Berlin. Die USA wollen Raketen in Deutschland stationieren, die Russland erreichen können. Wladimir Putin hat auf die Nachricht reagiert.
Wladimir Putin hat damit gedroht, die Produktion atomarer Mittelstreckenraketen wieder aufzunehmen. Der russische Präsident reagierte damit auf die Pläne der USA, Langstreckenwaffen in Deutschland zu stationieren. „Wenn die USA diese Pläne in die Tat umsetzen, fühlen wir uns nicht länger an den kürzlich einseitig erklärten Stopp der Stationierung von Kapazitäten für Angriffe kurzer und mittlerer Reichweite gebunden“, sagte Putin am Sonntag bei einer Militärparade der russischen Marine in St. Petersburg.
Mittelstreckenraketen mit einer Reichweite zwischen 500 und 5500 Kilometern waren 1987 durch den INF-Vertrag zwischen der USA und der Sowjetunion begrenzt worden. Beide Seiten zogen sich 2019 aus dem Vertrag zurück und warfen der anderen Seite vor, die Bestimmungen des Abkommens zu verletzen. Moskau hatte allerdings erklärt, es werde die Produktion dieser Waffen nicht wieder aufnehmen, solange die USA diese nicht im Ausland stationierten.
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Am Rande des Nato-Gipfels in Washington hatten die USA und Deutschland am 10. Juli verkündet, dass die US-Armee - nach mehr als 20 Jahren Pause - ab 2026 wieder Langstreckenwaffen in Deutschland stationieren werde. Darunter sollen auch Tomahawk-Raketen sein, die Ziele in deutlich mehr als 2000 Kilometer Reichweite treffen können, sowie noch weiter zu entwickelnde Hyperschallwaffen.
„Wichtige Einrichtungen der staatlichen russischen Verwaltung und der Armee werden sich in Reichweite dieser Waffen befinden“, sagte Putin in St. Petersburg. Diese Situation erinnere an den Kalten Krieg und die Stationierung von Pershing-Raketen durch die USA in Europa. Bereits Mitte Juli hatte der Kreml gewarnt, die europäischen Hauptstädte würden für die russischen Streitkräfte zu legitimen Zielen, sollten die USA die Langstreckenwaffen stationieren.
lro/AFP
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