Berlin. Nach der Hitze der vergangenen Tage folgte Starkregen – vielerorts gibt es Überflutungen. Einsatzkräfte melden zahlreiche Unfälle.
Nach rekordverdächtigen Temperaturen in Deutschland folgte in einigen Bundesländern heftige Unwetter mit Starkregen und Hagel: Einsatzkräften wurde in verschiedenen Teilen Deutschlands am Abend und in der Nacht viel abverlangt. Besonders betroffen waren unter anderem Bayern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Einsatzkräfte meldeten Unfälle, vollgelaufene Keller und überflutete Straßen. Von Schwerverletzten oder gar Toten war zunächst allerdings nichts bekannt. Ein Überblick.
Unwetter in Deutschland: Verletzte in Baden-Württemberg
In Baden-Württemberg ist in Bruchsal der Saalbach über die Ufer getreten und hat die Altstadt des Stadtteils Heidelsheim überflutet. Zwischenzeitlich habe das Wasser bis zu 1,50 Meter hoch gestanden, teilte die örtliche Feuerwehr mit. Nach Angaben der Hochwasserzentrale erreichte der Fluss am Pegel Bruchsal gegen 2.30 Uhr mit gut 2,13 Metern den höchsten Stand und übertraf knapp die Marke für ein sogenanntes 100-jährliches Hochwasser von 2,10 Metern.
Wegen der Überschwemmung wurde die Bevölkerung per Warn-App aufgefordert, Untergeschosse und Erdgeschosse in bestimmten Bereichen zu räumen und höhere Geschosse aufzusuchen. Zwei Helfer aus der Bevölkerung wurden laut Feuerwehrangaben verletzt – wie schwer, war zunächst unklar. Auch in der Kernstadt Bruchsal sei es zu Überflutungen gekommen, etwa von Unterführungen. An beiden Orten seien die Pegelstände aber wieder gesunken.
Auch Landkreis Karlsruhe war von heftigen Unwettern betroffen. Die Hochwasserzentrale des Landes warnte am Dienstagabend, wegen lokal teils extrem heftigen Starkregens seien nicht nur in der Nacht, sondern auch im Verlauf des Mittwochs starke Anstiege der Wasserpegel an manchen Bächen und kleinen Flüssen möglich.
Die Karlsruher Polizei bat Menschen angesichts der Unwetterlage, auf nicht zwingende Fahrten mit dem Auto zu verzichten. Der Kreisfeuerwehrverband teilte kurz vor Mitternacht mit, dass die Feuerwehrleute bereits über 500 Einsätze abgearbeitet hätten.
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Bayern: Eurocity kollidiert nach Unwetter mit umgestürztem Baum
In Bayern ist ein umgestürzter Baum nahe Bad Endorf in den Gleisbereich gefallen. Ein Eurocity kollidierte damit und konnte seine Fahrt nicht fortsetzen. In dem Zug saßen rund 260 Menschen, die mit Kleinbussen nach Prien gebracht wurden, heißt es von der Deutschen Bahn. Laut Bundespolizei gab es keine Verletzten. Die Oberleitung sei beschädigt und müsse repariert werden, teilte die Bahn mit. Mit einer Freigabe des gesperrten Streckenabschnitts zwischen Bad Endorf und Prien nahe dem Chiemsee sei in den Morgenstunden zu rechnen. Fernverkehrszüge wendeten oder beendeten ihre Fahrt vorzeitig.
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Auch im niedersächsischen Landkreis Ammerland kam es zu Behinderungen im Bahnverkehr: Aufgrund des Unwetters stürzte ein Baum auf eine Oberleitung, woraufhin der Zugverkehr am Bahnhof Augustfehn in Apen am späten Dienstagabend laut Feuerwehr komplett zum Erliegen kam. Ein Personenzug, der sich auf der Strecke befand, wurde gestoppt.
Starke Regenfälle in Niedersachsen: Bewohner müssen Pflegeheim verlassen
Heftige Regenfälle führten auch in Ostfriesland zu Hunderten Feuerwehreinsätzen. Betroffen war vor allem die Stadt Aurich, wie ein Sprecher der Einsatzzentrale in Wittmund sagte. Aus einem Pflegeheim mussten rund 25 Bewohnerinnen und Bewohner in eine Sporthalle gebracht werden. In dem Heim hatten sich Deckenplatten gelöst. In einem Auricher Krankenhaus arbeiteten Feuerwehr und Technisches Hilfswerk daran, eine Evakuierung zu verhindern.
Erst am frühen Morgen zogen schwere Gewitter über Hamburg und sorgten zum Teil für vollgelaufene Keller. Allerdings erwartet man in der Hansestadt noch schlimmeres: „Wir stellen uns für den Nachmittag und Abend auf ein erhöhtes Einsatzaufkommen ein“, zitiert das „Hamburger Abendblatt“ einen Sprecher des Lagedienstes. Und auch Niedersachsen bereitet sich auf weitere Unwetter vor.
Überflutungen in Nordrhein-Westfalen: Polizei und Feuerwehr warnen
Aufgrund des Unwetters in Nordrhein-Westfalen waren alle verfügbaren Einsatzkräfte im Einsatz, bestätigte ein Sprecher der Duisburger Feuerwehr am Dienstagabend. Demnach sei fast das ganze Stadtgebiet betroffen. Schwerpunkt der Einsätze seien Überflutungen in Kellern und Unterführungen. Die Polizei berichtete zudem von mehreren überfluteten Stellen auf der Autobahn 59 und Autobahn 42 in der Nähe von Duisburg und warnte vor Aquaplaning.
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