Berlin. Koch-Influencer Stefano Zarrella tanzt zurzeit bei „Let’s dance“. Doch sein größter Wunsch im Leben ist nicht Erfolg, wie er verrät.
Bis 2024 war Stefano Zarrella vor allem als Foodblogger und Bestsellerautor von Kochbüchern bekannt. Doch aktuell macht der 33-Jährige vor allem durch seine Auftritte bei „Let’s Dance“ (freitags ab 20.15 Uhr auf RTL) von sich reden. Wie der Bruder von Sänger Giovanni Zarrella gesteht, bringt ihn das immer wieder an seine Grenzen – nicht zuletzt, da er auch an Neurodermitis leidet. Doch er zeigt sich trotzdem als rundum glücklich. Das Einzige, was ihm akut fehlt, ist eine eigene Familie.
Hatten Sie erwartet, dass Ihr Auftritt bei „Let’s Dance“ auch viel Stress mit sich bringt?
Stefano Zarrella: Ich bin der Typ, der gerne mehr eine Stunde auf dem Platz steht und trainiert, aber das ist doppelt so krass, wie ich dachte. Auch mental. Man muss immer motiviert bleiben, immer weitermachen, ohne Pause durchziehen, und Donnerstag und Freitag auf der Tanzfläche liefern. Das ist schon heftig. Teilweise dachte ich mir: Wie soll ich das alles schaffen? Aber es ist verrückt, was der Mensch leisten kann.
Werden Sie froh sein, wenn es vorbei ist?
Zarrella: Ich werde es vermissen. Das ist wie in der Schule, denn am Ende denkst du dir: Ich hatte die geilste Zeit. Wenn du nach dem ganzen Training beim Vortanzen ein cooles Feedback bekommst, dann ist das ein emotionales positives Ereignis. Es ist verrückt, was das mit deinem Kopf macht.
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Aber Sie haben nicht immer das optimale Feedback bekommen. Wie gingen Sie damit um?
Zarrella: Ich mag Herausforderungen. Beim Fußball spiele ich auch gerne in dem Team, das ein bisschen schwächer ist. Man darf halt nicht schlechter werden, sondern muss immer weitermachen. Als ich schlechtes Feedback bekam, haben alle erwartet, dass ich die Woche darauf liefere. Das war nicht einfach, aber ich bin daran als Persönlichkeit gewachsen.
Stefano Zarrella: Stress kann bei ihm Krankheitsschübe auslösen
Andererseits leiden Sie an Neurodermitis, für die Stress nicht gerade ideal ist. Wie werden Sie damit fertig?
Zarrella: In den letzten Tagen ist sie schlimmer geworden. Aber es verändert sich ständig. Im Oktober hatte ich einen schlimmen Schub, sodass ich Cortison nehmen musste, was ich eigentlich zu vermeiden versuche. Jetzt habe ich eine leichte Cortison-Creme, bei der ich die richtige Dosierung zu finden versuche. Wenn ich sie ganz weglasse, dann kommen die Schübe.
Zudem hilft mir auch eine zusätzliche Creme gegen den Juckreiz. Vielleicht muss ich langfristig mit Spritzen arbeiten. Ich gebe zu, dass mein Stress schon ein Problem ist. Ich schaffe es nicht mehr abzuschalten, weil so viel ansteht. Es ist ein schönes Gefühl, weil man immer aktiv bleibt, aber für den Körper ist es eben aufreibend.
Sind Sie aktuell trotzdem glücklich damit?
Zarrella: Sehr. Ich merke, dass ich mich als Mensch und Persönlichkeit weiterentwickelt habe, und es ist schön zu sehen, wie sich der Körper und der Kopf anpassen, wenn man das will. Ich mache viel Sport und arbeite täglich an mir. An „Let’s Dance“ mag ich auch, dass es mir eine Struktur gibt. Die ist zwar sehr hart, aber ich muss nicht überlegen, wie mein Tag aussieht. Und ich lerne Leichtigkeit. Bei vielen Kreativen und Sportlern geht sie verloren, wenn der Druck steigt. Aber du musst es schaffen, dass deine Leichtigkeit trotz des Drucks zunimmt.
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Zarrella über seinen Hund: „Es sind Kleinigkeiten, die einen glücklich machen“
Für Leichtigkeit in Ihrem Privatleben dürfte auch Ihr Dackel Rocky sorgen.
Zarrella: Ich habe schon gemerkt, was ein Hund einem gibt. Wenn ich müde nach dem Tanztraining nach Hause komme, dann will ich nur Liebe und ein Lebewesen, das mir sagt, wie wichtig ich für es bin. Und genau das vermittelt einem ein Hund. Am Ende sind es die Kleinigkeiten, die einen glücklich machen – nicht der große Deal, die große Live-Show, sondern einfach Liebe.
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Und die bekommen Sie nur von Ihrem Hund?
Zarrella: Die kriege ich gerade von allen Seiten – von meiner Familie und meinen Freunden. Auch bei der Show bekomme ich viel Liebe – von der Jury und allen Beteiligten hinter den Kulissen.
Und Ihre Konkurrenten geben Ihnen auch Liebe?
Zarrella: Ja. Bei der Show gibt jeder Gas für sich und sein Team und will das Ding gewinnen. Doch danach ist wieder alles cool. Wir sind wie eine Familie. Die Stimmung zwischen uns ist wunderbar. Wir helfen uns auch gegenseitig und fragen einander um Rat.
Haben Sie einen Plan, wie es nach der Show beruflich weitergehen soll?
Zarrella: Wegen der Show habe ich alle möglichen Projekte lahmgelegt. Ende April erscheint mein neues Kochbuch, danach möchte ich reisen. Vor der Show hatte ich drei, vier Wünsche, und von denen habe ich mir 90 Prozent erfüllt. Zum einen, dass mein Kochbuch ein Bestseller wird. Das ist passiert, weil ich eine geile Gemeinschaft von Fans habe. Ich bin auch sehr dankbar, dass ich mir auf Social Media einen Namen machen konnte. Wenn man zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort ist, können solche Sachen schnell passieren.
Was ich mir noch wünschen würde, das wäre ein eigenes Format, wo ich mich frei entfalten kann. Ich würde gerne um die Welt reisen und das Essen anderer Kulturen kennenlernen und vorstellen. Ich bin dabei kein Experte, sondern ein stinknormaler Junge, der einfach nur Sachen ausprobieren will.
So läuft Zarrellas Suche nach der großen Liebe
Sie sind derzeit Single. Eigentlich dürften Sie sich vor Interessentinnen nicht retten können...
Zarrella: Ich weiß es nicht. Privat würde mich auf jeden Fall eine Familie erfüllen. Ich sehe auch bei meinen Eltern, meinem Bruder und seiner Frau und meinen Freunden, was das einem gibt. Wenn du privat glücklich und gesund bist, bist du der reichste Mensch der Welt.
Ich wünsche mir sehr eine Frau an meiner Seite, die mich unterstützt, die ich unterstütze, die ein guter Freund ist und mit der ich Kinder habe. Es gibt nichts Schöneres. Das ist der Sinn des Lebens, und das fehlt mir noch zur Vollkommenheit. Ich war schon vor ein, zwei Jahren dazu bereit, und mit 33 ist es nun endgültig an der Zeit. Zugegeben, ist es echt schwer, eine Frau zu finden, wo alles passt. Aber ich bin offen dafür.