Berlin. Neuwagen kosten viel Geld, das es erstmal zu verdienen gilt. Die Menschen in einem Bundesland geben dafür deutlich mehr aus als andere.
Dass Deutschland eine Autofahrernation ist, kann man wohl fast schon als elftes Gebot betrachten. Die Liebe zum Auto wollen viele dabei auch durch die Anschaffung eines Neuwagens äußern. Je nach Ausstattung, Motorleistung und anderen Extras kann die Anschaffung des Autos aber ganz schön ins Geld gehen. Immerhin gibt es den Neuwagengeruch beim Kauf umsonst dazu.
Je nach Bundesland, Alter und Geschlecht geben die Menschen aber unterschiedlich viel Geld für einen Neuwagen aus. Das hat jetzt eine Untersuchung des Preisvergleichsportals Check24 ergeben, die dieser Redaktion exklusiv vorliegt. Doch in welchem Bundesland leben die „Big Spender“ und wo ist man beim Neuwagenkauf etwas zurückhaltender?
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Neuwagenkauf: Hier geben die Deutschen am meisten aus
Für die Analyse wurden die durchschnittlichen Fahrzeugneuwerte in den verschiedenen Bundesländer berechnet. Dafür wurden alle Kfz-Versicherungen ausgewertet, die 2023 über Check24 abgeschlossen wurden. Im Durchschnitt gaben die Deutschen demnach 27.098 Euro für einen Neuwagen aus.
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Das meiste Geld machten die Bayern locker, die im Schnitt 28.769 Euro bezahlten – sechs Prozent mehr als der deutsche Durchschnitt. Baden-Württemberg (27.912 Euro) und Hessen (27.712 Euro) komplettieren das Treppchen beim Rennen um die teuersten Neuwagen-Ausgaben.
Der Grund dafür ist recht einfach: Die Gehälter sind im Schnitt schlicht höher, dementsprechend steht Haushalten einfach mehr Geld zur Verfügung. Michael Roloff, Geschäftsführer Kfz-Versicherungen bei Check24, sagt: „In Bayern, Baden-Württemberg und Hessen haben Versicherungsnehmer in der Regel ein höheres Einkommen als in anderen Bundesländern. Trotz der hohen Lebenshaltungskosten kaufen Verbraucher dort im Schnitt teurere Autos.“
Die Sachsen hingegen nehmen für einen Neuwagen am wenigsten Geld in die Hand. Dort wurden die Fahrzeuge durchschnittlich mit einem Neuwagenwert von 25.767 Euro versichert. Das liegt knapp fünf Prozent unter dem Bundesdurchschnitt, im Vergleich zu den Bayern sind es sogar zehn Prozent weniger.
Bundesland | Durchschnittlicher Wert eines angemeldeten Neuwagens |
Bayern | 28.769 Euro |
Baden-Württemberg | 27.912 Euro |
Hessen | 27.712 Euro |
Niedersachsen | 27.194 Euro |
Bremen | 27.148 Euro |
Rheinland-Pfalz | 27.120 Euro |
Hamburg | 27.075 Euro |
Schleswig-Holstein | 26.804 Euro |
Brandenburg | 26.732 Euro |
Mecklenburg-Vorpommern | 26.588 Euro |
Thüringen | 26.260 Euro |
Berlin | 26.120 Euro |
Saarland | 26.022 Euro |
Sachsen-Anhalt | 26.006 Euro |
Sachsen | 25.767 Euro |
*Quelle Check24
Preis-Schere zwischen Ost und West
Obwohl sich die neuen und die alten Bundesländer in vielen Bereichen mittlerweile angeglichen haben, gibt es bei den Neuwagenkosten noch einen deutlichen Unterschied. Während die Neufahrzeuge im Westen durchschnittlich 27.197 Euro wert waren, waren es im Osten „nur“ 26.246 Euro – ein Unterschied von knapp tausend Euro (vier Prozent).
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Frauen sind beim Autokauf sparsamer als Männer
Doch nicht nur zwischen Ost und West, auch zwischen Männern und Frauen gibt es einen signifikanten Unterschied beim Kaufverhalten. Männer zahlen für einen Neuwagen demnach für durchschnittlich 28.914 Euro. Das sind satte 5483 Euro mehr, als die Frauen ausgeben (23.431 Euro) – das sind satte 19 Prozent mehr!
Beim Alter zeigt sich, dass die Gruppe der 40- bis 49-Jährigen die Autos mit dem höchsten Neuwert fährt, der im Schnitt 28.195 Euro beträgt. Wenig überraschend fahren Personen im Alter unter 20 Jahre die Autos mit dem niedrigsten durchschnittlichen Neuwert (19.789 Euro).
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Michael Roloff: „Die Lebenssituation spielt eine entscheidende Rolle bei der Wahl des versicherten Autos. Unter 20-Jährige verfügen oft nicht über die finanziellen Mittel für teure Fahrzeuge. Dies hat jedoch auch positive Auswirkungen auf ihren Kfz-Versicherungsbeitrag. Fahranfänger müssen im Vergleich zu älteren Fahrern mehr für ihre Kfz-Versicherung zahlen, da sie statistisch gesehen häufiger Unfälle verursachen und oft eine niedrige Schadensfreiheitsklasse haben. Ein höherer Neuwert würde den Kfz-Versicherungsbeitrag für diese Gruppe noch weiter erhöhen.“