Berlin. Binnen Stunden hat Nordkorea zwei atomwaffenfähige Rakete abgefeuert. Machthaber Kim Jong Un bringt sich so regelmäßig in Erinnerung.
Innerhalb von Stunden hat Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un zwei militärische Raketen testen lassen: Am Sonntag eine Kurzstreckenrakete, in der Nacht zu Montag eine Interkontinentalrakete. Die globale Aufmerksamkeit ist ihm aus mehreren Gründen sicher:
- UN-Resolutionen untersagen Nordkorea solche Tests.
- Beide Raketen sind atomwaffenfähig.
- Die Langstreckenversion könnte das US-Festland treffen.
Laut Südkoreas Generalstab wurde die Rakete am Montag mit einem steilen Abschusswinkel gestartet und fiel nach einem Flug von etwa 1000 Kilometern ins Ostmeer (Japanisches Meer). Nach japanischen Angaben hat sie das Potenzial, 15.000 Kilometer weit zu fliegen.
Aus China kommt Rückendeckung
Die Raketentests waren vermutlich eine Reaktion darauf, dass das amerikanische U-Boot „USS Missouri“ in der südkoreanischen Hafenstadt Busan angelegt hat. Die USA und Südkorea sind stets die Hauptadressaten von Kims Drohungen. Die Spannungen in der Region nehmen gerade wieder zu.
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Chinas Außenminister Wang Yi hat dem Partnerland derweil den Rücken gestärkt. Die „traditionelle Freundschaft“ zwischen China und Nordkorea sei ein „wertvolles Gut für beide Seiten“, sagte Wang am Montag in Peking dem nordkoreanischen Vize-Außenminister Pak Myong Ho, der eine Delegation in Peking anführte.
China und Nordkorea hätten angesichts der „turbulenten Weltlage“ einander „stets fest unterstützt und vertraut“ und die „strategische Bedeutung einer freundschaftlichen bilateralen Zusammenarbeit gezeigt“, sagte Chinas Chefdiplomat einer Mitteilung des chinesischen Außenministeriums zufolge weiter.
Die USA, Südkorea und Japan reagierten mit scharfer Kritik. Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol ordnete „sofortige und massive“ Gegenmaßnahmen an und forderte eine gemeinsame Reaktion mit den USA und Japan. Der japanische Regierungschef Fumio Kishida sprach von einem „klaren Verstoß gegen die Resolutionen des UN-Sicherheitsrats“ und einer „Bedrohung für Frieden und Stabilität in der Region, die wir aufs Schärfste verurteilen“. (fmg)
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