Berlin. Die 24-jährige Corie Broadus liegt nach einem Schlaganfall im Krankenhaus. Doch wie häufig sind junge Menschen davon betroffen?
So etwas erwartet man wohl bei älteren Leuten, aber nicht bei einer jungen Frau. Cori Broadus, die Tochter von US-Rapper Snoop Dogg, hat einen Schlaganfall erlitten. Das teilte die 24-Jährige selbst bei Instagram mit. Dazu schrieb sie: „Ich hatte heute Morgen einen schweren Schlaganfall. Ich bin in Tränen ausgebrochen, als sie es mir gesagt haben.“ Wie es Cori heute geht und wie sie weiter behandelt wird – unklar.
Ein Schock nicht nur für sie, sondern wohl auch die gesamte Familie. Doch wie häufig kommen Schlaganfälle bei jungen Leuten vor? Und wie gefährlich kann das werden?
Was passiert bei einem Schlaganfall?
Bei einem Schlaganfall kommt es in der Regel zu einer Durchblutungsstörung, die durch ein verschlossenes Gefäß ausgelöst wird. In der Folge werden bestimmte Bereiche des Gehirns werden nicht mehr ausreichend durchblutet. Dadurch gelangt nur wenig oder gar kein Sauerstoff ins Gehirn, die betroffenen Nervenzellen sterben in der Folge ab.
In selteneren Fällen treten Blutungen innerhalb des Gehirns auf. Dabei platzt ein Blutgefäß und schädigt so das umliegende Nervengewebe. Die Betroffenen werden bestenfalls so schnell wie möglich vom Notarzt oder Rettungsdienst behandelt und danach in ein spezialisiertes Krankenhaus weitergeleitet. Mithilfe einer Computertomografie (Ct) wird dann die genaue Ursache des Schlaganfalls gesucht und die Therapie entsprechend eingeleitet. Wird ein Schlaganfall nicht schnellstmöglich behandelt, drohen dauerhafte Schäden wie Sprachverlust oder motorische Einschränkungen wie Lähmungen, schlimmstenfalls sogar der Tod.
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Was sind die Ursachen?
Wie bei vielen Erkrankungen spielt der Lebenswandel eine große Rolle bei den Ursachen eines Schlaganfalls. Wer sich zum Beispiel wenig bewegt, sich ungesund ernährt, übergewichtig ist oder raucht, hat ein erhöhtes Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. Dieselben Faktoren begünstigen übrigens auch andere Herzkreislauferkrankungen wie einen Herzinfarkt oder Bluthochdruck.
Kann das auch junge Leute treffen?
Grundsätzlich gilt ein Schlaganfall als eine Krankheit, die vorrangig bei älteren Menschen ab 65 Jahren auftritt. Nur 25 Prozent aller Fälle betreffen Personen unter 65 Jahren auf. Doch auch junge Menschen unter 30 sind nicht davor geschützt.
Das Berliner Traditions-Klinikum Charité schreibt dazu: „In der Altersgruppe von Schlaganfallpatienten zwischen 18 und 35 Jahren überwiegend andere, meist angeborene Ursachen als beim typischen älteren Schlaganfallpatienten: Herzfehler, Gerinnungsstörungen und vermehrte Gefäßeinrisse (...).“ Auch angeborene Fettstoffwechselstörungen könne das Risiko für einen Schlaganfall erhöhen. Bei der Altersgruppe zwischen 35 und 50 hingegen liegen hingegen „klassischere“ Symptome wie Gefäßverkalkungen oder verengten Arterien.
Auffällig: Im Alter zwischen 18 und 35 Jahren sind Frauen deutlich häufiger von Schlaganfällen betroffen. Das liegt laut der unter anderem an den Nebenwirkungen der Pille in Kombination mit Tabakkonsum, auch Migränefälle mit Aura können gefährlich werden. Die Charité schreibt zusätzlich: „Auch Schwangerschaften erhöhen das Risiko für einen Schlaganfall: Um die Entbindung, beziehungsweise die Zeit kurz nach Entbindung, ist das Schlaganfallrisiko erhöht. In der Altersspanne von 35 bis 50 Jahren sind dann Männer häufiger vom Schlaganfall betroffen.“
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Wie viele Leute erleiden jährlich einen Schlaganfall?
Laut der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe erleiden bundesweit jährlich knapp 270.000 Menschen einen Schlaganfall. Knapp 30.000 davon sind 55 Jahre oder jünger. Auch die Kleinsten können Schlaganfälle: pro Jahr sind etwa 300 Kinder betroffen, die Dunkelziffer dürfte aber deutlich höher liegen.
Kann man einem Schlaganfall vorbeugen?
Garantien gibt es natürlich nie. Doch schon anhand der Ursachen lässt sich erkennen, wie man einem Schlaganfall bestmöglich vorbeugt. Dazu gehört eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung so wie ausreichende Bewegung und der weitestgehende Verzicht auf Alkohol und Tabak.