Der Iran werde mit Sicherheit auf den israelischen Angriff reagieren, sagte der Vizekommandeur der iranischen Revolutionsgarden, Ali Fadawi, laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Mehr in einem Interview. „Seit mehr als 40 Jahren haben wir keine Aggression unbeantwortet gelassen.“

      Der US-Fernsehsender CNN zitierte eine mit den Überlegungen in Teheran vertraute Person mit den Worten: „Die Antwort der Islamischen Republik Iran auf die Aggression des zionistischen Regimes wird endgültig und schmerzhaft sein.“ 

      Blinken sieht Fortschritte bei Gesprächen über Waffenruhe

      01.30 Uhr: US-Außenminister Antony Blinken sieht „gute Fortschritte“ in den Verhandlungen über eine Waffenruhe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz. Die Fortschritte würden sich aus seiner jüngsten Reise in die Region und den Gesprächen ergeben. „Es bleibt noch mehr zu tun“, schränkte Blinken jedoch ein.

      Man arbeite „sehr hart“ daran, „Fortschritte bei der Verständigung darüber erzielen, was für die wirksame Umsetzung der Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrates erforderlich wäre“, erläuterte Blinken. Die UN-Resolution 1701 sieht vor, dass sich die Hisbollah hinter den Litani-Fluss zurückzieht - etwa 30 Kilometer von der Grenze zu Israel entfernt.

      Der US-Gesandte Amos Hochstein hat unterdessen im Bemühen um eine Waffenruhe Gespräche in Israel geführt. Er traf zunächst Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.

      Secretaries Blinken And Austin Meet With Their Korean Counterparts At The State Department
      US-Außenminister Blinken kämpft für eine Waffenruhe. © Getty Images via AFP | ALEX WONG

      Krieg in Nahost – News vom 31. Oktober: Libanon: Hoffnung auf Waffenruhe „innerhalb von Tagen“

      3.35 Uhr: Der geschäftsführende Ministerpräsident im Libanon, Nadschib Mikati, hat Hoffnung auf eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz „innerhalb von Tagen“. Das sagte Mikati dem libanesischen Fernsehsender Al-Jadeed. Der US-Gesandte für den Nahen Osten, Amos Hochststein, habe ihn informiert, dass er erneut nach Israel reisen werde für Gespräche über die mögliche Waffenruhe. Eine Bestätigung der Hisbollah, Israels oder der USA gab es zunächst nicht.

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      Israel führt parallel zum Krieg im Gazastreifen auch einen Krieg mit der proiranischen Hisbollah-Miliz im Libanon. Diese beschießt Israel seit einem Jahr, nach eigener Darstellung zur Unterstützung der islamistischen Hamas in Gaza.

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      Der libanesische geschäftsführende Ministerpräsident Nadschib Mikati hofft auf eine baldige Waffenruhe mit Israel. © DPA Images | Hassan Ammar

      Krieg in Nahost – News vom 30. Oktober: UN-Sicherheitsrat fordert von Israel Abkehr von UNRWA-Verbot

      19.30 Uhr: Der UN-Sicherheitsrat fordert von Israel, das beschlossene Arbeitsverbot für das Palästinenserhilfswerk UNRWA rückgängig zu machen. „Die Mitglieder des Sicherheitsrats warnten eindringlich vor allen Versuchen, die Aktivitäten und das Mandat des UNRWA zu zerschlagen oder zu schmälern.“ Jede Unterbrechung oder Aussetzung seiner Arbeit hätte schwerwiegende humanitäre Folgen für Millionen palästinensischer Flüchtlinge, hieß es in einer einstimmigen Stellungnahme des mächtigsten UN-Gremiums in New York, dem auch die Vetomächte USA, China, Russland, Großbritannien und Frankreich angehören. 

      Israelische Soldaten laufen in Gaza an einem UNRWA-Gebäude vorbei.
      Israelische Soldaten laufen in Gaza an einem UNRWA-Gebäude vorbei. © AFP | JACK GUEZ

      Die 15 Länder des Rates zeigten „tiefe Besorgnis“ wegen der Entscheidung des israelischen Parlaments, der UN-Organisation die Tätigkeit auf israelischem Staatsgebiet zu untersagen. Das Hilfswerk könnte damit auch in den Palästinensergebieten seine Einsätze kaum fortsetzen, weil Israel die Grenzübergänge kontrolliert.

