Düsseldorf. Angesichts des Lehrermangels hat die Landesregierung erstaunlich wenig Ahnung von Absolventen, Abbrechern und abgelehnten Bewerbern.
Der Kampf gegen den Lehrkräftemangel gehört zu den größten Herausforderungen der NRW-Landesregierung. Auf von der FDP-Landtagsfraktion gestellte Fragen zur Zahl der Lehramts-Studienabbrecher oder zu den von den Hochschulen abgelehnten Bewerberinnen und Bewerbern hat sie allerdings keine Antwort.
Daten zu abgelehnten Lehramts-Studienbewerbern aus den vergangenen fünf Jahren lägen ebenso wenig vor wie Daten zu Studienabbrüchen, steht in der Antwort von NRW-Wissenschaftsministern Ina Brandes (CDU) auf eine Anfrage von Franziska Müller-Rech und Angela Freimuth (beide FDP), die dieser Redaktion vorliegt.
Bundesweite „Studienverlaufsstatistik“ befindet sich erst im Aufbau
Die Landesregierung verweist darauf, dass auf Bundesebene eine „Studienverlaufsstatistik“ im Aufbau sei, die „in einigen Jahren“ Aussagen über individuelle Studienverläufe ermöglichen solle. Unbeantwortet blieb auch die Frage zur Relation zwischen der Zahl der Lehramts-Abschlüsse und der Zahl der Studienanfänger.
„Das ist ein Armutszeugnis“, sagte die FDP-Schulexpertin Müller-Rech. „Anstatt konkrete Zahlen zu liefern, verweist die Landesregierung auf fehlende Daten und zukünftige Statistiken.“ Ohne diese Daten könnten keine sinnvollen Entscheidungen getroffen werden. Es reiche nicht, auf das hohe Ansehen des Lehrerberufs zu verweisen oder Imagekampagnen zu starten.
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Landes-Kampagne verspricht leichten Einstieg ins Lehramtsstudium
NRW-Schulministerin Dorothee Feller (CDU) hatte zu Jahresbeginn die Kampagne „Was ist Deine Lehrkraft?“ gestartet, die Interessierten „mit wenigen Klicks“ den Einstieg ins Lehrer-Studium und in den Seiteneinstieg ermöglichen soll. Im vergangenen Semester wurden in NRW 465 weitere Studienplätze für das Grundschullehramt und die Sonderpädagogik eingerichtet. Das Land werbe gezielt um angehende Abiturientinnen und Abiturienten, die sich vorstellen könnten, ein Lehramtsstudium aufzunehmen, so Feller damals.
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