London. Mittwoch gibt Taylor Swift ihr erstes Deutschland-Konzert. Unsere Autorin hat sich in London angesehen, was Fans auf der Tour erwartet.
Und plötzlich steht ein Haus auf der Bühne. Eine wohnliche Holzhütte, umgeben von Tannenbäumen, mit einem Schornstein, aus dem Rauch aufsteigt – mitten im Londoner Wembley-Stadion. Taylor Swift trägt ein hautfarbenes, wallendes Kleid und legt sich auf das moosbedeckte Dach des Hauses. Sie singt ihre Indie-Pop-Ballade „Cardigan“. Es sind Szenen wie aus einem Märchenfilm.
Mit ihrer gigantischen „The Eras“-Tour setzt Taylor Swift neue Maßstäbe. Es ist eine Show der Extraklasse. Eine Inszenierung, die mit ihren insgesamt 152 Auftritten ihresgleichen sucht. Über eine Milliarde US-Dollar Umsatz erwirtschaftet Taylor Swift nach derzeitigem Stand mit ihrer Welttournee, die im März 2023 startete und im Dezember 2024 enden soll.
Taylor Swift kommt nach Deutschland: Ein Konzert der Extraklasse
Nach Stationen in Amerika und Asien tourt die 34-Jährige mittlerweile durch Europa. In wenigen Tagen kommt der US-Superstar nach Deutschland und spielt langersehnte sieben Konzerte in drei Städten. Auftakt ist am Mittwoch in Gelsenkirchen, danach folgen Auftritte in Hamburg und München. Ein Besuch bei einem ihrer London-Konzerte, bei denen auch Prinz William mit Thronfolger Prinz George und Superstars wie Ashton Kutcher, Mila Kunis und Tom Cruise dabei waren, gibt einen Vorgeschmack darauf, welches Spektakel die deutschen Swift-Fans jetzt erwartet.
Auch interessant: Wirtschaftswunder Taylor Swift: So füllt sie deutsche Kassen
Rund 90.000 „Swifties“ pilgern Ende Juni zum ausverkauften Wembley-Stadion, das als heiliger Fußballtempel bekannt ist. „Swifties“, so wird der harte Kern ihrer Fans genannt, der sich extra für Taylor Swifts Konzerte aufbrezelt. Rosa Cowboy-Hüte, kurze Kleidchen, bunte Armbänder, Glitzer, Pailletten, Lametta. Hauptsache, es knallt.
Unter die vielen Frauen aller Altersklassen mischen sich auch einige Männer. Sie tragen Football-Shirts der Kansas City Chiefs mit der Aufschrift „Kelce“ – das Trikot von Swifts Freund und NFL-Profi Travis Kelce. Es ist ein unglaublicher Hype, den die US-Amerikanerin weltweit ausgelöst hat.
Ticketpreise für Taylor Swift: 600 Pfund für einen mäßigen Platz
Auch Lizzy und Lilly haben sich für ihr Idol herausgeputzt. Die beiden Mittzwanzigerinnen aus der Nähe von London kommen mit Cowboy-Stiefeln, Western-Kleid und funkelndem Make-up zum Konzert. „Es ist einfach magisch hier“, erzählt Lizzy. Ihr Cousin habe 600 Pfund (rund 710 Euro) für ein Ticket bezahlt. Für einen Platz mit eingeschränktem Blick auf die Bühne.
- „Eberhofer“-Star: Lisa Maria Potthoff – „Manchmal ist eine Pause gut“
- Autorin: Cornelia Funke – „Ich werde meinen Mann immer vermissen“
- Schauspielerin: Iris Berben hadert mit dem Altern – „Möchte wissen, wie es weitergeht“
- TV-Star: Patrick Kalupa über Familie – „Wusste nicht, wie wir die Kinder ernähren“
Der Western-Look, den viele junge Frauen an diesem Abend in London tragen, ist eine Hommage an die Wurzeln der Sängerin, die in Pennsylvania auf einer Weihnachtsbaumfarm aufwuchs und ursprünglich durch Country-Musik berühmt wurde. Doch von diesem Image hat sich Taylor Swift mittlerweile gelöst. Aus der Country-Sängerin ist eine Pop-Ikone mit einem vielseitigen Repertoire geworden.