      Neuer Hisbollah-Chef bereit zu Waffenruhe – unter „Bedingungen“

      15.52 Uhr: Der neue Hisbollah-Chef Naim Kassem ist nach eigenen Angaben bereit zu einer Waffenruhe mit Israel – unter bestimmten „Bedingungen“. „Wenn die Israelis entscheiden, dass sie die Aggression stoppen wollen, sagen wir, dass wir zustimmen, aber unter unseren Bedingungen“, sagte Kassem am Mittwoch in seiner ersten Rede als neuer Hisbollah-Chef. Ein passender Plan liege aber derzeit nicht auf dem Tisch, fügte er hinzu.

      Zuvor hatte der Nachfolger von Hassan Nasrallah, der durch einen israelischen Luftschlag getötet worden war, angekündigt, die Kriegsstrategie seines Vorgängers beizubehalten. Sein „Aktionsplan“ sei „eine Fortsetzung des Aktionsplans“ von Nasrallah, sagte Kassem am Mittwoch in einer vorab aufgezeichneten und im Hisbollah-Sender al-Manar TV ausgestrahlten Rede. Er werde den „Kriegsplan“ fortsetzen, den sein Vorgänger „mit der Führung“ der vom Iran unterstützten Miliz entwickelt habe. Konkrete Einzelheiten nannte Kassem zunächst nicht. 

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        Er erklärte aber mit Blick auf jüngste „schmerzhafte“ Rückschläge für die Miliz nach israelischen Angriffen auf ihre Kommandostruktur, die Hisbollah habe damit „begonnen, sich zu erholen, die Lücken zu füllen und die vakanten Posten“ ihrer getöteten Kommandeure zu besetzen. Er fügte hinzu, dass seine vom Iran unterstützte Gruppierung „nicht im Auftrag von irgendjemandem“ kämpfe. Er hob auch hervor, dass die Hisbollah noch „Tage, Wochen und Monate“ weiterkämpfen könne.

        Israel fordert im Libanon Zehntausende zur Evakuierung auf

        12:01 Uhr: Das israelische Militär hat die Bewohner der libanesischen Stadt Baalbek im Osten des Landes und umliegender Orte angesichts bevorstehender Angriffe zur Evakuierung aufgerufen. Sie sollten ihre Häuser sofort räumen, bevor die Armee mit Gewalt gegen Stellungen der proiranischen Hisbollah-Miliz vorgehen werde, teilte ein Sprecher des Militärs mit. Auf einer Karte markierte die Armee große Teile Baalbeks sowie die angrenzende Orte Duris und Ain Bordai. 

        Nach dem Evakuierungsaufruf verlassen die Menschen in Panik die Stadt Baalbek.
        Nach dem Evakuierungsaufruf verlassen die Menschen in Panik die Stadt Baalbek. © AFP | NIDAL SOLH

        Rund 80.000 Menschen leben in Baalbek. Zudem haben viele Binnenflüchtlinge aus dem Südlibanon in Baalbek und der umliegenden Region Zuflucht vor israelischen Angriffen gesucht. Die Gegend gilt als Hochburg der schiitischen Hisbollah-Miliz. Viele Bewohner verließen in Panik die betroffenen Gebiete, wie Augenzeugen der Deutschen Presse-Agentur berichteten. Per Lautsprecher aus Moscheen wurden die Menschen demnach in Befürchtung bevorstehender Angriffe auch von libanesischer Seite zur Evakuierung aufgerufen.

        Es war die erste Aufforderung dieser Art in dem Gebiet seit Beginn des aktuellen Kriegs zwischen der Hisbollah und dem israelischen Militär im Libanon. Israelische Medien sprachen von einer „außergewöhnlichen“ Evakuierungsaufforderung. Römische Tempelanlagen in Baalbek zählen zum Unesco-Weltkulturerbe.

        Israels Armee greift mehr als 100 Hisbollah-Ziele im Libanon an

        7.37 Uhr: Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben erneut mehr als 100 Stellungen der proiranischen Hisbollah-Miliz im Libanon angegriffen. Dutzende von „Hisbollah-Terroristen“ seien am Vortag „eliminiert“ worden, teilte das Militär mit. Bodentruppen setzten zugleich ihre „begrenzten und gezielten“ Angriffe gegen die Schiiten-Miliz im Süden des Nachbarlandes fort, hieß es. 

