Mainz. Der neue rheinland-pfälzische Ministerpräsident Schweitzer startet mit einem breiten Rückhalt, auch jenseits des Ampel-Lagers.

Alexander Schweitzer (SPD) wird im Landtag in Mainz als neuer Ministerpräsident vereidigt.
Alexander Schweitzer (SPD) wird im Landtag in Mainz als neuer Ministerpräsident vereidigt. © DPA Images | Boris Roessler

Alexander Schweitzer ist der neue Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz. Der Landtag in Mainz wählte den SPD-Politiker im ersten Wahlgang mit 57 Stimmen zum Nachfolger von Malu Dreyer.

Der 50 Jahre alte Sozialdemokrat erhielt sogar drei Stimmen mehr als SPD, FDP und Grünen aufbringen. Auch außerhalb der „Ampel“ hat er Unterstützer; Politiker der Opposition müssen für ihn votiert haben.

Ministerpräsidentin Dreyer hört nach elf Jahren auf

Die Neuwahl war notwendig geworden, weil sich Dreyer nach elf Jahren als Regierungschefin aus der Politik zurückzieht. Die 63-Jährige hatte diesen Schritt vor drei Wochen überraschend angekündigt.

Insgesamt sitzen 101 Abgeordnete im Landtag, 100 davon waren bei der Sitzung anwesend. Zur Opposition zählen CDU, AfD und Freie Wähler. Die Abstimmung war geheim.

Kein großes Stühlerücken in Rheinland-Pfalz

Schweitzer will Akzente in der Bildungspolitik setzen, stärker Politik aus und für die Regionen machen und nach eigenen Worten den Dialog mit den Menschen fördern. Ihm bleibt bis zur Landtagswahl 2026 genug Zeit, sich im Amt zu profilieren.

Der 2,06 Meter große Mann war Dreyer schon einmal nachgefolgt, 2013 an der Spitze des Sozialministeriums in Mainz. Zwischenzeitlich war Schweitzer SPD-Fraktionschef im Parlament, eine Schlüsselstellung.

Wunschbündnis: Ampel

Seit der Landtagswahl 2021 war Schweitzer Minister für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung in Dreyers zweiter Ampel-Regierung. Seine Nachfolgerin in diesem Amt ist die nordrhein-westfälische SPD-Politikerin Dörte Schall, die aus Rheinland-Pfalz stammt. 

In der Ministerriege ändert sich sonst nichts. Es sei keine Umbildung des Kabinetts vorgesehen, kündigte Schweitzer an. Der Frauenanteil in der Regierung bleibt ebenfalls unverändert.

Schweitzer hatte gleich in seinem ersten Statement angekündigt, auch nach der Landtagswahl 2026 am liebsten mit Grünen und FDP weiter regieren zu wollen.