Berlin. Die EM ist in vollem Gange, Deutschland ist im Fußballfieber. Was passiert abseits des Sports? Spannende News und andere Geschichten.
- Spanien sorgt sich um Kapitän Morata
- „Ist kein Rassist“ – Freundin von gesperrtem türkischen Spieler äußert sich
- Ukrainer gedenken gefallenen Soldaten mit beeindruckendem Banner
- Fan-Krawalle in München: Elf Verletzte, sieben Festnahmen
Millionen Zuschauer an den TV-Geräten, Hunderttausende in den Fan-Zonen, riesige Begeisterung in den Stadien – Rudi Völler ist „berührt und ergriffen“, wenn er sieht, was bei der Heim-EM für eine Stimmung im Land herrscht. „Ich finde es schön, wie wir es schaffen, uns selbst und die Mannschaft zu feiern“, sagte der DFB-Sportdirektor der „Welt am Sonntag“: „Das habe ich den Spielern auch so gesagt. Wenn wir im Bus zu den Spielen fahren, ist es toll zu sehen, wie die Mannschaft gefeiert wird.“
Auch abseits des Sports passiert rund um die Europameisterschaft der Männer einiges: Es gibt kulturelle Angebote, große Fan-Zonen und allerlei lustige, kuriose oder ergreifende Geschichte. In unserem EM-Blog berichten wir über alles, was nicht auf dem Rasen passiert.
EM 2024 – News und Geschichten abseits des Sports am 10. Juli: Ordner grätscht Morata um – große Sorgen um Spaniens Kapitän
10.10 Uhr: Nach der Ordner-Grätsche gegen den spanischen Kapitän Álvaro Morata gehen in Spanien große Sorgen um. Denn die kuriose Szene kurz nach Abpfiff des EM-Halbfinales könnte ernste Konsequenzen haben. Wie die spanische Sportzeitung „Marca“ berichtet, können Team-Ärzte eine schwerere Verletzung bei Morata nicht ausschließen. Jetzt bangt Spanien für das Finale am Sonntag um den Spielführer.
Der scheint die Sache derweil weniger dramatisch zu sehen. Er soll zwar gesagt haben, dass er nicht wisse, ob er bis zum Finale in Berlin wieder fit sei. Beim Verlassen der Allianz-Arena habe er aber dann doch den Daumen gehoben, schreibt die „Bild“-Zeitung.
Spaniens Vize-Kapitän Rodri gab sich denn auch zuversichtlich. „Er hat ein wenig Schmerzen wegen des Schlags, den er abbekommen hat. Ich denke aber, dass es nicht so schlimm sein wird.“
News und Geschichten abseits des Sports am 9. Juli: Wegen Flitzer – Ordner grätscht spanischen Spieler weg
23.45 Uhr: Ein Flitzer hat unmittelbar nach dem EM-Halbfinale zwischen Spanien und Frankreich für einen schmerzhaften Zusammenstoß eines Ordners mit dem spanischen Kapitän Álvaro Morata gesorgt. Der Mann rannte nach dem 2:1 der Spanier am Dienstagabend in München auf die jubelnden Spieler zu. Ein Ordner versuchte, dazwischenzugehen und erwischte auf dem Weg Morata von hinten am Bein. Der 31-Jährige hatte beim Feiern im Anschluss sichtbar Schmerzen und wurde von Teamkollegen in den Arm genommen.
Bereits während des Spiels war ein Flitzer auf den Rasen gelangt. Offensichtlich, um mit dem französischen Starspieler Kylian Mbappé ein gemeinsames Handyfoto zu machen. Die Bilder, wie der Fan von den Ordnungskräften vom Platz geführt wird, waren in den Übertragungen des ZDF und von MagentaTV zu sehen. Normalerweise werden solche Szenen im Bild der Europäischen Fußball-Union UEFA nicht gezeigt, um Nachahmer nicht zu animieren.
Cucurella wird im Netz bedroht – „Ganz Deutschland hasst dich“
11:24 Uhr: Sind manche deutsche Fußball-Jünger schlechte Verlierer? Offenbar ja. Anders ist kaum zu erklären, dass sich über Spaniens Marc Cucurella gerade eine Hass-Welle ergießt. Der Grund: ein nicht gegebener – aber aus Sicht einiger Deutscher natürlich zwingender – Handelfmeter, an dem Curella Anteil haben soll. Gewissermaßen stand der Verteidiger im Weg, als Musiala aufs spanische Tor schoss.
Unter einem Foto, das Curcurella am Montag bei Instagram postete, kommentieren Teile der deutschen Fans nun reichlich beleidigt. Eine wünscht dem spanischen Team, es möge „nach nicht anerkanntem Handball rausfliegen“, ein anderer macht sich gar zum Sprachrohr der Nation und vermeldet, „Ganz Deutschland hasst dich“. Der nächste erteilt „Deutschlandverbot für immer“.
Dass es nicht am Verteidiger war, auf Handelfmeter zu pfeifen: geschenkt. Dies wäre Aufgabe des Schiedsrichters Anthony Taylor gewesen. Der entschied anders und Spanien hat am Dienstag die Chance, gegen Frankreich ins Finale einzuziehen.
