Berlin. Der BMPT-72 gilt als eine der stärksten Waffen der Welt. Jetzt hat die Ukraine ihn zerstört. Ein Volltreffer, zumal propagandistisch.
- Auf den Panzer BMPT-72, genannt Terminator 2, ist die russische Armee besonders stolz
- Er galt als unzerstörbar – bisher
- Denn der Ukraine ist es gelungen, den Terminator zu terminieren
Auf dem Papier müsste Russland den Krieg in der Ukraine längst gewonnen haben. Es kann mehr Soldaten als die Ukraine rekrutieren und greift auf eine gewaltige Kriegswirtschaft zurück. Immer wieder protzt Kremlchef Wladimir Putin mit vermeintlichen Superwaffen, zumeist mit Hyperschallraketen: Avangard, Sarmat, Burewestnik, Kinschal, Tsirkon, Poseidon.
Und dann ist da noch der BMPT-72, ein schwer gepanzertes Fahrzeug. 1.000 PS stark, 65 km/h schnell, Reichweite: über 500 Kilometer. Es wird als eines der stärksten Waffensysteme der Welt und als unzerstörbar angepriesen. Sein Spitzname verpflichtet. Sie nennen ihn "Terminator 2".
Doppelter Verlust: Terminator zerstört, Bergepanzer auch
Die Waffe ist nach russischen Angaben seit Mai 2022 in der Ukraine im Einsatz, meist nachts. Umso schwerer war es, einen "Terminator 2" zu erwischen. Schwer. Aber nicht unmöglich.
In Wahrheit ist keine Waffe unzerstörbar. Die Ukraine hat längst mit einem Patriot-System eine Kinschal-Rakete abgeschossen, die extrem schnell und hoch fliegt. Offenbar hat die Ukraine bereits im Februar "Terminator 2" in der Region um Kreminna zerstört. Das ist ein militärischer Erfolg, noch mehr ein symbolischer, ein propagandistischer.
Lesen Sie auch: Deutscher Konzern plant Panzer-Werkstätten – Moskau droht
Russland größter Waffenlieferant der Ukraine?
Bei modernen Waffen ist es die Krönung, sie nicht nur zu zerstören, sondern zu bergen. Man kann die Beute dann doppelt ausschlachten, propagandistisch und vor allem technisch.
- Kriegsmaterial: Gehen Russland im Ukraine-Krieg die Panzer aus?
- Teure Produkte: Russen kaufen westliche Waren, die in Kiew niemand will
- Rüstungsmesse: Panzer, Drohnen – und die Rakete, die uns vor Putin rettet
- Militärexperte: Masala: „Auf der Krim hat die Ukraine jetzt die Initiative“
Man kann ein Fahrzeug prüfen und nach Schwachstellen suchen, bei Panzern zum Beispiel bei der Panzerung; und im Idealfall reparieren und wieder einsetzen. Unfreiwillig ist Russland womöglich der größte Waffenlieferant der Ukraine. Ihre Soldaten sollen insgesamt rund 300 Panzer verschiedener Typen erbeutet haben. Das könnte Sie auch interessieren: Gebiete im Tausch gegen Nato-Mitgliedschaft – Ukraine empört
Wenn man schon Gerät aufgeben muss und nicht bergen kann – beispielsweise in einem Minenfeld –, lässt man ein Fahrzeug am besten ausgebrannt zurück. Auch die Russen haben versucht, ihren "Terminator 2" zu bergen, allerdings mit suboptimalem Ausgang. Am Ende hatten sie gleich zwei Verluste zu beklagen, wie man einem Video entnehmen kann, das der ukrainische Geheimdienst getwittert hat.
Terminator chancenlos gegen Kamikaze-Drohnen
Im Video ist zu sehen, wie mehrere Kamikaze-Drohnen das 47 Tonnen schwere Ungetüm angreifen. Dichter Rauch steigt auf, die Besatzung schafft es, sich in Sicherheit zu bringen. In einer weiteren Einstellung naht ein Panzer des Typs T-80 heran, um den Terminator zu bergen. Daraufhin wird auch er von Drohnen angegriffen und zerstört.
Dass der ukrainische Geheimdienst erst jetzt den Erfolg meldet, ein halbes Jahr später, dürfte kein Zufall sein. Entweder haben sie das Fahrzeug erbeutet und wollten das Wissen für sich behalten, bis sie es restlos ausgeschlachtet hatten. Oder sie konnten es nicht untersuchen. Als propagandistischer Volltreffer taugt es in beiden Szenarien allemal.
Ukraine-Krieg – Hintergründe und Erklärungen zum Konflikt
- Historie: Liegt der Grund für den Ukraine-Krieg in der Geschichte?
- Putins Ziele: Warum Russland die Ukraine angegriffen hat
- Präsident: Wolodymyr Selenskyj ist Putins Feind Nr. 1
- Verteidigungsbündnis: Die Nato einfach erklärt – Warum sie für Putin ein Ärgernis ist