        Man habe große Mengen an Waffen entdeckt, Tunnelschächte gesprengt und Raketen zerstört, die in zivilen Gebieten aufgestellt und auf israelische Gemeinden gerichtet gewesen seien, hieß es weiter. Die Angaben des Militärs konnten unabhängig nicht überprüft werden. Nach libanesischen Angaben werden bei Israels Angriffen auch immer wieder zahlreiche Zivilisten getötet. 

        Auch im Norden des Gazastreifens setzte die israelische Armee ihren Einsatz fort. In der Gegend von Dschabalija seien am Vortag Dutzende Terroristen bei Luftangriffen und in Nahkämpfen „eliminiert“ worden, hieß es. Auch im Süden und zentralen Abschnitt des abgeriegelten Küstengebiets sei man weiter vorgegangen. Die Angaben des israelischen Militärs zum Krieg im Gazastreifen ließen sich ebenfalls nicht unabhängig überprüfen.

        „Sehr hart zuschlagen“: Israels Armeechef droht Iran mit weiteren Angriffen

        4.40 Uhr: Israels Armeechef Herzi Halevi hat dem Iran mit weiteren Angriffen gedroht, sollte das Land Vergeltung für den israelischen Beschuss am vergangenen Wochenende üben. Bei erneuten iranischen Raketenangriffen „werden wir wieder wissen, wie wir den Iran erreichen (...) und sehr, sehr hart zuschlagen“, warnte Halevi am Dienstag in einer Ansprache vor israelischen Soldaten, die an den Angriffen auf Ziele im Iran in der Nacht zum Samstag beteiligt gewesen waren.

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        Israels Armee-Chef Herzi Halevi droht dem Iran nach dem Vergeltungsschlag am Wochenende mit erneuten Angriffen. © / laif | Israel Defense Forces Xinhua / e

        Der Generalleutnant merkte an, bestimmte Ziele seien bei diesen Angriffen ausgelassen worden – was er damit begründete, dass möglicherweise weitere Angriffe auf den Iran in der Zukunft geführt würden. „Es mag für uns erforderlich sein, dies wieder zu tun“, erklärte er.

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        Libanon meldet mehr als 80 Tote innerhalb von 24 Stunden

        1.53 Uhr: Im Libanon sind bei israelischen Angriffen nach Behördenangaben am Montag 82 Menschen getötet worden. Das libanesische Gesundheitsministerium teilte mit, dass bei den Angriffen in verschiedenen Gebieten des Landes zudem 180 Menschen verletzt worden seien. Die meisten Opfer habe es bei Angriffen im Osten und im Süden des Landes geben. Das Gesundheitsministerium teilt die Gesamtzahl der Opfer für gewöhnlich erst am Abend des darauffolgenden Tags mit. 

        Frühere Hamas-Geisel: Wurde mehrere Tage in Käfig gesteckt

        0.30 Uhr: Eine ehemalige Geisel hat Bedrückendes aus ihrer Gefangenschaft im Gazastreifen berichtet. „Ich wurde mit fünf jungen Frauen in einen Käfig gesteckt“, sagte die 22-Jährige bei einer Veranstaltung des israelischen Konsulats in New York in einem von der israelischen Nachrichtenseite ynet veröffentlichten Video. Ihre Mitgefangenen werden demnach weiterhin im Gazastreifen festgehalten. Der Käfig sei nur anderthalb Meter hoch und dunkel gewesen. Sie habe dort fünf Tage verbracht. Zwei Bewaffnete hätten die Geiseln dabei abwechselnd bewacht.

        *** BESTPIX *** Israel-Hamas Truce Extended Again As Negotiations Over Hostage Release Continue
        Mia Schem ist nach 55 Tagen als Geisel der Hamas Ende November 2023 freigekommen und wurde von Angehörigen in die Arme geschlossen. © Getty Images | GPO

        Die junge Frau, die neben der israelischen auch die französische Staatsbürgerschaft besitzt, wurde Ende November 2023 im Rahmen eines Abkommens zwischen der israelischen Regierung und der islamistischen Hamas freigelassen. „Mein Herz ist weiter in Gaza gefangen mit fünf junge Frauen, die noch immer dort festgehalten werden, gefoltert und missbraucht, ohne Luft, in den Tiefen der Hölle,“ sagte sie dem Bericht zufolge. Während ihrer Gefangenschaft operierte Berichten zufolge ein Tierarzt die durch Schüsse verwundete Hand der jungen Frau. Die Hamas veröffentlichte vor mehr als einem Jahr auch ein Video der verletzten Frau in Geiselhaft.