News und Geschichten abseits des Sports am 5. Juli: „Ist kein Rassist“ – Frau von gesperrtem türkischen Spieler äußert sich
16.58 Uhr: Die UEFA hat den türkischen Nationalspieler Merih Demiral für zwei Spiele gesperrt. Denn: Im EM-Achtelfinale gegen Österreich zeigte Demiral den sogenannten Wolfsgruß, ein Handzeichen der „Grauen Wölfe“. Die Bewegung wird in Deutschland als rechtsextremistisch eingestuft. Demiral selbst hat sich bisher nicht zu seiner Strafe geäußert – seine Frau hingegen schon. Gegenüber der schweizer Zeitung „Blick“ sagte Demirals Frau Heidi Demiral, eine Schweizerin: „Mein Mann ist kein Rassist!“ Und weiter: „Er ist liebenswürdig, offen und tolerant.“
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EM 2024 – News und Geschichten abseits des Sports am 28. Juni: Ausgerechnet bei EM-Achtelfinalspielen drohen in Teilen Deutschlands Unwetter
13.40 Uhr: In Teilen Deutschlands drohen am Samstagabend ausgerechnet zum Achtelfinalspiel der deutschen Fußballnationalmannschaft bei der Europameisterschaft der Männer schwere Unwetter. Wie der Deutsche Wetterdienst am Freitag in Offenbach mitteilte, ist in West-, Südwest- sowie Mitteldeutschland mit Gewittern sowie teils extremem Starkregen, großem Hagel und schweren Sturmböen zu rechnen. Selbst Tornados könnten auftreten.
Die Unwetter könnten demnach erneut mehrere Ausrichterstädte der Fußball-EM treffen sowie Public-Viewing-Übertragungen gefährden. Schon vor eineinhalb Wochen kam es wegen ähnlicher Unwetter zur Schließung zentraler Fanzonen etwa in Düsseldorf, Berlin, Köln, Dortmund und Leipzig. Das Achtelfinale zwischen Deutschland und Dänemark startet am Samstag um 21 Uhr in Dortmund, zuvor spielen in einem Achtelfinale um 18 Uhr die Schweiz und Italien in Berlin.
Es gibt ein neues Video mit Informationen zur unwetterträchtigen Lage ab Samstagabend: https://t.co/J7t0uAxQf5 /V
— DWD (@DWD_presse) June 28, 2024
Nach Angaben des Wetterdiensts ist in den betroffenen Gebieten unter anderem mit Starkregen zwischen 40 und 100 Litern pro Quadratmeter innerhalb weniger Stunden zu rechnen. Dazu kommen Sturm- und Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten von 90 bis 120 Stundenkilometern sowie die Gefahr von größerem Hagelschlag.
Die Unwetterlage soll sich demnach auch Sonntag fortsetzen. Bis zum Abend ist weiterhin vor allem im Südwesten und Westen sowie der Mitte mit Gewittern und gebietsweise ergiebigen Niederschlägen von bis zu 100 Litern pro Quadratmeter zu rechnen. Am Sonntagabend folgen die beiden EM-Achtelfinalspiele zwischen England und Slowenien in Gelsenkirchen sowie Spanien gegen Georgien in Köln.
News und Geschichten abseits des Sports am 27. Juni: Ukrainer gedenken gefallenen Soldaten mit beeindruckendem Banner
12.30 Uhr: Sportlich musste die vom Krieg gebeutelte Ukraine am gestrigen Mittwoch eine herbe Niederlage hinnehmen. Denn auch wenn im letzten Gruppenspiel ein Unentschieden gegen den Favoriten Belgien erkämpft wurde, reicht der Punkt nicht für einen Platz im Achtelfinale.
Eine Aktion der ukrainischen Fans beeindruckte jedoch unabhängig vom sportlichen Erfolg. Mithilfe von künstlicher Intelligenz fertigten sie aus den Fotos von 182 Soldaten, die alle im Krieg gegen Russland starben, das Porträt von Nasarij Hrynzewytsch. Genau wie die anderen Soldaten, denen mit dem Banner gedacht wurde, war Hrynzewytsch großer Fußballfan. Doch auch er ist nicht mehr am Leben, sondern fiel am 6. Mai dieses Jahres im Alter gerade einmal 21 Jahren.
During the Ukraine-Belgium match, our fans unfurled a banner with the image of "Grenka" - Nazarii Hryntsevich, who died fighting for Ukraine.
— Mila.Alien 🇺🇦 (@mila__alien) 26. Juni 2024
The image was generated by artificial intelligence from the photos of 182 fallen Ukrainian soldiers, who in civilian life belonged to… pic.twitter.com/XtJYcyfQ3o
EM 2024 – News und Geschichten abseits des Sports am 26. Juni: Fan-Krawalle in München – elf Verletzte
20.45 Uhr: Beim EM-Fußballspiel Serbien gegen Dänemark ist es in München zu Zusammenstößen zwischen serbischen Fans und der Polizei gekommen. Elf Menschen, darunter neun Beamte und ein Ordner, seien am Dienstagabend verletzt worden, teilte die Polizei mit. Sieben Menschen wurden vorläufig festgenommen. Ein Ermittlungsrichter habe gegen sie Haftbefehle erlassen, wegen des Verdachts auf Landfriedensbruch, gefährliche Körperverletzung und des Angriffs auf Polizeibeamte.
Die Situation war eskaliert, nachdem ein serbischer Fan am Marienplatz von der Polizei auf Pyrotechnik kontrolliert werden sollte. Gegen 17.00 Uhr hatten sich dort den Angaben zufolge über 5000 serbische Fans versammelt. Bei der Kontrolle sei es dann zu „Solidarisierungseffekten“ gekommen, teilte die Polizei weiter mit. Menschen hätten Flaschen und einen Stuhl auf die Polizisten geworfen. Die Beamten setzten den Angaben zufolge Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Ein serbischer Fan sei verletzt worden.
