Berlin. Putins Truppen bluten in der Ukraine aus. Westliche Quellen schätzen die Zahl der Verluste auf 300 pro Tag. Und: Es droht Schlimmeres.
Seit Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 haben die russischen Streitkräfte nach Einschätzung amerikanischer Geheimdienste 315.000 Soldaten verloren. Gefallen, verwundet, festgenommen. Nach der Analyse der Denkfabrik Institute for the Study of War hat Russland im vergangenen Jahr trotz hohen Aufwands „kaum nennenswert an Boden gewonnen“.
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Der Militärexperte Nico Lange lenkte in der „Bild“ nun die Aufmerksamkeit vor allem auf die hohen Verlustrate der Elitetruppen. Kremlchef Wladimir Putin verschleiße seine Luftlandetruppen „so brutal, dass sie in der Ukraine kaum mehr zu größeren Angriffsoperationen in der Lage sein werden“. Auf X (ehemals Twitter) schätzte das britische Verteidigungsministerium, dass „die durchschnittliche tägliche Zahl der russischen Opfer in der Ukraine im Laufe des Jahres 2023 auf fast 300 gestiegen ist“.
Angeblich war die Fallschirmjäger-Einheit WDW schon gezwungen, sich an mehreren Frontabschnitten zurückzuziehen. Das dürfte Putin indes nicht abschrecken. Bereits in der ersten Phase des Krieges hat Russland laut Nico Lange viele der kampfstarken erfahrenen Luftlandetruppen verloren. Horrend sind auch die Materialverluste.
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Putin: Ukraine ist „kein Feind“
Bedrückend ist, was das Institute for the Study of War als Putins nächsten Schachzug vermutet: „Möglicherweise weitet Putin seine Kriegsziele in der Ukraine auf eine Konfrontation mit dem Westen aus.“ Er würde erstens die Voraussetzungen für eine dauerhafte militärische Aufrüstung Russlands schaffen und zweitens die hohen Opfer auf dem Schlachtfeld rechtfertigen.
Als er zu Neujahr ein Militärkrankenhaus in Moskau besuchte, erklärte Putin, an sich sei die Ukraine „kein Feind“. Putin betrachtet sie nicht als unabhängigen Akteur und stellt den Ukraine-Krieg als eine Konfrontation mit dem Westen dar. Das deute darauf hin, „dass er nicht die Absicht hat, in gutem Glauben mit der Ukraine zu verhandeln“.
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