Berlin. Die Lockdowns während der Corona-Pandemie sorgten weltweit für weniger Emissionen. Das war selbst auf dem Mond spürbar, zeigen Forscher.
Am Beginn der Corona-Pandemie entschieden sich die Regierungen zahlreicher Industriestaaten zu einem drastischen Schritt: Sie verhängten einen sogenannten Corona-Lockdown. Schulen wurden geschlossen, Büro-Arbeiter ins Home-Office geschickt, der Verkehr nahm ab. Vielerorts wurde auch die industrielle Produktion heruntergefahren.
Das hatte auch zur Folge, dass die Menschheit für einige Monate weniger Treibhausgase emittierte. Und wie eine Studie zeigt, die jüngst im Fachjournal „Monthly Notices of the Royal Astronomical Society“ veröffentlicht wurde, war das sogar auf dem Mond zu spüren. Wie die indischen Forscher dort schreiben, sanken zwischen April und Mai 2020 die Oberflächentemperaturen des Mondes im Vergleich zum Vorjahr deutlich.
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„Da die terrestrische Strahlung in diesem Zeitraum ebenfalls deutlich abgenommen hat, wird der beobachtete anomale Rückgang der Oberflächentemperaturen des Mondes dem Effekt des globalen Lockdowns aufgrund von COVID-19 zugeschrieben“, heißt es in der Studie. Die Forscher hatten zuvor die Oberflächentemperatur des Mondes im Zeitraum 2017-2023 an sechs verschiedenen Standorten auf dem Mond gemessen und analysiert.
Die Forscher vermuten, dass mithilfe des Mondes weitere Rückschlüsse auf die Klimaveränderungen der Erde möglich sind. Der Mond bewahre „ein reichhaltiges Archiv unserer Vergangenheit und bietet eine einzigartige Plattform zur Untersuchung der mit dem Erde-Mond-System verbundenen Änderungen.“ Die Untersuchungen könnten künftig von Mondobservatorien gestützt und ergänzt werden und mitunter wichtige Erkenntnisse zu Umwelt- und Klimaveränderungen auf der Erde liefern.
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lro