News und Geschichten abseits des Sports am 25. Juni: Süße Botschaft von Fan an Kult-Kommentator Béla Réthy
14.20 Uhr: Langjährigen Fußball-Zuschauern wird es wohl schon aufgefallen sein: Anders als bei den vergangenen Europa- und Weltmeisterschaften, ist nicht die Stimme von Béla Réthy während der Übertragungen der Spiele im ZDF zu hören. Der Fußball-Kommentator ist nach der WM 2022 in Rente gegangen. Seit 1994 ist die EM 2024 also das erste Fußball-Turnier, das Zuschauer ohne Réthy verfolgen müssen.
In Vergessenheit geraten ist der Kult-Kommentator deshalb aber noch lange nicht: Während einer Live-Schalte zu Fans in Dortmund, die das Spiel Portugal gegen die Türkei am Samstag verfolgten, tritt ein Türkei-Fan vor das Mikrofon von ZDF-Reporterin Franziska Müllers. „Wo ist Béla Réthy?“, fragt der Mann. „Der ist in Rente. Aber du kannst ihn gerne grüßen, ich schicke ihm das Video“, lässt Müllers den Mann wissen.
Beste Video das ich heute gesehen habe ♥️ #belarethy #zdf #EURO2024 pic.twitter.com/atbU5y7rFD
— Noah Platschko (@platschinho) June 24, 2024
Genau das macht der Türkei- und Réthy-Fan dann auch: „Alles Gute, Béla Réthy. Du warst der Beste. Oder: Du bist immer noch der Beste, du bist ja noch am Leben“, sagt der Mann winkend in die Kamera. Um die Botschaft zu unterstreichen, formt er gemeinsam mit Müllers ein Herz mit den Händen.
Die Moderatorin hielt ihr Versprechen. Sie postete das Video auf Instagram, gemeinsam mit Béla Réthy höchstpersönlich. Der freute sich tierisch über das Video, erzählte er t-online. Er habe viele türkische Fans. Grund dafür soll das Duell im Halbfinale der EM 2008 zwischen Deutschland und der Türkei (3:2) sein. Damals hätten es ihm die Fans hoch angerechnet, dass er das Spiel „fair und objektiv“ kommentiert habe, so Réthy.
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9.25 Uhr: Tausende Fußball-Fans haben in der ersten EM-Woche den Umsatz in den Bordbistros der Deutschen Bahn kräftig gesteigert. Insgesamt wurden zwischen dem 14. und 19. Juni 44.588 Liter Bier und damit doppelt so viel wie sonst verkauft. Die Bahn bestätigte auf Anfrage die Zahlen, über die zuerst die „Bild am Sonntag“ berichtet hatte. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ unter Berufung auf eine DB-Sprecherin am Montag schrieb, ist das Pils von Bitburger besonders nachgefragt, „dicht gefolgt vom Starnberger Hell“.
Besonders beliebt war außerdem das Bratwurstbrötchen, das 7105 Mal bestellt wurde und damit ein Umsatzplus von 63 Prozent verzeichnete. Auch Buttercroissants, das Chili con/sin Carne und die Focaccia verkauften sich während des Turniers deutlich häufiger als sonst.
Die Bahn zählte in der ersten Woche des Turniers in Deutschland insgesamt mehr als drei Millionen Reisende in ihren ICE- und IC-Zügen. Insgesamt 150 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien im Einsatz, hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens. Die Bahn erwähnte jedoch auch, dass es immer wieder zu Störungen auf wichtigen Strecken gekommen sei. „Die DB dankt dabei allen Fans für ihre Geduld und Umsicht.“
EM 2024 – News und Geschichten abseits des Sports am 24. Juni: Deutsche Fans begeistern Schotten mit Selfie auf verlorenem Handy
11.15 Uhr: Die schottischen Fans begeistern während der EM immer wieder mit lustigen Videos im Netz. Nun sorgte aber eine Gruppe deutscher Fans für gute Stimmung bei der sogenannten „Tartan Army“. Am Donnerstag teilte der Account „TartanArmyGroup“ ein Foto von einer Gruppe junger Fans in Deutschlandtrikot auf X.
Der Grund: Schottland-Fan Kieran hatte auf einem Dixi-Klo in Köln sein Handy vergessen. Das Smartphone wurde von den deutschen Fans auf dem Foto gefunden. Bevor sie das Fundstück aber bei der Polizei abgaben, hinterließen sie ein Andenken auf dem Handy. „Was ein Land“, schrieb die „Tartan Army“ begeistert. Kieran habe sein Handy inzwischen wiederbekommen.
Kieran left his phone in a portaloo. These Germany fans found it, took a selfie, then handed it into the police. He has his phone back.
— 🏴 The Tartan Army 🏴 (@TartanArmyGroup) June 20, 2024
What a country.
Can we find these fans?
🏴 ❤️ 🇩🇪 pic.twitter.com/eUIgVygUGg
Mit dem Post wollten sich die schottischen Fans aber nicht nur bedanken, sondern auch die ehrlichen Finder suchen. Die Aktion ging im Netz viral – über 4,7 Millionen mal wurde der Post angesehen. Bereits am Freitag habe ein Nutzer seine Schulfreundin Caro auf dem Foto wiedererkannt und ihr sofort Bescheid gegeben, berichtete der „Kölner Stadt-Anzeiger“. Sie sei zunächst überrumpelt von der Aufmerksamkeit gewesen, erzählte sie der Zeitung.
Bei der „Tartan Army“ meldete sie sich dann aber doch: „Für die deutsch-schottische Freundschaft“. Sie habe tolle Erfahrungen mit den schottischen Fans gemacht. Trotz des frühen EM-Aus für die schottische Nationalmannschaft nach dem 1 zu 0 am Sonntagabend gegen Ungarn, werden ihre Fans wohl auch noch nach der Gruppenphase in guter Erinnerung bleiben.
