Berlin. Das Aquarium im japanischen Shimonoseki ist gerade wegen Renovierung geschlossen. Was hat das mit dem Glück eines Mondfisches zu tun?

Das Kaikyokan Aquarium in der südjapanischen Küstenstadt Shimonoseki ist eine Attraktion. Besucher können unter dem Motto „Wunder des Lebens“ alle möglichen Meeresbewohner bestaunen: Kugelfische, Delfine, Seelöwen, Pinguine und auch einen Mondfisch – den heimlichen Publikumsliebling

Seit Dezember 2024 ist das Aquarium allerdings wegen Renovierungs-Arbeiten geschlossen. Und seitdem ging es dem dortigen Mondfisch in seinem Wasser-Bassin immer schlechter, wie das Aquarium in einem Beitrag auf X mitteilte.

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Kränkelnder Mondfisch – was fehlt dem Tier bloß?

Seine Pfleger beschrieben das Tier als neugierig und üblicherweise habe sich der Mondfisch gerne an der gläsernen Vorderseite seines Bassins den Besuchern gezeigt. Doch zuletzt begann er, sein Quallen-Futter zu verschmähen und seinen Körper am Becken zu reiben. Mitarbeiter befürchteten, dass er Verdauungsprobleme hatte oder von Parasiten befallen war, wie die japanische Zeitung „Mainichi Shimbun“ berichtete.

Der Sender CNN zitiert einen ratlosen Mitarbeiter: „Lag es am Baulärm? Wir konnten die Ursache nicht herausfinden und haben verschiedene Maßnahmen ergriffen.“ Nichts habe geholfen. Dann kam ein Pfleger auf eine Idee.

„Vielleicht ist er einsam?“

Dieser Pfleger mutmaßte: „Vielleicht ist er einsam, weil er die Besucher vermisst?“ Seine Kollegen schüttelten laut CNN-Bericht zunächst den Kopf und erwiderten: „Zu 99 Prozent ‚Nein‘. Auf keinen Fall!“ Aber in ihrer Sorge ließen sie nichts unversucht. Also schnappten sie sich ihre Uniformen, eine Kleiderstange samt Bügel und bauten daraus Menschen-Attrappen. Schließlich klebten sie sogar Gesichter aus Pappe an die Scheibe.

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Besucher-Attrappen – der einfache Trick hat funktioniert

Und siehe da: Die behelfsmäßigen „Besucher“ zeigten Wirkung bei dem offenbar einsamen Mondfisch. Wie früher kam er neugierig an die Vorderseite seines Aquariums geschwommen und beäugte die Pappkameraden. Vor lauter Begeisterung winkten seine Pfleger dem Fisch zu und versuchten ihn so aufzumuntern. Am nächsten Tag fing das Tier wieder an, Quallen zu fressen und zeigte allmählich Anzeichen der Genesung.

Auf X hat die Nachricht vom einsamen Aquarium-Bewohner bereits 12.5 Millionen Aufrufe. Einige Mondfisch-Fans kommentierten: „Ich bin überglücklich, dass es ihm besser geht!“ oder „Er muss sich tatsächlich einsam gefühlt haben, weil er so ein freundliches Wesen hat.“

Laut der 26-jährigen Pflegerin Mai Kato soll das Aquarium im Sommer wieder eröffnen. Dann können die Mitarbeiter auch wieder ihre Uniformen anlegen.