Essen. RWE feiert mit Robbie Williams. Das ist nicht nur wegen des Kriegs in Israel eine Nummer zu groß. Mehr Bescheidenheit wäre besser. Ein Kommentar.

Die rund 20.000 RWE-Beschäftigten aus aller Herren Länder haben es ohne Zweifel verdient, den 125. Geburtstag ihres Traditionsunternehmens ordentlich zu feiern. Die Transformation zu erneuerbaren Energien ist auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Kraftanstrengung, die Respekt verlangt.

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RWE muss sich aber dennoch die Frage gefallen lassen, ob der Rahmen für die Mega-Sause in der Essener Messe so üppig ausfallen muss und ob der vermutlich extrem teure Weltstar Robbie Williams das richtige Signal in diesen schweren Zeiten ist. Bei den Planungen des Events war sicherlich nicht absehbar, dass am 21. Oktober 2023 In Israel ein Krieg toben wird, der schon weit mehr als tausend Menschen das Leben gekostet hat und dessen Ausgang völlig offen ist. Darauf wird sicherlich auch Kanzler Olaf Scholz in seiner Festrede eingehen.

RWE hat Gewinn verdreifacht

Fast schon in Vergessenheit geraten ist der russische Überfall auf die Ukraine. In dessen Folge sind die Energiepreise weltweit explodiert. Indirekt hat davon auch RWE profitiert. Die rasant gestiegenen Strompreise, die Verbraucherinnen und Verbraucher bezahlen müssen, führten zu einem atemberaubenden Anstieg des Konzerngewinns. RWE verdiente im ersten Halbjahr netto 2,6 Milliarden Euro – drei Mal mehr als im Vorjahreszeitraum.

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Natürlich brauchen Unternehmen Gewinne, um Arbeitsplätze zu sichern und in neue klimaschonende Technologien zu investieren. RWE ist aber kein normales Unternehmen. Mitgesellschafter sind zahlreiche Kommunen Mülheim, Essen oder Dortmund. Größter RWE-Aktionär ist inzwischen der reiche Wüstenstaat Katar. Ihm wird nachgesagt, die Hamas, die Israel angegriffen hat, mitzufinanzieren.

Mega-Firmenfeier von RWE in Essen

Superstar Robbie Williams bei der RWE Jubiläumsfeier in Essen.
Superstar Robbie Williams bei der RWE Jubiläumsfeier in Essen. © Quelle: privat
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Superstar Robbie Williams bei der RWE Jubiläumsfeier in Essen. © Quelle: privat
Superstar Robbie Williams bei der RWE Jubiläumsfeier in Essen.
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RWE ist seit jeher also ein politischer Konzern, von dem in Krisenzeiten besonders viel Fingerspitzengefühl und Demut erwartet werden darf. Gegen eine Feier des 125. Geburtstags ist nichts einzuwenden. In der aktuellen Lage muss es aber wirklich nicht Robbie Williams sein. Eine Nummer kleiner und bescheidener wäre das bessere Signal gewesen.