EM 2024 – News und Geschichten abseits des Sports am 23. Juni – Bericht: Prinz William hielt Kabinenansprache nach England-Spiel
11.25 Uhr: Prinz William (42) hat einem Medienbericht zufolge nach dem enttäuschenden 1:1 von England im zweiten Gruppenspiel gegen Dänemark eine Kabinenansprache gehalten. Der britische Thronfolger hatte sich das Spiel im Stadion in Frankfurt am Donnerstag angesehen. Er war gemeinsam mit Dänemarks König Frederik X. (56) und dessen Tochter Prinzessin Josephine (13) auf der Tribüne zu sehen.
Nach dem Spiel soll er zur Mannschaft in die Kabine gekommen sein, wie der „Telegraph“ am Sonntag berichtete. „Er hat einfach versucht, uns alle aufzumuntern. Er sagte, es sei nicht das Ende der Welt“, verriet demnach der 20-jährige Mittelfeldspieler Adam Wharton, der während des Spiels nicht zum Einsatz kam.
England führt die Gruppe C an und trifft am Dienstag im letzten Gruppenspiel auf Slowenien. Das Team von Trainer Gareth Southgate würde mit einem Unentschieden die letzten Zweifel am Achtelfinaleinzug beseitigen.
Handy mit EM-Ticket gestohlen – Polizei rettet Fan Fußballabend in Leipzig
11.16 Uhr: Die Polizei und ein Lokführer haben einem niederländischen Fußballfan einen EM-Abend in Leipzig gerettet. Der 53-jährige Niederländer vergaß am Freitag sein Smartphone samt dem darauf hinterlegten Ticket für das EM-Spiel zwischen den Niederlanden und Frankreich auf einer Sitzbank am Hauptbahnhof Leipzig, von wo es anschließend verschwand, wie die Bundespolizei in Leipzig am Sonntag berichtete.
Bundespolizisten ermittelten nach Sichtung von Videoaufzeichnungen einen unbekannten Mann, der das Telefon an sich genommen hatte. Zwischenzeitlich ortete die Tochter des Niederländers das Handy in einem Zug Richtung Cottbus. Das Signal ließ sich bis ins brandenburgische Finsterwalde verfolgen.
Anhand der von der Leipziger Bundespolizei übermittelten Standortdaten und Videoaufzeichnungen konnte die Polizei in Finsterwalde den mutmaßlichen Handydieb stellen. Das Handy wurde kurzerhand mit dem nächsten Regionalzug zurück nach Leipzig geschickt, sodass der Niederländer pünktlich zum Anpfiff im Stadion saß. Gegen den Handydieb wird wegen Unterschlagung ermittelt.
EM 2024 – News und Geschichten abseits des Sports am 22. Juni: Stimmungsduell vor Partie Türkei gegen Portugal färbt Dortmund rot
17.45 Uhr: Wenn es um Fußball geht, trägt man in Dortmund traditionell schwarz-gelb. Doch vor der im Signal Iduna Park ausgetragenen Partie Türkei gegen Portugal färbten die Fans der beiden Länder die Dortmunder Innenstadt rot. Auf X veröffentlichte Videos zeigen die beeindruckenden Fanmärsche in Richtung Stadion.
Augenzwinkernd wurde nicht nur das Duell um die lauteste Stimmung, sondern auch um das beste Essen geführt. Beide Fangruppen führten Schilder mit sich, auf denen die eigenen Spezialitäten über die des Gegners gestellt wurden. Unabhängig vom persönlichen Geschmack können BVB-Fans froh sein, dass die Landesfarben der beiden Fußballnationen kein Königsblau enthalten.
Englischer Fan ramponiert XXL-Ball auf Hamburger Fanfest
12.46 Uhr: Ein englischer Fußball-Anhänger hat offenbar den XXL-EM-Ball auf dem Hamburger Fanfest auf dem Gewissen. Wie das Abendblatt berichtet, soll ein Fan nach dem 1:0-Sieg der Three Lions gegen Serbien am vergangenen Donnerstag derart gegen das beliebte Foto-Objekt mit dem Namen „Fußballliebe“ getreten haben, dass der beschädigte Ball vom blauen Podest entfernt und verschrottet werden musste. Wer es genauer wissen will, darf bei unseren Kollegen vom „Abendblatt“ vorbeischauen.
Immerhin: Der Fan zeigte sich demnach reumütig und meldete seinen Fehltritt umgehend. Nun soll innerhalb der nächsten Tage ein Ersatzball des Herstellers adidas in die Hansestadt gebracht werden, damit die Besucher auf dem Heiligengeistfeld wieder Schnappschüsse knipsen können.
Bahn dankt Fußballfans für Geduld und zieht positive Bilanz der ersten EM-Woche
12.40 Uhr: Die Bahn hat eine positive Bilanz der ersten Woche der Fußball-Europameisterschaft gezogen und den Fans für ihre Geduld bei Problemen gedankt. Es habe in der EM-Auftaktwoche „immer wieder auch Störungen auf Hauptachsen des Schienenverkehrs“ gegeben, erklärte das Unternehmen am Samstag. „Die DB dankt dabei allen Fans für ihre Geduld und Umsicht.“ Ein Sprecher sagte AFP: „Falls es im Bahnbetrieb einmal geklemmt hat, möchten wir uns nochmals dafür entschuldigen.“
Nach Angaben der Bahn waren seit Beginn des Turniers mehr als drei Millionen Reisende in ICE- und IC-Zügen unterwegs. 150.000 Beschäftigte der Bahn waren im Einsatz, um die Fahrgäste während der EM an ihre gewünschten Ziele zu bringen. Der Spielort mit den meisten Anreisenden war Berlin, gefolgt von den Austragungsorten Frankfurt am Main und München.