Lesen Sie auch: Donald Trump droht Taylor Swift mit „Heiligem Krieg“
Bei „Lovestory“ gibt es einen Heiratsantrag
Das zeigt sich auch in den insgesamt 44 Songs der Setlist. Der eher kitschige Song „Lovestory“ aus der Anfangszeit ihrer Karriere ist dabei – passenderweise bekommt eine Frau im Publikum während dieser Live-Performance einen Heiratsantrag –, genauso wie harte Industrial- und Elektropop-Klänge aus Swift-Titeln wie „Ready for It?“.
Swifts musikalische Entwicklung und Vielfalt zeigt sich auf der Bühne. Verträumte, naturalistische Set-ups aus überdimensionierten Blütenblättern und verwunschenen Bäumen wechseln sich mit futuristischen und geradlinigen Designs ab.
Helene Fischer: Was sie und Taylor Swift gemeinsam haben
Ein tetrisartiges Bühnenelement verwandelt sich mehrfach, sodass Swift sich inmitten des Publikums immer wieder neu inszenieren kann. Dazu wechselt die Sängerin rund zwei Dutzend Mal während des Konzerts ihr Outfit. Von Vamp bis Waldfee ist alles dabei. Spätestens jetzt werden Erinnerungen an Helene Fischer wach.
Der deutsche Schlager-Superstar ist – wie auch Swift – bekannt für seine Wandelbarkeit. Beide stehen für opulente Shows, zahlreiche Outfit-Wechsel und eine riesige Fangemeinde. Was Swift Fischer allerdings meilenweit voraus hat, ist das internationale Renommee. Helene Fischer ist im deutschsprachigen europäischen Raum berühmt, Taylor Swift dagegen auf der ganzen Welt.
Die Menge tobt. Und das insgesamt dreieinhalb Stunden lang. Jeder Ton, jeder Akkord, den Swift an der Gitarre anstimmt, sitzt. Sie ist eine Meisterin darin, mit ihrer flirtenden Mimik ihr Publikum um den Finger zu wickeln. „Viele meiner Lieder sind irgendwie sehr Tagebuch-artig“, haucht sie ins Mikro. Taylor Swift erzählt mit ihren Songs Geschichten. Über Liebeskummer, Identitätsfindung, Selbstzweifel, Depression.
„Jedes Mal, wenn irgendjemand Scheiße redet, bringt es mich dazu, noch härter zu arbeiten“, sagt Swift. Ohrenbetäubender Applaus brandet durch die Arena. Swift gelingt es, die Zuschauer mit ihren autobiografischen Texten in ihre Gedanken- und Gefühlswelt zu beamen. Ihre Anhängerschaft findet sich darin wieder.
Lesen Sie auch: Taylor Swift im Visier: Klimaaktivisten besprühen Privatjets
Taylor-Swift-Konzert: „Swifties“ verbreiten positive Stimmung
All das spürt man an diesem lauen Sommerabend in London. Fast alle Besucher sind textsicher, singen und tanzen ausgelassen mit zu den Songs der derzeit wohl berühmtesten Frau der Welt. Die positive Grundstimmung der „Swifties“ breitet sich im ganzen Stadion aus. Untereinander werden Armbänder getauscht, wildfremde Menschen nehmen sich gegenseitig in den Arm. Swift schenkt einem Mädchen aus dem Publikum einen Hut, die Freude in seinem Gesicht ist grenzenlos.
Und plötzlich setzt Swift am Ende eines Songs zum „Köpper“ an und springt einfach so kopfüber in ein Loch auf der Bühne. Und ist verschwunden. Es sind auch diese Überraschungsmomente, die Taylor Swifts „The Eras“-Tour zu einem Spektakel werden lassen. „Swifties“ in Gelsenkirchen, Hamburg und München wird es freuen. Deutschland kann sich ab Mittwoch auf einen musikalischen Sturm gefasst machen.
- Entertainer: Medienexperte über Stefan Raab – „Er muss seinen Humor zwingend ändern“
- Show-Legende: Experte knallhart – „Gottschalk ist eine tragische Figur“
- Comedian: Oliver Pochers Umgang mit Frauen – „Er weiß, wo es weh tut“
- Pop-Titan: Medienexperte erklärt Bohlen – „Der Traum einer jeden Frau“
- Psychologe: Richard David Precht „fehlt die zentrale Eigenschaft eines Denkers“