Rom. Der Mord an Silvia N. erschüttert den Küstenort Ogliastro Marina. Während die Polizei den Täter sucht, vermuten Anwohner das Schlimmste.
Der Mord an Silvia N. erschüttert die italienische Öffentlichkeit. Dutzende Frauen versammelten sich am Donnerstag vor der Kirche des Dorfes Ogliastro Marina südlich von Neapel, wo die 53-jährige Augsburgerin vergangene Woche mit Messerstichen getötet worden war. Ihre verkohlte Leiche wurde in einem Pinienwald entdeckt. Die Frauen des 130-Seelen-Ortes am Meer demonstrierten gegen Gewalt an Frauen und forderten Maßnahmen zur Bekämpfung von Femiziden.
„Silvia, wir haben dich allein gelassen! Wir haben Dich nicht retten können“, war auf einem Plakat zu lesen. An der Demonstration beteiligte sich auch der deutsche Ehemann des Opfers, der sich für die Solidarität der Dorfbewohner bedankte. Die Demonstranten defilierten von der Pfarrkirche bis zum Pinienwald, in dem Silvias Leiche gefunden wurde, und legten dort Blumen nieder.
Mord an Silvia N.: Autopsie liefert weitere Hinweise
Die Mordermittlung laufen indes auf Hochtouren. Die Polizei durchsuchte erneut das Haus, in dem die Verstorbene mit ihrem Mann gelebt hatte. Unter anderem hofften die Ermittler, das Messer zu finden, mit dem Silvia N. erstochen wurde, bevor ihre Leiche verbrannt wurde. Im Rahmen der Obduktion konnte ein Sexualverbrechen ausgeschlossen werden. Unter den Fingernägeln wurden jedoch DNA-Spuren entdeckt, die noch untersucht werden. Die Ermittler schließen nicht aus, dass an dem Mord mehrere Personen beteiligt gewesen sein könnten.
Am rechten Handgelenk des Opfers wurden Frakturen festgestellt. Dies könnte ein Beweis sein, dass sich N. gegen einen Angriff zu wehren versucht habe, hieß es von Seiten der Ermittler. Bei der Autopsie wurden auch Schädelfrakturen festgestellt. Vermutet wird, dass N.s Leiche zu einem späteren Zeitpunkt an den Ort gebracht worden sei, an dem sie entdeckt wurde.
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Die Angehörigen der Frau hoffen auf eine baldige Wende im Fall, denn die Beerdigung kann erst nach Abschluss der Untersuchungen stattfinden. Der Ehemann des Opfers richtete einen Appell an Zeugen, sich zu melden, um bei den Ermittlungen zu helfen. Jedes kleinste Detail könne zählen.
Nachbarn der Getöteten: „Wir sind sehr besorgt“
Der 62-Jährige hat inzwischen das Haus verlassen, in dem er seit Jahren mit Silvia lebte, und wohnt jetzt bei einem Nachbarn, Remo Guercio. Letzterer sagte gegenüber lokalen Medien: „Silvias Mann ist bei uns zu Gast, weil wir ihn gut kennen und fest überzeugt sind, dass er unschuldig ist. Wir sind sehr besorgt. In unserem Dorf ist noch nie ein Mord passiert. Leider denke ich, dass der Mörder unter uns ist.“
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Auch der Anwalt der Familie von Silvia N., Felice Carbone, ist fest von der Unschuld seines Mandanten überzeugt. Aufnahmen von Videoüberwachungsanlagen unweit des Hauses würden bezeugen, dass N. schlief, während sich Silvia von ihrem Haus ohne Brieftasche und Mobilfunktelefon entfernte.
Ihre sterblichen Überreste waren, nach tagelanger Suche, nur 150 Meter vom Haus entfernt gefunden worden. „Ich bin hier und warte auf das Ergebnis der Untersuchungen“, sagte der Ehemann der Verstorbenen gegenüber Journalisten. Er war in den vergangenen Tagen von der Polizei wiederholt befragt worden. „Ich hoffe, dass die Polizei Silvias Mörder endlich findet.“
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