Klos bestätigt: Franzosen fragten nach Masken-Bauer für Mbappé
12.22 Uhr: Ungewohnte Anfrage für Fabian Klos: Der langjährige Stürmer von Arminia Bielefeld sollte indirekt als Informant für den Bau der Gesichtsmaske für den französischen EM-Superstar Kylian Mbappé aushelfen. Das bestätigte der 36-Jährige, der kürzlich seine Karriere beendet hat, im Podcast „Copa TS“ mit Moderator Tommi Schmitt.
Er glaube nicht, dass Mbappé ihn kenne, sagte Klos, der mit der Arminia aber immerhin zwei Jahre in der Bundesliga spielte. „Aber witzigerweise habe ich tatsächlich über einen Bekannten die Anfrage bekommen, dass das französische Lager sich bei ihm gemeldet hätte, ob ich den Kontakt weitergeben kann, wo ich damals meine Maske hab machen lassen“, sagte Klos, der nach einer Schädelverletzung im Jahr 2022 nur noch mit Maske spielte. „Ich weiß nicht, ob die Maske auch dort angefertigt wurde, aber der Kontakt ist auf jeden weitergegeben worden“, sagte Klos weiter: „Wenn dem so ist, kann sich Mbappé drauf verlassen, dass sein Gesicht sehr gut geschützt ist.“
Mbappé hatte sich im ersten EM-Spiel gegen Österreich (1:0) einen Nasenbeinbruch zugezogen und kam beim 0:0 gegen die Niederlande am Freitag nicht zum Einsatz.
News und Geschichten abseits des Sports am 21. Juni – Kimmich gibt tiefe Einblicke in Doku: „Das ist brutal“
11.13 Uhr: Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich hat tiefe Einblicke hinsichtlich seiner schweren Zeit während der Impf-Debatte um seine Person gewährt. „Am Ende sind wir dahin gekommen, dass es heißt: Es ist die Pandemie der Ungeimpften. Und derjenige, der für die Ungeimpften steht, ist Joshua Kimmich. Also ist auch er für die Pandemie verantwortlich“, sagte der Bayern-Profi in der ZDF-Dokumentation „Joshua Kimmich: Anführer und Antreiber“.
Das sei eine brutale Zeit gewesen. „Wenn du selbst Freunde hast, die einem sagen: Wenn man sich hätte impfen lassen, wären weniger...“, sagt Kimmich mit stockender Stimme und führte fort: „Also ein Kumpel sagt mir, dass weniger Menschen gestorben wären, wenn ich mich hätte impfen lassen. Das ist brutal.“
Kimmich hatte während der Corona-Pandemie eine Impfung verweigert. Zeitweise musste er als ungeimpfte Kontaktperson in Quarantäne und bekam währenddessen sein Gehalt von den Bayern gestrichen, schließlich kündigte er an, sich doch impfen zu lassen. Dabei habe er sich auch vom Club „alleine gelassen gefühlt“, wie Kimmich erzählt: „Da war die erste Talfahrt, da habe ich gemerkt, wie der Verein reagiert hat und bin dementsprechend enttäuscht und auch getroffen.“
Prinz William und König Frederik sorgen für schöne Szenen
9.08 Uhr: Königlicher Besuch beim Vorrundenspiel England gegen Dänemark: Beim Spiel am gestrigen Donnerstag waren Prinz William und Dänemarks König Frederik X. im Stadion zu sehen – von Rivalität keine Spur. Bilder zeigen, wie sich die beiden herzlich begrüßten – sie gaben sich kräftig die Hand und berührten den jeweils anderen am Arm.
Bis kurz vor Spielbeginn war zu sehen, wie sich die beiden angeregt unterhalten.
Ansturm der Niederländer: Wohnwagen-Stopp in Leipzig
5.30 Uhr: Zahlreiche Niederländer mussten vor dem Campingplatz am Kulkwitzer See in Leipzig wieder den Rückwärtsgang einlegen. Ein Schild am Eingangstor wies auf ausgebuchte Plätze für Wohnwagen und Wohnmobile hin. Einige Enthusiasten aus dem Nachbarland hatten jedoch vorgesorgt und rechtzeitig nach der Gruppenauslosung gebucht. „Einige Deutsche waren diesmal schneller. Immerhin ist ja nun Ferienbeginn in Sachsen. Dennoch ist der Ansturm der Niederländer gerade riesig“, sagte Petra Schumann von der Leipziger Seen GmbH der Deutschen Presse-Agentur und vergleicht es mit der WM 2006. Auch damals spielten die Niederländer in Leipzig und kamen in Scharen.
Allein 160 der rund 200 Stellplätze gingen an die Elftal-Fans. Der kleine, gemütliche Campingplatz auf einer kleinen Landzunge direkt in den See, der nur „Kulki“ genannt wird und aufgrund seiner perfekten Wasserqualität Taucher aus ganz Deutschland anzieht, ist fast komplett in Oranje-Look.
