Paasdorf. Neben Keramik und Werkzeugen legten die Forscher auch eine Grabstätte der besonderen Art frei. Der Fund soll rund 7500 Jahre alt sein.
Archäologen haben in der österreichischen Provinz eine Entdeckung aus einer spannenden frühgeschichtlichen Epoche gemacht. Die Grundrisse von neun frühgeschichtlichen Gebäuden konnten Forscher in der kleinen Ortschaft Paasdorf in Niederösterreich dokumentieren. Ein sensationeller Fund, der ohne den geplanten Bau eines Windparks vielleicht nie möglich gewesen wäre.
„Zeitlich reichen diese Gebäudebefunde bis in die Zeit des frühen Neolithikums zurück“, zitiert eine Pressemitteilung der zuständigen Bauunternehmen Kurt Fiebig, den Leiter der archäologischen Bauaufsicht. Zusammen mit den Grundrissen gruben die Archäologen auch rund 7500 Jahre alte Keramikgefäße und Steinwerkzeuge aus. Diese seien zum Teil vollständig erhalten und unversehrt geblieben.
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Österreich: Archäologen finden Sonderbestattung in frühgeschichtlicher Siedlung
Besonders aufsehenerregend ist eine Sonderbestattung mehrerer Skelette in einem Grab. Auf einem Foto ist zu sehen, wie die verdrehten Körper übereinander liegen. Nach dem Abschluss der Arbeiten sollen die Fundstücke und die Skelette in das Museumsarchiv der Stadt Mistelbach (zu deren Stadtgemeinde Paasdorf gehört) übergehen.
Ursprünglich sollten auf dem Fundgebiet sieben Windkraftanlagen mit einer Leistung von insgesamt 40,2 Megawatt entstehen. Die Energie- und Windkraftunternehmen EVN und ImWind stoppten die Bauarbeiten an der Stelle für die archäologischen Grabungen. „Wenn es nicht solche Bauarbeiten für die Errichtung von hochmodernen Windkraftanlagen gäbe, würden derart alte Schätze wie 7500 Jahre alte Gefäße gar nicht erst zum Vorschein kommen“, sagte der Mistelbacher Bürgermeister Erich Stubenvoll (ÖVP).
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Funde stammen aus spannender Zeitgeschichte Österreiches
Im Österreich der Jungsteinzeit, auch Neolithikum genannt, begannen wie auch in vielen anderen Teilen der Erde die ersten Formen der Landwirtschaft. Aus der Spätphase dieser Zeit stammt auch Österreichs berühmteste Eis-Mumie, der Ötzi. Die Bauern schlossen sich damals zu kleinen Siedlungen zusammen. Mit dem Ackerbau kam auch die Viehzucht; Schafe, Ziegen, Schweine und Rinder sicherten den Bewohnern eine ständige Zufuhr tierischer Proteine. Menschen stellten Werkzeuge her, mit denen sie Holzhäuser errichten konnten. Der Fund aus Niederösterreich ist ein wertvolles Dokument dieses Umbruchs.
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