Berlin. Auf der Erde regnete es bereits 500 Millionen Jahre früher als bisher angenommen. Spuren des Wasserzyklus fanden sich in Kristallen.
Wissenschaftler fanden in Australien die frühesten Spuren von Regen auf der Erde. Zum ersten Mal könnte es demnach vor vier Milliarden Jahren geregnet haben, 500 Millionen Jahre früher als von der Forschung bisher angenommen. Die Beweise für den ersten Niederschlag der Erdgeschichte fanden die Geologen in winzigen Kristallen.
Das erste Wasser auf der Erde stammt wohl aus dem Weltall und bildete sich nicht von selbst. Am wahrscheinlichsten sei, dass Asteroiden und Kometen auf der Erdoberfläche aufschlugen und so das Wasser einführten. Die Kombination aus dem außerirdischen Wasser und der Entstehung einer kontinentalen Erdkruste schufen offenbar perfekte Bedingungen für die Entwicklung von Leben.
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Forscher finden erstes Regenwasser der Erde in 4 Milliarden Jahre alten Kristallen
Doch wann der erste Wasserzyklus aus Regen und Verdunstung erstmals stattfand, ist bisher wenig erforscht, heißt es in einer im Fachjournal „Nature Geoscience“ erschienenen Studie. Das australisch-chinesische Forschungsteam untersuchte dafür Mineralien im westlichen Australien. In den Jack Hills liegt das älteste geologische Material der Erde, das sich vor rund 4,4 Milliarden Jahren ansammelte und durch Umweltbedingungen relativ konserviert blieb. Wo heute nur karge, trockene Landschaft ist, fanden Forscher 2015 hier die 4,1 Milliarden alten Überreste organischen Lebens.
Auch das Regenwasser konnten die Forscher hier in den Kristallen des Zirkon-Minerals ausmachen. Die Mineralien stammen aus dem Hadaikum, dem ersten Äon der Erdgeschichte, das von der Entstehung der Erde vor 4,6 Milliarden Jahren bis vor 4 Milliarden Jahren dauerte. Der erste Wasserzyklus der Erde entstand damit bereits 600 Millionen Jahre nach der Entstehung der Erde.
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Beweise für Regen stellen berühmte Theorie infrage
„Während wir das Alter der Sauerstoff-Isotope in den winzigen Kristallen des Zirkon-Minerals untersuchten, bemerkten wir ungewöhnlich leichte Isotopen-Signaturen, die bis zu vier Milliarden Jahre zurückreichten“, sagte Hauptautor Dr. Hamed Gamaleldien, Geologe an der Curtin University, in einem Statement. Leichte Isotope seien typischerweise die Folge von heißem, frischem Wasser, das Gestein Kilometer unter der Erde verändert, so Gamaleldien. Das sei ein Hinweis auf einen Wasserzyklus.
„Beweise von Frischwasser so tief im Gestein der Erde stellen die existierende Theorie infrage, wonach die Erde vor vier Milliarden Jahren komplett von Ozeanen bedeckt war“, erklärte Gamaleldien die Bedeutung der Entdeckung. Die Ergebnisse seien ein signifikanter Schritt nach vorne im Verständnis von der frühen Erdgeschichte und der Entstehung des Lebens, heißt im Statement der Curtin University.
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