EM 2024 – News und Geschichten abseits des Sports am 20. Juni: Viral im Netz – TikTok-Saxofonist begeistert Fußball-Fans in Deutschland
16.59 Uhr: Einem Sommermärchen steht nichts mehr im Wege. Nach den zwei Siegen in der Gruppenphase mit einem vorzeitigen Einzug in das Achtelfinale der EM ist Euphorie im Land ausgebrochen. Die gute Stimmung macht sich auch auf den Straßen bei den Fans bemerkbar. Zuletzt ging ein Saxofonist in den Sozialen Netzwerken viral. Der Mann steht mit einer Sonnenbrille inmitten von tanzenden und singenden Fans und gibt Kult-Songs wie „Major Tom“ von Peter Schilling und „Freed from Desire“ von Gala Rizzatto zum Besten.
Hinter dem viralen Musiker steckt Andre Schnura, ein Hochzeits- und Event-Saxofonist. Seine Videos haben innerhalb weniger Tage mehrere Millionen Klicks auf Instagram und TikTok gemacht. Bisher hat er in drei Städten die Straßen zum Beben gebracht: nach dem EM-Auftakt in München, danach in Frankfurt und zuletzt beim Sieg gegen Ungarn in Stuttgart.
Auch der Saxofonist selbst ist völlig euphorisiert: „Ok Stuttgart, das war grad das krasseste, was ich in meinem Leben erlebt habe“, schreibt Schnurer auf Instagram. Ob er beim nächsten Deutschland-Spiel in Frankfurt auch vor Ort sein wird, hat er bisher aber noch nicht verraten.
EM 2024 – News und Geschichten abseits des Sports am 19. Juni: Auf frischer Tat ertappt: Portugiesischer Polizist erkennt in Leipzig Taschendieb wieder
21.19 Uhr: Ein wegen der Fußball-EM in Leipzig eingesetzter Polizist aus Portugal hat einen ihm bekannten Taschendieb auf frischer Tat ertappt. Der Beamte habe den 48-jährigen Rumänen im Hauptbahnhof erkannt und ihn zusammen mit seinen deutschen Kollegen verfolgt, teilte die Bundespolizei am Mittwoch mit. Dabei hätten sie beobachtet, wie er sich am Rucksack eines Reisenden zu schaffen machte.
Kurze Zeit später habe der Mann ein nahezu leeres Portemonnaie in einen Mülleimer geworfen. Darin befand sich noch der Ausweis des bestohlenen Fahrgastes aus Tschechien. Der Verdächtige, der nach Polizeiangaben 2100 tschechische Kronen und 100 Euro in bar bei sich trug, wurde festgenommen. Gegen ihn wurde ein Strafverfahren wegen Diebstahls eingeleitet.
Anlässlich der Fußball-EM sind derzeit zur Unterstützung der Bundespolizei am Spielort Leipzig ausländische Unterstützungskräfte unter anderem aus Portugal, Tschechien, Italien, Kroatien, den Niederlanden und Frankreich im Einsatz.
„Sport und Freundschaft“: Ungarns Staatschef in Stuttgart empfangen
17.00 Uhr: Ungarns Regierungschef Viktor Orbán und Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann haben bei einem Empfang im Stuttgarter Schloss „das friedliche Miteinander beider Völker“ gelobt und nicht über die Staatsgeschäfte gesprochen. „Es freut mich, dass ich unter Politikern sein konnte und überhaupt nicht über Politik reden musste. Nur über Sport und Freundschaft“, sagte Orbán vor dem EM-Duell zwischen Gastgeber Deutschland und Ungarn an diesem Mittwoch (18.00 Uhr/ARD/Magenta TV).
Kretschmann warb für eine internationale Zusammenarbeit, „weil wir hier in Baden-Württemberg merken, wie gut das tut - wirtschaftlich, sozial und atmosphärisch“, sagte der 76-Jährige. Schon im Vorfeld hatte Kretschmann erklärt, er hoffe auf eine Rede Orbáns, in der es nur um Freundschaft und Fußball gehe.
Beide Politiker riefen zudem die Erinnerungen an das WM-Finale 1954 ins Gedächtnis. 70 Jahre liegt das „Wunder von Bern“, bei dem Deutschland mit einem 3:2-Sieg gegen Ungarn Weltmeister wurde, inzwischen zurück. „Das ist eine bis heute unbereinigte Sache. Die muss geklärt werden“, sagte Orbán. In der Stuttgarter Arena soll dann auch Bundeskanzler Olaf Scholz dazustoßen. Er war im Gegensatz zu DFB-Präsident Bernd Neuendorf am Mittag im Schloss noch nicht dabei.
„Vereinsliebe statt Vaterlandsliebe“ – Unbekannte entfernen Banner am Millerntorstadion
16.22 Uhr: Unbekannte haben ein Banner mit der Aufschrift „Vereinsliebe statt Vaterlandsliebe“ von einer Tribüne des Hamburger Millerntorstadions entfernt. Dieses sei entwendet worden, teilte der FC St. Pauli auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Im Internet kursierten Videos, die zeigen, wie das Banner an der Außenseite des Stadions des Bundesliga-Aufsteigers im Dunkeln abgerissen wird. Zu Details zu den Sicherheitsvorkehrungen rund um das Millerntorstadion äußerte sich der Club nicht.
An der Außenseite der Gegengerade am Millerntor seien verschiedene Banner aufgehängt – unter anderem mit Aufschriften wie „Frau, Leben, Freiheit“ im Hinblick auf die Proteste für Frauenrechte im Iran und mit kritischen Statements zur Europameisterschaft, teilte der Club weiter mit. „Der FC St. Pauli hält kritische Meinungsäußerungen von Fans zur EM für zulässig, sie gehören zu einer demokratischen Diskussionskultur - inklusive unterschiedlicher Meinungen und Perspektiven. Wir verurteilen daher den mutmaßlichen Diebstahl des Banners“, hieß es.
