Bedminster/New Jersey. Weniger Beleidigungen, mehr Inhalt. So hatten es sich Republikaner von Donald Trump gewünscht. Es folgt ein ungewöhnlicher Auftritt.
Cookies, Cheerios, Fruit Loops. Ketchup, Mayo, Senf. Sieht so die neue Strategie von Donald Trump aus?
Der Ex-Präsident lud am Donnerstag (US-Ortszeit) erneut zu einer Pressekonferenz in einen seiner Golfclubs ein. Diesmal nach Bedminster in New Jersey anstelle des heimischen Klubs in Mar-a-Lago/Florida. Und mitgebracht hatte er Tische voller Lebensmittel. Warum?
Tatsächlich ist es – für Trump-Verhältnisse – so etwas wie der Versuch, den Wahlkampf auf eine inhaltliche Ebene zu verlagern. Auf ein Thema, das die Amerikaner bewegt: Inflation. Hinter den Lebensmitteln standen Schilder, die angeben sollten, um wie viel teurer diese Waren während der Amtszeit von Joe Biden und seiner Vizepräsidentin Kamala Harris geworden sind. „Die Lebensmittelpreise sind in die Höhe geschossen“, so Trump.
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Donald Trump: Republikaner hoffen auf weniger Beschimpfungen
Aus Kreisen der Republikaner waren zuletzt zunehmend Aufforderungen gekommen, seine Rivalin Kamala Harris inhaltlich anzugreifen und die plumpen Beschimpfungen zurückzufahren. „Hör auf zu jammern“, hatte ihm Nikki Haley, einstige parteiinterne Rivalin im Rennen um die Kandidatur, recht undiplomatisch in einem TV-Interview mit auf den Weg gegeben. Die Republikaner glauben, dass Trump mit wirtschaftlicher Kompetenz punkten kann – und sehen Schwächen auf dem Gebiet bei Harris.
Trump warf in der Pressekonferenz mit Zahlen um sich, deren Herkunft unklar ist. So behauptete er, „Kamalas Preiserhöhungen“ würden einen typischen US-Haushalt 28.000 US-Dollar kosten. An anderer Stelle sprach er dann von 1100 US-Dollar im Monat, die eine typische amerikanische Familie mehr ausgeben müsste. Immer wieder versuchte er, die wirtschaftlichen Entwicklungen der vergangenen Jahre der Vizepräsidentin in die Schuh zu schieben: „Sie müssen sich nicht ausmalen, was eine Präsidentschaft von Kamala Harris bedeuten würde, denn Sie erleben diesen Albtraum bereits jetzt.“
Trump wiederholt Lügen zu „Rekord-Inflation“
Andere Aussagen Trumps lassen sich einfach als Unwahrheit widerlegen, wie aus Faktenchecks in US-Medien hervorgeht. Wie schon bei anderen Gelegenheiteten behauptete Trump, dass es unter Biden eine Rekord-Inflation gegeben habe. Tatsächlich war die Inflation im Juni 2022 mit einer Rate von 9,1 Prozent sehr hoch, jedoch weit entfernt vom Rekord im Jahr 1920, als es die Inflationsrate bei 23,7 Prozent lag . Zuletzt hatte die Inflationsrate nur noch bei 2,9 Prozent gelegen.
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Unter ihm selbst habe es hingegen gar keine Inflation gegeben, behauptete der Ex-Präsident. Auch das ist gelogen. Die Inflation unter Trump war gering, auch bedingt durch andere äußere Umstände, aber dennoch vorhanden. Während seiner Amtszeit stiegen die Preise um acht Prozent.
Allen Unwahrheiten zum Trotz: Trump war sichtlich zufrieden mit dem ungewöhnlichen Auftritt, scherzte an einer Stelle sogar, dass er vielleicht noch ein paar Sachen mit nach Hause nehmen werde. Das Aufgebot weckte aber nicht nur das Interesse des 78-Jährigen. Eine CNN-Reporterin berichtete, dass auch Fliegen um die Lebensmittel kreisten. Diese hatten bei Temperaturen knapp unter der 30-Grad-Marke schon eine Weile in der Sonne gestanden.
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