Berlin. Seit Freitag steht fest: Es war offenbar keine Löwin, die um Berlin gesichtet wurde. Kurz zuvor äußerte sich noch der Remmo-Clan.
Seit den frühen Morgenstunden des Donnerstags waren zahlreiche Polizeibeamte, das Veterinäramt und Jagdpächter im Einsatz, um ein entlaufenes Wildtier einzufangen: Zeugenberichten sowie einer unscharfen Videoaufnahme zufolge sollte es sich angeblich um eine Löwin handeln. Doch diese Befürchtungen bestätigten sich am Freitagmittag nicht: Die Behörden gaben Entwarnung, Experten zufolge soll es sich bei dem Tier um ein Wildschwein handeln.
Diese Entwicklung war am Donnerstag noch nicht abzusehen: Stundenlang hatte die Polizei nach der vermeintlichen Löwin gesucht, ein Twitter-Video, auf dem die vermeintliche Raubkatze zu sehen gewesen soll, hatte die Spekulationen noch weiter angeheizt: Eine Löwin mitten in der Hauptstadt – die scheinbar perfekte Sommerloch-Geschichte des Jahres war geboren. Zahlreiche Experten äußerten sich. Und sogar ein Berliner Clan-Mitglied sah sich dazu gezwungen, die Suche nach dem Tier zu kommentieren.
Angebliche Löwin in Berlin: Clan-Sohn schaltet sich ein
Firas Remmo, Sohn des bekannten Berliner Clanchefs Issa Remmo, äußerte sich in seiner Instagram-Story zur Suche nach dem Tier. "Wenn jemand etwas weiß, bitte erst mir Bescheid geben, dann führen wir die Löwin in ihr Gehege zurück, bevor irgendein Trottel sie abknallt", hieß es in einem ersten Post. In einem weiteren schrieb Remmo: "Bitte nicht abknallen."
In seiner Instagram-Story teilte der Clan-Sohn zudem Medienberichte zur Suche und nannte die vermeintliche Löwin "Nala", die suahelische Bezeichnung für eine Löwin, die nicht zuletzt durch "König der Löwin" große Bekanntheit erzielt hat: "Wer ist dafür, das Nala überlebt?", fragte er in einem letzten Slide. Remmos Beiträge taugen inzwischen nur noch als kleine Randerzählung dieser fast unglaubliche Sommerloch-Geschichte, die sich letztlich als eine klassische Ente (oder eher Schwein) herausstellte.
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Suche nach vermeintlicher Löwin
Dass sich Remmos für Raubkatzen interessiert, ist jedoch schon länger bekannt: Zwei Uploads von Dezember 2022 auf dem Instagram-Profil von Firas Remmo zeigen ihn mit einem jungen Tiger. Die Aufnahmen lösten Ende vergangenen Jahres einen SEK-Einsatz in seinem Neuköllner Anwesen aus. Damals hatte er den Tiger als "neues Haustier" bezeichnet, allerdings stellte sich heraus, dass er diesen beim Zirkus Berolina aus Brandenburg für eine Hochzeitsparty gemietet hatte.
"Bild" zufolge sind in den Villen Kleinmachnows allerdings viele Wohlhabende und sogar Clanmitglieder wohnhaft. Dem Bericht zufolge lebt hier ein Teil der Abou-Chakers und ein Mitglied der Remmos. Ob also ein Clanmitgleid hinter hohen Hecken seines Anwesens eine Raubkatze gehalten hat, lässt sich demnach nicht gänzlich ausschließen.
Fest steht aber: In Brandenburg ist die Haltung von 23 Löwen angemeldet, wie das Landesumweltamt mitteilte. Dabei handle es sich um drei Zirkusunternehmen, zwei Zoos und auch eine private Haltung. (day/bekö)