Englischer Fan will nach EM-Spiel in Arena auf Schalke übernachtet haben
15.01 Uhr: Ein Fußballfan aus England will nach dem Spiel der englischen Mannschaft gegen Serbien am 16. Juni in der Gelsenkirchener Veltins-Arena übernachtet haben. Als Beweis postete er auf der Plattform TikTok ein Video, das ihn im leeren Stadion zeigt. Dazu nuschelt er auf Englisch die Worte „Es ist vier Uhr Morgens, ich bin gerade aufgewacht.“ Allerdings gibt es Zweifel daran, ob der Mann wirklich die Nacht im Stadion verbracht hat. Mehrere Medien fragten bei der UEFA an. Der Verband erklärte in einem Statement, dass die Schilderungen nicht wahr sein könnten. So fehlten etwa die Beschilderungen im Stadion und ein entsprechendes EM-Branding. Auf dem Platz seien auch keine Linienmarkierungen zu erkennen. Gegenüber „Spiegel Online“ beharrt der Engländer jedoch auf seiner Darstellung und untermauert dies mit weiteren Fotos.
EM 2024 – News und Geschichten abseits des Sports am 18. Juni:Georgischer Trainer kritisiert türkische Fans
23.00 Uhr: Georgiens Nationaltrainer Willy Sagnol hat sich nach der 1:3-Niederlage seines Teams gegen die Türkei bei der EM über einige türkische Fans geärgert. Die Anhänger hatten laut gepfiffen, während die georgische Nationalhymne gespielt wurde. „Das sollte man nicht machen. Man sollte den Gegner immer respektieren“, sagte Sagnol. „Das hat kein gutes Bild von der Türkei gezeigt.“
Mit seiner Mannschaft war der frühere Fußballer des FC Bayern München sehr zufrieden. „Klar, wenn man verliert, ist es niemals schön“, sagte er. „Aber ich denke, für mich und meine Mannschaft lagen die wichtigsten Dinge woanders. Wir haben so ein schönes Bild des georgischen Fußballs gezeigt. Darauf können wir stolz sein.“
RTL zeigt Europakarte ohne die Krim
20.22 Uhr: Vor dem EM-Spiel Türkei gegen Georgien hat der Sender RTL eine Europakarte eingeblendet – doch darauf war die Krim nicht zur sehen. Die Halbinsel ist Teil der Ukraine. 2014 annektierte Russland die Krim illegal und wird seitdem von russischem Militär besetzt.
@RTL_com die Ukraine ohne Krim???? Was soll das!!??? pic.twitter.com/O9Iyzn0iq2
— Єбанутий історик 🇺🇦🏳️🌈🇪🇺 (@ChRoM1988) June 18, 2024
Im Anschluss an das Spiel entschuldigte sich Moderator Johannes B. Kerner für den Vorfall: „Uns ist im Vorlauf zum Spiel ein Fehler passiert“, so Kerner. „Und zwar ein grober Fehler, für den wir ausdrücklich um Entschuldigung bitten. Wir haben im Vorlauf eine falsche Europagrafik gezeigt, in der die Krim nicht als Teil der Ukraine kenntlich gemacht war.“
Fans prügeln sich vor EM-Spiel zwischen Türkei und Georgien
18.31 Uhr: Vor dem EM-Gruppenspiel zwischen der Türkei und Georgien ist es im Dortmunder Stadion zu handgreiflichen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern der beiden Fanlager gekommen. Rund eine Stunde vor dem Anpfiff am Dienstagabend (18.00 Uhr/RTL und MagentaTV) griffen sich Gruppen der beiden Fanlager am Übergang der Nord- zur Westtribüne über einen Zaun hinweg an, die Polizei musste eingreifen. Die Einsatzkräfte beruhigten die Lage und zeigten weiter Präsenz an den betreffenden Zuschaueraufgängen.
Es war nicht die einzige Problematik vor der Partie. Durch lange anhaltenden Starkregen prasselten zeitweise Wassermassen von den Dächern in den Innenraum des Stadions, die Helfer am Rand des Spielfeldes per Besen in Richtung der Abflüsse schieben mussten.
US-Medium spottet über Bahn-Chaos bei EM
14.00 Uhr: Dass die Deutsche Bahn nicht immer zu den zuverlässigsten Anbietern des Personenverkehrs zählt, ist für deutsche Fußballfans keine Überraschung. Doch die vielen ausländischen Fans, die während der EM durch Deutschland reisen, scheinen von Verspätungen und Ausfällen überrascht zu werden. „Vergessen Sie alles, was Sie zu wissen glaubten“ titelt etwa der Sport-Ableger der „New York Times“ in Bezug auf das Klischee deutscher Effizienz.
Mehr dazu: Nach EM-Spiel – Briten schmoren stundenlang in Gelsenkirchen
Denn nicht nur die Deutsche Bahn, auch Nahverkehrsanbieter und die Verteilung der Fans versagten zum Eröffnungsspieltag am vergangenen Wochenende wohl auf ganzer Linie. Englische Fans echauffierten sich über überfüllte Stationen. Immerhin: Die Gastfreundlichkeit der Deutschen wird im Beitrag gelobt, ebenso die Arbeit der ehrenamtlichen Freiwilligen.
Füllkrug schießt Fan krankenhausreif
10.45 Uhr: Der rechte Fuß von Niclas Füllkrug lehrte beim EM-Auftaktspiel nicht nur den schottischen Torwart Angus Gunn beim zwischenzeitlichen 4:0 das Fürchten. Fußballfan Kai Flathmann aus Bremerhaven verfolgte laut einem Bericht der „Bild“-Zeitung vor dem Spiel aus der ersten Reihe, wie BVB-Star Füllkrug sich aufwärmte.
