Berlin. Russland hat im Ukraine-Krieg zwei Kommandojets verloren. Wladimir Putin erlebt einen schwarzen Tag. Wie groß der Verlust wirklich ist.
Herber Schlag für die russische Armee im Ukraine-Krieg. Sie hat zwei Kommandojets verloren. Einer stürzte ins Asowsche Meer ab, der andere wurde schwer beschädigt, konnte aber landen. Für Kremlchef Wladimir Putin war es ein schwarzer Montag.
Wiewohl eine Bestätigung aus Moskau weiter fehlt, gibt es kaum Zweifel. Strittig ist nur, ob die Jets von der Ukraine oder versehentlich von der eigenen Luftabwehr abgeschossen wurden, in „friendly fire“ gerieten. Darüber spekulieren russische Militärblogger.
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Ukrainische Medien berichten, dass eine A-50 nach einem Treffer am Montag von den Radaren verschwand. Die A-50 ist ein Aufklärungsflugzeug – vergleichbar mit der Boeing 737 AWACS der Nato. Ein massiver Verlust, denn solche Maschinen sind ...
- wertvoll, operativ wie strategisch.
- selten. Man schätzt, dass Russland nur neun besaß. Wie viele in der Ukraine im Einsatz waren, ist unklar.
- teuer, etwa 200 bis 300 Millionen US-Dollar.
- schwierig zu bedienen, sie zu führen, ist Spezialistenarbeit. Der Verlust der Crew, zehn bis 15 Soldaten mit mehrjähriger Ausbldung, wiegt schwer.
Wird Russland sich jetzt nicht mehr so tief in den ukrainischen Luftraum wagen?
Mit ihrem Radar kann so eine Maschine den gesamten Luftraum der Ukraine überwachen, Drohnen, Marschflugkörper und Jets erkennen, die eigene Luftabwehr steuern und Angriffe koordinieren. Zu Kriegsbeginn waren sie nicht im Einsatz oder zumindest nicht aufgefallen. Unlängst berichtete das „Institute for the Study of War“, dass Russland aber „wegen der Gefahr ukrainischer Angriffe auf die Militärinfrastruktur auf der Krim“ mit ständigen Einsätzen von A-50-Flugzeugen begonnen habe.
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Eine Folge des Verlustes könnte jetzt sein, dass die Russen für eine Übergangszeit ihre Luftangriffe einschränken müssen oder ihre Aufklärungsmaschinen nicht mehr so tief in den ukrainischen Luftraum fliegen lassen. Das führt zu schlechteren Aufklärungsergebnissen und verschafft der ukrainischen Luftwaffe im Gegenzug einen Vorteil.
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Der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Oberst Yuriy Ihnat, erklärte, dass die ukrainischen Streitkräfte auf die A-50 zielten, aber zwei Maschinen trafen. Das lässt offen, wie die Ukrainer – mit Patriot-Raketen? – angegriffen haben; wie nah sie am Asowschen Meer agieren; oder ob in der Folge die A-50, eine zweite Maschine oder gar beide Jets von den Russen selbst getroffen wurden.
Ein Aufklärungsflugzeug und eine fliegende Kommandozentrale
Vom zweiten Jet, eine Maschine des Typs Il-22M, weiß man, dass das Flugzeug abgeschossen wurde, nach Südosten abdrehte und der Pilot vor der Notlandung in der südrussischen Stadt Anapa einen Krankenwagen anforderte. Die Ukrainer haben die Funksprüche abgefangen, veröffentlicht und sogar Fotos vom schwer beschädigten Flugzeug auf X, ehemals Twitter, eingestellt. Eine Il-22M ist eine fliegende Kommandozentrale.
Die ukrainische Luftwaffe habe die Operation „exzellent geplant und ausgeführt“, lobte Oberbefehlshaber Walerij Saluschny. Er postete auf Telegram die Sequenz eines Flugradars, aus der hervorgeht, wie eine Maschine verschwindet und die andere abdreht.
Für die Ukraine ist der Erfolg auch ein Stück Vergeltung. Luftwaffenchef Mykola Oleschtschuk postete ein Flugzeug – und ein Feuerzeichen mit der Unterschrift: „Das kriegt Ihr für Dnipro! Brennt in der Hölle“. Vor einem Jahr waren dort Dutzende Menschen Opfer eines russischen Raketenangriffs auf ein Wohnhaus geworden.
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