        Krieg in Nahost – News vom 29. Oktober: Iran will Verteidigungshaushalt mehr als verdreifachen

        18.24 Uhr: Vor dem Hintergrund der verschärften Spannungen mit Israel will der Iran seinen Verteidigungshaushalt mehr als verdreifachen. „Wir haben alle Anstrengungen unternommen, um dem Verteidigungsbedarf des Landes zu entsprechen“, sagte Regierungssprecherin Fatemeh Mohadscherani bei der Vorstellung des Haushalts am Dienstag. Deshalb sei ein „bedeutsamer Anstieg von mehr als 200 Prozent im Militärhaushalt des Landes“ vorgesehen. Konkretere Zahlen nannte die Sprecherin allerdings nicht. Laut Schätzung des Stockholmer Sipri-Instituts lag das iranische Verteidigungsbudget für 2023 bei 10,3 Milliarden Dollar (9,5 Milliarden Euro). 

        Acht UN-Soldaten bei Raketenbeschuss im Libanon verletzt

        16.05 Uhr: Acht österreichische Soldaten der UN-Beobachtermission Unifil im Libanon sind durch Raketenbeschuss auf den Stützpunkt Nakura leicht verletzt worden. Wie das Verteidigungsministerium in Wien mitteilte, handelt es sich um leichte und oberflächliche Verletzungen. „Wir verurteilen diesen Angriff auf das Schärfste und fordern die sofortige Aufklärung des Angriffes“, sagte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP).

        UN-Friedenstruppen im Libanon
        UN-Friedenstruppen sichern die libanesische Grenze zu Israel. © DPA Images | Marwan Naamani

        Unifil bestätigte, dass eine Rakete aus nördlicher Richtung am Nachmittag das Hauptquartier der Friedensmission in Nakura getroffen habe. Sie sei „wahrscheinlich von der Hisbollah oder einer ihr nahestehenden Gruppe“ abgefeuert worden. Auch die israelische Armee teilte mit, eine Untersuchung habe ergeben, dass die Rakete von der Hisbollah von einem Ort etwa 30 Kilometer nordöstlich von Nakura abgeschossen worden sei. 

        Katar: Gespräche über Waffenruhe in Gaza gehen weiter

        15.14 Uhr: Die Gespräche zur Beendigung des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas werden nach Angaben aus Katar in „Doha, Kairo und in europäischen Hauptstädten“ fortgesetzt. Der Sprecher des Außenministeriums in Katar, Madschid Al-Ansari, sagte, es sei viel erreicht worden, wie die katarische Nachrichtenseite „Al Sharq“ berichtete. Es gebe „parallele Linien“ bei den Bemühungen zur Eindämmung der Gewalt im Libanon und im Gazastreifen. Der Hamas-Vertreter Abu Suhri betonte, seine Gruppe sei offen für Gespräche. „Wir haben auf die Bitte der Vermittler reagiert, neue Vorschläge für einen Waffenstillstand zu diskutieren“, zitierte ihn der arabische TV-Sender Al-Dschasira.

        22-jähriger Israeli durch Raketenbeschuss aus dem Libanon getötet

        13.07 Uhr: Bei Raketenangriffen der libanesischen Hisbollah-Miliz auf den Norden Israels ist nach Militärangaben ein junger Mann getötet worden. Der 22-jährige arabische Israeli habe in Maalot-Tarschicha, einem jüdisch-arabischen Ort, durch einen direkten Treffer tödliche Verletzungen erlitten. Insgesamt seien rund 50 Geschosse aus dem Libanon auf Israel abgefeuert worden. Einige davon seien von der Raketenabwehr abgefangen worden, andere eingeschlagen. 

        Nach offiziellen israelischen Angaben sind seit Kriegsbeginn im Norden des Landes 64 Menschen durch Beschuss aus dem Libanon getötet worden, davon 32 Zivilisten, zwei ausländische Staatsbürger und 30 Soldaten.