Als der Stürmer seine Torschüsse trainierte, traf er mit einem verunglückten Schuss Flathmanns linke Hand und brach sie ihm damit. Das Spiel konnte er daraufhin nur noch aus dem Krankenhaus verfolgen. Als Trostpflaster soll Füllkrug aber angekündigt haben, Flathmann ein Entschuldigungs-Paket mit Trikot und Grußbotschaft zuzusenden.
EM 2024 – News und Geschichten abseits des Sports am 17. Juni: YouTuber als Fake-Maskottchen in Allianz-Arena
17.28 Uhr: Den Traum vom Profi-Fußball verfolgt Marvin Wildhage bereits seit einigen Jahren, mit stetig wachsendem Erfolg. Doch der YouTube-Star näherte sich einem Platz in den größten Stadien nicht durch Talent am Ball, sondern durch geschickte Trickserei. Bei Hannover 96, Hertha BSC und Werder Bremen stand er bereits in gefälschter Trainingsmontur für einige Minuten mit auf dem Trainingsplatz, bevor er enttarnt wurde. Mit diesen Erfahrungen sah der 27-Jährige sich offenbar bereit für sein Nationalmannschaftsdebüt und schaffte es vor wenigen Wochen auch beim öffentlichen Training des DFB bis auf den Rasen.
Nun wollte es der Influencer auch zum EM-Eröffnungsspiel Deutschland gegen Schottland schaffen. Diesmal allerdings nicht verkleidet als Spieler, sondern als EM-Maskottchen Albärt. Offenbar mit Erfolg, wie er in seinem neusten Video enthüllt. Darin zeigt Wildhage Schritt für Schritt, wie er es schaffte während der EM-Eröffnungszeremonie vor aller Augen den Rasen der Allianz-Arena zu betreten – und offenbart damit auch Lücken im UEFA-Sicherheitskonzept. Denn die eigentlich notwendigen Zugangsausweise fertigte der YouTuber mithilfe von Instagram-Fotos und Bildbearbeitungsprogrammen einfach selbst. Das gefälschte Maskottchenkostüm bestellte Wildhage nach eigenen Angaben aus China. Angeblicher Kostenpunkt: 3200 Euro.
Zusätzlich besorgte Wildhage sich Informationen über einen Mitarbeiter, den er als Helfer bei der Eröffnungsfeier einschleuste. Und tatsächlich drangen der 27-Jährige und ein weiterer Helfer vorbei an allen Ordnern in den geschützten Bereich vor. Zwar fielen die gefälschten Ausweise bei der Kontrolle auf, ein Parkausweis – natürlich ebenfalls gefälscht – zerstreute die Bedenken der Sicherheitskräfte aber. Damit gelang Wildhage tatsächlich sein bisher größter Coup. Im Fake-Kostüm hüpfte der Influencer am Seitenrand herum und ließ sich auch mit Ex-Nationalspieler Mario Gomez fotografieren.
Bei der Eröffnungszeremonie wagte Wildhage sich sogar bis auf den Rasen vor. Doch schließlich enttarnte eine UEFA-Angestellte das Fake-Maskottchen und ließ ihn in die Gefangenensammelstelle der Polizei überführen. Nach Wildhagens Angabe wurden er und sein Kollege für einige Stunden in eine Zelle gebracht. Bei der Entlassung folgte laut Wildhage ein deutschlandweites Stadionverbot während der EM.
Menschen strömen zur EM in die Innenstädte
16.12 Uhr: Die Fußball-EM beschert den deutschen Innenstädten viel Zulauf. Vor allem in den Spielorten lagen die Besucherzahlen am Wochenende deutlich höher als üblich. Das geht aus Zahlen hervor, die das Kölner Handelsforschungsinstitut IFH und der Dienstleister Hystreet am Montag veröffentlicht haben. In den Innenstädten der austragenden Städte waren von Freitag bis Sonntag demnach knapp eine halbe Million Menschen mehr unterwegs.
„Belebung mit Events sind also ein Schlüssel für belebte Innenstädte“, sagte der Geschäftsführer des IFH Köln, Boris Hedde. Das Wochenende zeige, wie viel wirtschaftliche Strahlkraft in der Fußball-EM liege. „Public Viewing zieht – wie wir sehen – trotz verhaltenem Wetter Menschen in die Stadt.“
Innenministerium nach Start der Fußball-EM zufrieden
13.18 Uhr: Das Bundesinnenministerium ist insgesamt zufrieden mit dem Start der Fußball-EM. Die erste Bilanz sei positiv, „die Sicherheitsmaßnahmen greifen“, sagte der Sprecher des Ministeriums, Maximilian Kall, am Montag in Berlin. Natürlich habe es Vorfälle wie in Gelsenkirchen gegeben, auch mit Hooligans.
Die Polizei habe die Lage dort aber schnell bewältigt, auch weil sie gut vorbereitet gewesen sei. Am Sonntagnachmittag war es in der Innenstadt der nordrhein-westfälischen Stadt zu einer Auseinandersetzung zwischen serbischen und englischen Fußballfans gekommen.
Dass die Europameisterschaft mit etwa zwölf Millionen Gästen eine „große Sicherheitsherausforderung“ sein würde, sei schon vor dem Eröffnungsspiel am Freitag klar gewesen, sagte der Sprecher. Er verwies darauf, dass zusätzlich zu den Polizeibeamten der Länder täglich 22.000 Bundespolizisten für die EM im Einsatz seien.