Ibiza. Wieder ein rassistisches Video. Nur spielen sich die Szenen dieses Mal auf Ibiza statt auf Sylt ab. Eine Influencerin filmt alles mit.

Erneut gibt es ein Video mit rassistischem Gegröle, nur dieses Mal auf Ibiza. Der Fall auf der Insel Sylt hatte für Empörung gesorgt. Dort hatten junge Menschen in einer Bar „Deutschland den Deutschen“ und „Ausländer raus“ zur Melodie des Kult-Hits „L’Amour toujours“ von Gigi D’Agostino gesungen. Einen fast identischen Vorfall gab es jetzt auf der spanischen Insel Ibiza. Nur, dass sich die Grölenden dabei nicht selbst gefilmt haben, sondern gefilmt wurden.

Nach Sylt: Rassistisches Gegröle auf Ibiza wird von Influencerin gefilmt

Die Szene spielte sich vor dem Hotelzimmer von Influencerin Anna Adamyan und ihrem Ehemann Sargis Adamyan, der Stürmer beim 1. FC Köln ist, ab. Adamyan filmte den Vorfall und postete das Video bei Instagram. In dem Post ist deutlich zu hören, wie das Ehepaar den Grölern „Schämt euch“ und „Habt ihr nicht alle Tassen im Schrank?“ zurufen. Bei Instagram schreibt Anna Adamyan zu der Szene: „Wie kann das sein??? Der gleiche Sch*** nur ein paar Wochen später auf einer anderen Insel. Die Insel ist nicht entscheidend, es passiert einfach mitten unter uns. Zu jeder Zeit, an jedem Ort, durch alle sozialen Schichten und Bildungshintergründe durch.“

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Weiterhin beschreibt Adamyan, dass die Beteiligten auf ihr Verhalten angesprochen, patzig, aggressiv und beleidigend reagiert hätten. Das Hotel habe den Vorfall verharmlost und das Verhalten ihrer Gäste damit entschuldigt, dass sie unter Alkoholeinfluss gestanden hätten. „Ich bin entsetzt und schockiert“, schreibt Adamyan.

Auch auf Schützenfesten in Niedersachsen und auf einem Spitzeninternat in Schleswig-Holstein soll es rassistische Gesänge zu „L‘amour toujours“ gegeben haben. Minderjährige Schülerinnen und Schüler des Internats Louisenlund (Jahresschulgeld 50.000 Euro) sollen bei einer Feier am Donnerstag zur Melodie des mehr als 20 Jahre alten Party-Hits rassistische Parolen gesungen haben. Daraufhin hätten die Lehrkräfte die Feier abgebrochen und Schülerinnen und Schüler ins Bett geschickt, teilte das schleswig-holsteinische Bildungsministerium am Montag mit. Die Schülerinnen und Schüler hätten in einem Anflug großer „Dummheit“ das auf Sylt entstandene Video nachahmen wollen.

Immer mehr Veranstalter verbieten den Song

Bereits in den vergangenen Monaten gab es immer wieder ähnliche Vorfälle, bei denen zu dem Lied Neonazi-Parolen gerufen wurden. Zwei Besucher eines Festes in Erlangen grölten rassistische Parolen zu der Musik. Bei einem Pfingstfest in der Oberpfalz sollen Besucher ebenfalls „Ausländer raus“ gerufen haben, als das Lied gespielt wurde. Ausländerfeindliche Sprechchöre zu dem Lied gab es auch beim Hamburger Schlagermove.