        Israelische Panzer dringen soweit in den Libanon vor, wie noch nie

        12.21 Uhr: Israelische Panzer sind libanesischen Medienberichten zufolge so weit in den Libanon vorgedrungen, wie noch nie während der aktuellen Bodenoffensive. Demnach sind die Panzer bis an den Rand der südlibanesischen Khiam vorgerückt. „Eine große Anzahl von Panzern“ der israelischen Armee bis auf einen Hügel östlich von Khiam vorgedrungen, meldete die staatliche Nationale Nachrichtenagentur. Das Gebiet liegt rund sechs Kilometer von der israelisch-libanesischen Grenze entfernt.

        Israelische Panzer stehen an der Grenze zum Libanon.
        Israelische Panzer stehen an der Grenze zum Libanon (Archivbild vom 11. Oktober) © AFP | JALAA MAREY

        Drohnen aus dem Jemen und Libanon in Israel eingeschlagen

        9.48 Uhr: Nahe der südisraelischen Küstenstadt Aschkelon ist nach Militärangaben eine Drohne aus dem Jemen eingeschlagen. Eine weitere Drohne aus dem Libanon wurde demnach von der Luftabwehr abgefangen. Teile sind in der Nähe der nordisraelischen Küstenstadt Naharija abgestürzt. Verletzte habe es bei beiden Vorfällen nicht gegeben.

        Naim Kassem zum neuen Hisbollah-Chef ernannt

        9.32 Uhr: Vier Wochen nach der Tötung ihres Chefs Hassan Nasrallah Ende September hat die Hisbollah-Miliz im Libanon dessen Stellvertreter Naim Kassem zum Nachfolger ernannt. Der Schura-Rat, das Führungsorgan der Hisbollah, „hat sich darauf geeinigt, Scheich Naim Kassem zum Generalsekretär der Hisbollah zu wählen“, hieß es in einer Erklärung der Miliz. Nasrallah war am 27. September bei einem Angriff der israelischen Armee in der libanesischen Hauptstadt Beirut getötet worden.

        Israel verbietet UNRWA Arbeit auf seinem Staatsgebiet

        3 Uhr: Ungeachtet heftiger internationaler Proteste muss das Palästinenserhilfswerk UNRWA seine Arbeit in Israel im kommenden Jahr einstellen. Das israelische Parlament billigte mit überwältigender Mehrheit einen umstrittenen Gesetzentwurf, der der Organisation die Tätigkeit auf israelischem Staatsgebiet untersagt. Dies bedeutet, dass die Organisation auch ihre Einsätze in den Palästinensergebieten kaum fortsetzen kann, weil Israel die Grenzübergänge kontrolliert.

        Im israelischen Parlament mit 120 Sitzen stimmten 92 Abgeordnete der Regierung und der Opposition für das Vorhaben. Dieses sieht eine massive Einschränkung der Arbeit des Palästinenserhilfswerks vor. Auch ein zweiter Gesetzesentwurf, der jeglichen Kontakt israelischer Behörden mit UNRWA untersagt, wurde mit einer Mehrheit von 87 Abgeordneten gebilligt. UN-Generalsekretär António Guterres und wichtige westliche Verbündete Israels hatten sich klar gegen die Pläne ausgesprochen. 

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        Israel wirft der Organisation vor, einige ihrer Mitarbeiter seien an Terroraktivitäten beteiligt gewesen. „UNRWA ist gleich Hamas“, sagte der Abgeordnete Boaz Bismuth von der rechtskonservativen Regierungspartei Likud, einer der Initiatoren des ersten Gesetzes, nach der Billigung. Behörden in Israel soll jeglicher Kontakt mit der Organisation untersagt werden, sobald die Änderungen in Kraft treten. Das Hilfswerk müsste jegliche Tätigkeit auf israelischem Territorium einstellen – dies betrifft vor allem den arabisch geprägten Ostteil Jerusalems. In der Zeit soll nach israelischer Vorstellung ein Ersatz für UNRWA gefunden werden. 

        Israel: Verhandlungen in Doha über neue Initiative für Gaza-Waffenruhe

        2.14 Uhr: Bei Waffenruhe-Gesprächen in Katar ist nach israelischen Angaben über eine neue Initiative verhandelt worden, die frühere Vorschläge kombiniert. Sie berücksichtige „die zentralen Fragen und die jüngsten Entwicklungen in der Region“, teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit, ohne weitere Details zu nennen.

