Berlin. Die Schwarzmeerflotte ist das Rückgrat der russischen Streitkräfte. Mit dieser Strategie erobert Kiew die Hoheit sukzessive zurück.
Das Geschehen im Schwarzen Meer steht exemplarisch für den Kampf zwischen David und Goliath, den die gegen das imperialistische Russland stemmt. Der Marine des angegriffenen Landes steht die einst mächtige Schwarzmeerflotte gegenüber – das Rückgrat der russischen Streitkräfte.
Doch die Dominanz der russischen Marine scheint zu bröckeln. Der Untergang des Lenkwaffenkreuzers „Moskwa“ im April 2022, damals eines der größten Schiffe der Region, läutete wohl die schrittweise Dezimierung von Putins prestigeträchtiger Flotte auf dem Schwarzen Meer ein.
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Ukrainische Seedrohnen zerstören Raketenschiff – Schwarzmeerflotte geschwächt
Zuletzt versenkten in der Nacht vom 31. Januar auf den 1. Februar ukrainische Seedrohnen das russische Raketenschiff „Iwanowez“. Auf wackeligen Schwarz-Weiß-Aufnahmen des ukrainischen Verteidigungsministeriums ist zu erkennen, wie sich das russische Schiff noch gegen die unbemannten Boote wehrt, bis eine Explosion an Deck ausgelöst wird. Das Videomaterial deute mit „an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ darauf hin, dass das Schiff gesunken sei, heißt es vom britischen Verteidigungsministerium.
Das Raketenschiff sei wichtig gewesen für den Datenaustausch mit anderen Schiffen, Hubschraubern und Langstrecken-Patrouillenflugzeugen, schrieben die Briten auf der Plattform X (vormals Twitter). Nach Einschätzungen aus London schwäche dieser Schlag die russische Schwarzmeerflotte. Er beeinflusse Kommando- und Kontrollfähigkeiten und zwinge die Flottenführung dazu, ihre Manöver westlich der seit 2014 von Moskau annektierten Halbinsel Krim zu überdenken.
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Ukraine: „24 russische Schiffe und ein U-Boot aus dem Verkehr gezogen“
Das jüngste Beispiel zeigt den allmählichen Verfall der russischen Flotte, die nach der Annexion der Krim 2014 das eisfreie Gewässer kontrollieren sollte. Denn nach Einschätzungen Kiews habe Russland bislang knapp ein Drittel der Kampfschiffe eingebüßt. „Nach Angaben des Generalstabs der ukrainischen Streitkräfte haben unsere Militärs bisher 24 russische Schiffe und ein U-Boot aus dem Verkehr gezogen“, teilte das Oberkommando am Dienstag auf Telegram mit. Zu Kriegsbeginn vor zwei Jahren habe die russische Schwarzmeerflotte noch über 74 Kampfschiffe verfügt.
Die Aktion habe die Anfälligkeit der Schwarzmeerflotte gezeigt, so die ukrainischen Angaben. Ihre Hauptaufgaben, darunter der Beschuss der Ukraine mit weitreichenden Raketen und die Kontrolle des Schwarzen Meeres, könne sie jedoch nach wie vor erfüllen, hieß es.
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Selenskyj ruft Truppengattung „unbemannte Systeme“ ins Leben
Die Zerstörung der „Iwanowez“ durch Seedrohnen scheint auch die strategische Militärführung in Kiew selbst beeindruckt zu haben. Nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Ukraine eine eigenständige Truppengattung namens „unbemannte Systeme“ ins Leben gerufen. Er habe bereits den entsprechenden Erlass unterzeichnet, berichtete Selenskyj am Dienstag in seiner allabendlichen Videoansprache.
Die neuen Drohnen-Streitkräfte seien „keine Frage der Zukunft, sondern vielmehr etwas, das in naher Zukunft zu einem sehr konkreten Ergebnis führen sollte“. Drohnen hätten sich bei Kämpfen am Boden, in der Luft und zur See als wirksam erwiesen.
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„Dank der Drohnen hat die Ukraine die Sicherheitslage im Schwarzen Meer wirklich verändert“
„Dank der Drohnen hat die Ukraine die Sicherheitslage im Schwarzen Meer wirklich verändert“, sagte Selenskyj. Durch den Einsatz der sogenannten Seedrohnen – unbemannte Boote mit großer Sprenglast – ist die russische Schwarzmeerflotte sowohl von der südukrainischen Küste als auch aus der Umgebung der Halbinsel Krim verdrängt worden.
„Die Liste der Aufgaben ist nun klar: spezielle Stabsstellen für die Arbeit mit Drohnen, spezielle Einheiten, effektive Ausbildung, Systematisierung der Erfahrungen, ständige Skalierung der Produktion und Zusammenfassen der besten Ideen und der besten Spezialisten in diesem Bereich“, listete Selenskyj die nächsten Schritte auf. Dies sei nun eine Aufgabe für die Armee, das Verteidigungsministerium und die Regierung als Ganzes.
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