Washington. Jeffrey Epstein verbrachte seine letzten Stunden in Freiheit an Bord einer Gulfstream G550. Genau diese Maschine nutzte nun Donald Trump.

Donald Trump musste am Wochenende umsatteln. Statt mit seiner eigenen Boeing 757 war der Ex-Präsident in einer vergleichsweise kleinen Maschine unterwegs: einer Gulfstream G550. Pikant dabei: Der Privatflieger gehörte früher dem Milliardär und Sexualstraftäter Jeffrey Epstein. Das berichtet mehrere US-Medien übereinstimmend.

Epsein hatte sich 2019 in Untersuchungshaft in einem New Yorker Gefängnis das Leben genommen. Ihm wurde vorgeworfen einen Ring zur sexuellen Ausbeutun minderjähriger Frauen unterhalten zu haben. Zahlreiche Prominente und Politiker zählten zu seinen Bekannten, die ihn auch auf ominösen Flugreisen begleiteten – unter anderem auf eine Privatinsel.

Der Milliardär Jeffrey Epstein bei einem Gerichtstermin.
Der Milliardär Jeffrey Epstein bei einem Gerichtstermin. © DPA Images | Uma Sanghvi

Epstein verbrachte letzte Stunden in Freiheit an Bord des Fliegers

Seine letzten Stunden in Freiheit hatte Epstein an Bord eben jener Gulfstream verbracht, die nun von Trump genutzt wurde. Der Investmentbanker war im Juli 2019 nach einer Rückreise aus Paris direkt am Flughafen Teterboro in New Jersey verhaftet worden. Knapp einen Monat später wurde er tot in seiner Zelle gefunden.

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Dass es sich um die selbe Maschine handelt, ist nicht direkt ersichtlich. Wie der „Business Insider“ berichtet, wurde das in den USA verwendete Luftfahrzeugkennzeichen, die sogenannte N-Nummer, durch den neuen Eigentümer geändert. Die Seriennummern würden jedoch laut offiziellen Dokumenten übereinstimmen.

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Trump-Sprecherin: Geschichte des Flugzeugs war nicht bekannt

Der „Miami Herald“ zitiert eine Sprecherin Trumps, wonach die Geschichte des Flugzeugs der Kampagne nicht bekannt war. „Wir haben über die Medien vom früheren Eigentümer erfahren.“ Ein Schriftzug mit den Lettern „Trump 2024“ sei erst kurzfristig auf der Maschine platziert worden.

Flugzeug gehört Unternehmer, der an Republikaner spendete

Das Trump-Team hatte den Flieger offenbar über ein Unternehmen in Kalifornien gechartert. Besitzer ist Berichten zufolge ein Immobilienunternehmer, der in der Vergangenheit eine kleine Summe an Trumps Wahlkampagne 2020 gespendet haben soll.

Aus den öffentlich zugänglichen Flugdaten ist ersichtlich, dass das Flugzeug am Freitag von Ontario in Kanada zu einem Flughafen in Bozeman (Montana) geflogen war. Dort hatte Trump zuvor eine Rede gehalten. Von dort aus ging es unter anderem weiter nach Aspen (Colorado) und Jackson Hole (Wyoming), wo der 78-Jährige unterwegs war, um Geld von gutbetuchten Unterstützern für seine Kampagne einzusammeln. Schließlich kehrte die Gulfstream zu ihrem Startpunkt in Ontario zurück. Trump stieg in Denver wieder in sein eigenes Flugzeug um.

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„Trump Force One“ mit technischen Problemen

Trumps Boeing, die den Spitznahmen „Trump Force One“ trägt, in Anlehnung an den Namen der offiziellen Regierungsmaschine des Präsidenten, hatte in der vergangenen Woche technische Probleme und musste vor dem Wahlkampftermin in Montana umgeleitet werden. Laut „Business Insider“ könnte der Umstieg auf den Privatflieger aber noch ganz andere Gründe haben. Die Boeing ist schlicht zu groß für kleinere Flughäfen.

Für Trump und sein Team ist der Flug im Epstein-Jet mindestens unangenehmen. Auch wenn in den Ermittlungen zum Fall Epstein und seiner Frau Ghislaina Maxwell keinerlei Hinweise auftauchten, dass Trump in die Verbrechen involviert war, so ist dennoch bekannt, dass er das Paar kannte. Der Vorfall nun wird wohl weitere Nachfragen zur Folge haben.