        Nahostkonflikt - Israel
        Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (r.) trifft Mossad-Direktor David Barnea im Mossad-Hauptquartier. © DPA Images | Koby Gideon

        Der Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea, sei nach Gesprächen mit CIA-Chef William Burns sowie Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani wieder aus Doha abgereist. In den kommenden Tagen sollten im Bemühen um eine Einigung die Gespräche mit den Vermittlern fortgesetzt werden.

        Hisbollah schießt Dutzende Raketen auf Israel ab

        1.51 Uhr: Die proiranische Hisbollah-Miliz hat ihren Raketenbeschuss auf Nordisrael unvermindert fortgesetzt. Nach Angaben des Militärs wurden Dutzende Geschosse registriert. Ein Teil sei abgefangen worden, andere in offenem Gelände niedergegangen. Zunächst gab es keine Berichte über Opfer oder größere Schäden. Allerdings sind die Abfangraketen für Israel kostspielig. Jeder Abfangversuch kostet Medienberichten zufolge umgerechnet Zehntausende Euro. Nach israelischen Angaben hat die schiitische Miliz seit Kriegsbeginn vor einem Jahr mehr als 8000 Raketen Richtung Israel abgefeuert.

        Israel vergibt „Riesenauftrag“ zur Weiterentwicklung laserbasierter Luftabwehr

        1.01 Uhr: Das israelische Verteidigungsministerium hat einen Auftrag in Höhe von zwei Milliarden Schekel (rund 495 Millionen Euro) für die Weiterentwicklung eines auf Lasertechnik basierenden Luftabwehrsystems vergeben. Der Vertrag mit den israelischen Rüstungsunternehmen Rafael und Elbit Systems sehe „eine deutliche Erweiterung der Ausrüstung für Laserabfangsysteme“, dem sogenannten Iron Beam, vor, erklärte das Ministerium am Montag. Das Laser-Luftabwehrsystem werde „binnen eines Jahres einsatzbereit“ sein, kündigte der Generaldirektor des Verteidigungsministeriums, Ejal Zamir, an.

        Nahostkonflikt - Israel
        Das israelische Luftabwehrsystem Iron Dome feuert, um Raketen abzufangen. © DPA Images | Leo Correa

        Das System Iron Beam soll als Ergänzung der bereits von Israel eingesetzten Luftabwehrsysteme noch besseren Schutz vor Drohnen bieten. Diese werden seit einem Jahr von der pro-iranischen Hisbollah-Miliz in großer Zahl gegen Israel eingesetzt und konnten mehrfach die israelischen Luftabwehr überwinden.

        Libanon: Schwere Gefechte zwischen Hisbollah und Israel

        0.41 Uhr: Im Libanon kommt es nach dortigen Angaben zu schweren Gefechten zwischen Kämpfern der proiranischen Hisbollah-Miliz und israelischen Bodentruppen. Israels Soldaten durchkämmen das Grenzgebiet um Kafr Kila, wie die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete. Israels Armee greife in der Gegend mit Artillerie, Panzern und Kampfflugzeugen an. Die Truppen sprengten Dutzende Häuser im Raum Aitarun und Jarun, wie die dpa aus Sicherheitskreisen erfuhr.

        Krieg in Nahost – News vom 28. Oktober: Israels Militär beendet Einsatz in Klinik im Norden des Gazastreifens

        21 Uhr: Nach mehrtägigen Kämpfen erklärt die israelische Armee ihren Einsatz in einem Krankenhaus im Norden des Gazastreifens für beendet. Auf dem Gelände der Kamal Adwan-Klinik seien rund 100 Terrorverdächtige festgenommen worden, die sich teils in dem Krankenhaus verschanzt hätten, erklärte ein Militärsprecher. In dem Krankenhaus in der Nähe des Flüchtlingslagers Dschabalija und seiner Umgebung seien Waffen, Gelder und anderes Material gefunden worden. Die Angaben des Militärs ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. 

