Berlin. Ein mittelalterliches Grab wurde für einen Mann in Baden-Württemberg zur Todesfalle. Polizei und Gewerbeaufsicht ermitteln nun zum Tod.
Im badischen Leimen ist ein 21-Jähriger bei archäologischen Ausgrabungen tödlich verunglückt. Der Mann wurde in einem mittelalterlichen Grab von nachrutschendem Erdreich begraben und musste mit einem Bagger geborgen worden. Jegliche Versuche, den Verunglückten zu reanimieren, scheiterten. Im Vorfeld des Unglücks am Montagnachmittag hatten tagelange Niederschläge das Erdreich aufgeweicht. Zur Todesursache, und ob es sich bei dem jungen Mann um einen archäologischen Mitarbeiter oder einen Bauarbeiter handelt, ist noch nichts bekannt.
Der fatale Unfall ereignete sich bei Aushebungsarbeiten in einem mittelalterlichen Gewölbekeller direkt vor dem Leimener Rathaus. Im Zuge des Kollaps eines Stück Erdreichs stürzten große Geröllbrocken auf den jungen Mann. Zunächst versuchten Bauarbeiter die Gesteinsbrocken per Hand zu entfernen, geborgen wurde er schließlich von angerückten Feuerwehrleuten mit einer Drehleiter. In einem Krankenhaus konnte am frühen Abend nur noch der Tod des Verschütteten festgestellt werden.
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Archäologie: Letzte Ruhestätte aus dem Mittelalter wird für 21-Jährigen zum Grab
Ausgerechnet eine rund 1500 Jahre alte Grabstätte wurde für den jungen Mann zum Grab. Ob das vom Regen aufgeweichte Erdreich zu gefährlich und eine weitere Absicherung der Baustelle nötig gewesen wäre, um in der unterirdischen Kammer Bauarbeiten durchzuführen, ist nun Gegenstand der Ermittlungen für die Kriminalpolizei und die Gewerbeaufsicht, wie der SWR berichtet. Das baden-württembergische Denkmal für Landesamt bekundete seine tiefe Bestürzung über das Unglück.
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Anlass der archäologischen Arbeiten war der Fund eines mittelalterlichen Grabs. Bei der Ausschachtung einer Tiefgarage in der nordbadischen Kleinstadt vor den Toren von Heidelberg waren Bauarbeiter auf ein Kellergewölbe gestoßen. Bei näherer Betrachtung erwies sich das Konstrukt als eine rund 1500 Jahre alte Grabstätte aus der Epoche des Adelsgeschlechts der Merowinger, die zwischen dem 5. und 8. Jahrhundert weite Teile Mitteleuropas beherrscht hatten. Bei den Aushebungen sollten historische Artefakte sichergestellt werden.
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