Berlin. Am 5. November 2024 wird der US-Präsident gewählt. Doch vorab finden zunächst die Vorwahlen statt. Wir erklären, wie sie funktionieren.
Die Tradition der Vorwahlen in den USA ist tief verwurzelt und wird von vielen US-Amerikanern als ein besonders demokratisches Instrument betrachtet. Der Grund dafür liegt in der Struktur des politischen Systems. Die USA haben ein Präsidialsystem, das im Gegensatz zu repräsentativen Demokratien wie Deutschland stärker auf Einzelpersonen ausgerichtet ist. Die Vorwahlen ermöglichen es den Wählern, aus einer breiten Palette von Kandidaten auszuwählen und deren Eignung für hohe Ämter zu prüfen.
Wie wählt man in den USA?
In den USA erfolgt die Wahl in mehreren Schritten. Insgesamt dauert sie fast ein Jahr. Zunächst nehmen die Bürgerinnen und Bürger an den Vorwahlen teil. Diese Vorwahlen dienen dazu, die Kandidatinnen und Kandidaten für die Präsidentschaftswahl aus den Reihen der Parteien zu bestimmen. Im November werden dann der Präsident der Vereinigten Staaten, der Vizepräsident sowie das gesamte US-Repräsentantenhaus und etwa ein Drittel der 100 Senatssitze gewählt.
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Alle vier Jahre bestimmen die Wahlberechtigten in einer indirekten Wahl den US-Präsidenten. Eine Wiederwahl ist nur einmal möglich – ein Präsident kann also nur maximal acht Jahre amtieren.
Worin liegt der Vorteil der Vorwahlen in den USA?
Der Vorteil der Vorwahlen liegt hauptsächlich in der Legitimation des Spitzenpersonals. Ein Kandidat, der sich in einem langwierigen Auswahlprozess behauptet und schließlich von der Basis nominiert wird, ist oft fester in der Partei verankert als jemand, der von einem kleinen Führungszirkel ernannt wird. Vorwahlen können im Idealfall außerdem mehr Transparenz und mehr Teilhabe der Bürger bedeuten. Bei Vorwahlen sind wesentlich mehr Parteianhänger beteiligt als bei einer Kandidatenaufstellung allein durch Parteitage.
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Wer wählt bei den Vorwahlen?
Im Vergleich zu anderen Wahlverfahren ist das System der Vorwahlen in den USA recht kompliziert – und nicht einheitlich. Bei den Vorwahlen werden nicht direkt die gewünschten Präsidentschaftskandidaten gewählt. Stattdessen wählen die Bürger Delegierte, die wiederum auf den Parteitagen die Kandidaten direkt wählen. Bei den Vorwahlen gibt es je nach Bundesstaat und Partei unterschiedliche Systeme. Die meisten US-Staaten wählen per Primary. Dabei dürfen entweder nur die registrierten Anhänger einer Partei (Closed Primary), oder alle registrierten Wähler (Open Primary) den Präsidentschaftskandidaten bestimmen. Die Primaries sind geheime Wahlen mit Stimmzetteln oder Wahlmaschine.
Beim Caucus hingegen werden die an bestimmte Kandidaten gebundenen Delegierten in mehreren aufeinanderfolgenden Runden und häufig in offener Abstimmung, wie etwa durch Gruppenbildung um den gewählten Kandidaten, ermittelt. Jede Kommune gestaltet dieses Treffen anders. Oft halten die Bewerber noch kurze Reden. Vor allem im Süden der USA und in einigen Außengebieten wird für dieses System die Bezeichnung Convention verwendet.
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Wann sind die Vorwahlen?
Die Vorwahlen werden traditionell zwischen Januar und Juni eines Wahljahres abgehalten. Der genaue Zeitpunkt kann je nach Bundesstaat variieren. Für die US-Wahlen 2024 beginnen die Vorwahlen am 15. Januar in Iowa und erstrecken sich bis in den Sommer, wenn die offiziellen Nominierungen auf den Parteitagen erfolgen.
Der darauf folgende Hauptwahlkampf erstreckt sich über etwa drei Monate, und der eigentliche Wahltag fällt immer auf einen Dienstag Anfang November. In diesem Jahr ist das der 5. November. Der Termin ist gesetzlich festgelegt, um den Farmern genug Zeit zwischen Erntesaison und Wintereinbruch zu geben. Diese Tradition reicht zurück in die Zeiten, als sonntags in die Kirche gegangen, montags in den Bezirkssitz gereist, dienstags gewählt und mittwochs am Markttag teilgenommen wurde.
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