        Lufthansa verlängert Flugstopp nach Tel Aviv um weitere zwei Wochen

        19.45 Uhr: Angesichts der anhaltenden Spannungen im Nahen Osten hat der Lufthansa-Konzern seinen Flugstopp nach Tel Aviv um weitere zwei Wochen verlängert. Wie die Fluggesellschaft am Montag mitteilte, werden die Verbindungen der Airlines Lufthansa, Austrian, Brussels und Swiss bis einschließlich 25. November gestrichen. Die Flüge in die israelische Mittelmeer-Metropole waren zuvor bis zum 10. November ausgesetzt. Flüge der ebenfalls zur Lufthansa gehörenden Fluggesellschaft Eurowings sind bis einschließlich 30. November abgesagt. Seine Flüge in die libanesische Hauptstadt Beirut hatte der Konzern bereits bis Ende Februar 2025 gestrichen. In die iranische Hauptstadt Teheran fliegt nach aktuellem Flugplan bis Ende Januar keine zur Lufthansa gehörende Maschine.

        Irak beschwert sich: Israel nutzte Luftraum für Angriff auf Iran

        15.07 Uhr: Israels Luftwaffe hat beim Angriff auf den Iran den irakischen Luftraum genutzt und damit Protest der Regierung in Bagdad ausgelöst. Der Irak habe deshalb ein Protestschreiben an UN-Generalsekretär António Guterres und den UN-Sicherheitsrat geschickt, teilte ein Sprecher der irakischen Regierung mit. Israel habe den Luftraum und die Hoheit des Iraks offenkundig verletzt. 

        Nahostkonflikt - Angriff im Iran
        Dieses Satellitenfoto von Planet Labs PBC zeigt beschädigte Gebäude auf dem iranischen Militärstützpunkt Chodschir außerhalb von Teheran, Iran am Samstag, 26. Oktober 2024. © DPA Images | Planet Labs Pbc

        Der Irak „wird nicht erlauben, dass irakischer Luftraum oder Boden für Angriffe auf andere Länder genutzt wird“, hieß es laut einem Bericht der Staatsagentur INA. Das gelte vor allem für Angriffe auf „Nachbarländer, mit denen der Irak ein Verhältnis von gegenseitigem Respekt und gemeinsamen Interessen pflegt“.

        Zwischen dem Irak und dem Iran liegt eine rund 1.500 Kilometer lange Grenze. Der Iran hat großen Einfluss in dem Nachbarland. Mehr als ein Dutzend politische Parteien im Irak haben Beziehungen zum Iran, auch viele der Milizen im Irak halten Teheran die Treue. Der Protest richtet sich auch gegen die USA, die im Rahmen der militärischen Zusammenarbeit den irakischen Luftraum kontrollieren. Man werde sich wegen dieser Verletzung auch mit der US-Seite austauschen, hieß es aus Bagdad.

        Irans Revolutionsgarden drohen Israel nach Angriff mit „harten Konsequenzen“

        9.27 Uhr: Nach den israelischen Raketenangriffen am Wochenende hat der Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden, Hossein Salami, Israel einem Medienbericht zufolge mit „harten Konsequenzen“ gedroht. „Die harten Konsequenzen werden unvorstellbar sein“, zitierte die iranische Nachrichtenagentur Tasnim Salami am Montag. Israel habe bei den Luftangriffen am Samstag „seine unheilvollen Ziele nicht erreicht“, fügte er hinzu.

        Israel hatte in der Nacht zum Samstag als Reaktion auf einen iranischen Raketenangriff von Anfang Oktober militärische Ziele im Iran beschossen. Nach israelischen Angaben richteten sich die Angriffe gegen Raketenfabriken und Luftabwehr-Anlagen. Nach iranischen Angaben wurden bei den Angriffen vier iranische Soldaten getötet.

        Salami sagte laut Tasnim, der israelische Angriff sei ein Zeichen von „Fehleinschätzung und Hilflosigkeit“ gewesen. Iranische Medien hatten die Auswirkungen der israelischen Angriffe heruntergespielt. Analysten sehen darin den Versuch, den Konflikt nicht weiter eskalieren zu lassen. Irans oberster geistlicher Führer, Ayatollah Ali Chamenei, hatte am Sonntag erklärt, die Angriffe aus Israel dürften „weder überbewertet noch verharmlost werden“.

        Irans Außenminister Abbas Araghtschi verwies auf das „Recht“ seines Landes „zu antworten“. Teheran habe einige Stunden vor den israelischen Angriffen „Hinweise (...) auf die Möglichkeit eines Angriffs in der Nacht“ erhalten, fügte er hinzu.

