Erndtebrück. Nicht erst bei Feuer, sondern schon vor Einzug in ein neu gebautes Haus kann die Löschwasserprüfung Probleme machen. Erndtebrück muss nachbessern.
Wer in Erndtebrück bauen möchte, wird bei einem Thema genau hinschauen müssen: der Löschwasserversorgung. Die ist nicht in allen Ortschaften von Erndtebrück ausreichend. Und genau diese Situation wird bei Neubauten inzwischen gesondert geprüft.
Das wurde im November 2020 bereits einer Familie in Birkelbach zum Verhängnis. Die hatte eine Baugenehmigung, dennoch kann durch das veränderte Brandschutz- und Hilfeleistungsgesetz eine spätere Nutzung eines Wohnhauses untersagt werden. So erläuterte der Kreis auf Anfrage damals die Gesetzeslage. Der schwarze Peter liegt damit bei der Gemeinde Erndtebrück. Die muss laut Gesetz nicht nur eine für ihre Verhältnisse ausreichende Feuerwehr unterhalten, sondern auch für ausreichend Löschwasser sorgen.
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Das steht auch so im Brandschutzbedarfsplan, der jetzt bei den anstehenden Haushaltsberatungen mit konkreten Beträgen hinterlegt wird. Wir haben der Gemeinde Erndtebrück dazu Fragen gestellt.
Im Haushalt sind für das laufende Jahr 208.000 Euro als Anzahlung für das Tanklöschfahrzeug (TLF) des Löschzugs 1 vorgesehen. Und 218.000 folgen dann in 2023. 410.000 Euro sind für das TLF, wie kommen die 16.000 Euro für die Kommunalagentur zustande? Wann ist mit der Auslieferung des Fahrzeugs zu rechnen und seit wie vielen Jahren ist die Beschaffung geplant?
Die Kommunalagentur soll die Gemeinde bei der Beschaffung neuer Fahrzeuge begleiten. Derzeit sind Lieferzeiten von bis zu 24 Monaten nicht ungewöhnlich, weshalb eine Ausschreibung und Vergabe in 2022 und eine Lieferung in 2024 realistisch scheint. Dies erklärt die zeitliche Staffelung der Haushaltsansätze. Ein grundsätzlicher Bedarf für das Fahrzeug war im derzeit gültigen Brandschutzbedarfsplan für 2017 aufgezeigt worden.
Im Haushaltsplan sind 250.000 Euro für die Lösung der Löschwasser-Probleme aufgeführt. Wo sind Zisternen geplant, welches Fassungsvermögen haben diese und sind darüber hinaus weitere Zisternen geplant?
Derzeit erstellt die Gemeinde Erndtebrück mit externer Unterstützung eine Löschwasser-Bedarfsanalyse. Diese wird voraussichtlich im ersten Halbjahr 2022 fertiggestellt und entsprechende Handlungsbedarfe aufzeigen. Dies ist wichtig für neue Bauvorhaben, aber auch für bestehenden Bauten. Die Standorte möglicher Zisternen und ihre Größe werden im Wesentlichen von der Kapazität des leitungsgebundenen Trinkwasserversorgungsnetzes abhängen.
40.000 Euro sind für eine Netzanalyse vorgesehen. Um welche Art von Analyse handelt es sich genau?
Die Netzanalyse soll ein besseres Bild des Trinkwassernetzes ermöglichen, was letztlich auch als Löschwasser genutzt wird. Hier werden Kapazitäten, Druckverhältnisse und Optimierungsmöglichkeiten des Trinkwassernetzes untersucht.
Speziell in Birkelbach hat es Probleme mit Bauwilligen gegeben, weil das Löschwasser nicht ausreichte (wir berichteten). Außerdem soll es so sein, dass in der Mehrzweckhalle Birkelbach und auch der Schützenhalle Benfe Veranstaltungen durch mangelnde Löschwasserversorgung gefährdet sind. Welche Lösung hat die Gemeinde für dieses Problem?
Die Löschwasser-Bedarfsanalyse soll genau diese Verbesserungsbedarfe im Detail aufzeigen und strukturierte Maßnahmen empfehlen, um diese in Richtung einer guten Verfügbarkeit zu verändern. Dies soll dann in der Folge durch entsprechende Investitionsmaßnahmen zeitnah erfolgen, so dass vorhandene Verbesserungsbedarfe gelöst werden können. Fragestellungen zur Löschwasser-Versorgung sind in der Vergangenheit tendenziell eher bei Baulücken in den Ortschaften entstanden.