        Libanon meldet weitere Opfer nach Angriffen Israels

        3.23 Uhr: Bei israelischen Luftangriffen im Südlibanon sind nach Behördenangaben im Laufe des Tages mindestens 21 Menschen getötet worden. Seit Ausbruch der Kämpfe zwischen der Hisbollah-Miliz und dem israelischen Militär vor mehr als einem Jahr seien bisher insgesamt mindestens 2672 Menschen getötet und 12.468 weitere verwundet worden, teilte das Gesundheitsministerium in Beirut mit. Die Zahl der bei israelischen Angriffen getöteten Rettungskräfte und Angestellte des Gesundheitssektors sei auf 168 gestiegen, hieß es. 275 weitere Retter und Angestellte seien verletzt worden, teilte das Ministerium weiter mit. 

        Nahostkonflikt - Libanon
        Flammen und Rauch steigen nach einem israelischen Luftangriff in einem südlichen Vorort von Beirut auf. © DPA Images | Hussein Malla

        Derweil setzte die mit dem Iran verbündeten Hisbollah ihren Beschuss Israels fort. Im Verlaufe des Tages seien etwa 90 Geschosse von der Schiiten-Miliz im Libanon auf den jüdischen Staat abgefeuert worden, teilte die israelische Armee am späten Abend mit.

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        Israels Armee: Im Iran nur Teil unseres Potenzials genutzt

        2.30 Uhr: Israels Militär will nach eigener Darstellung beim jüngsten Angriff auf Ziele im Iran nur einen Teil seiner Kapazitäten genutzt haben. „Wir können viel mehr tun“, sagte Generalstabschef Herzi Halevi bei einer Lagebesprechung im Militärhauptquartier in Tel Aviv. „Wir richteten Schläge auf strategische Systeme im Iran und wir sind auf alle Szenarien an allen Schauplätzen vorbereitet“, zitiert ihn eine Mitteilung der israelischen Streitkräfte.

        Nahostkonflikt - Angriff im Iran
        Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (M,l), Verteidigungsminister Joav Gallant (M,r) und andere hochrangige Militäroffiziere sitzen zur Lageberatung in der unterirdischen Kommandozentrale in Tel Aviv. © DPA Images | -

        „Unsere Botschaft ist sehr, sehr klar“, führte Halevi weiter aus. Israel werde jeder Bedrohung, wo und wann auch immer sie auftaucht, entgegentreten. „Wir werden wissen, wie wir zuzuschlagen haben.“ Diese Botschaft habe durch die Angriffe auf den Iran eine „bedeutende Verstärkung“ erfahren.

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        Berichte: Ägypten schlägt Feuerpause im Gaza-Krieg vor

        1.53 Uhr: Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat Medienberichten zufolge eine Initiative gestartet, um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg zu erreichen. Der ägyptische Vorschlag sehe eine zweitägige Feuerpause vor, im Zuge derer vier israelische Geiseln gegen mehrere palästinensische Strafgefangene ausgetauscht werden sollen. Das berichtete unter anderem die staatliche ägyptische Nachrichtenseite „Al-Ahram“. Al-Sisi sagte demnach in Kairo, die Initiative sei als Vorstufe für eine dauerhafte Waffenruhe gedacht und beinhalte auch die Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen.

        Palästinenser in Gaza: "Jeder Tag ist ein Kampf"

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          Die ägyptische Initiative kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die nächsten indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe und einen Austausch von Geiseln und Gefangenen im Golfemirat Katar anstehen. Ägypten gehört neben den USA und Katar zu den Vermittlern in diesen Gesprächen.

          Israels Angriffe im Iran: Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats

          0.17 Uhr: Der UN-Sicherheitsrat wird sich am Montag in einer Dringlichkeitssitzung mit den israelischen Luftangriffen auf Ziele im Iran befassen. Das kündigte am Sonntag die amtierende Schweizer Präsidentschaft des mächtigsten Gremiums der Vereinten Nationen an. Die Sitzung war demnach vom Iran beantragt worden. Der Antrag für die Dringlichkeitssitzung sei von Algerien, China und Russland unterstützt worden.

          Das Nahost-Newsblog vom 21. bis 26. Oktober können Sie hier nachlesen.