Erndtebrück. . In der Haushaltsdebatte zeigt sich die Erndtebrücker Gemeindeverwaltung offen für alternative Straßenbau-Projekte. Etwa in Wohnstraßen.

  • Diskussion um Musikschule – Kämmerer: Leerstehende Gebäude „nicht wieder mit Nutzung belegen“
  • Fritz Hoffmann zur Rettungswache: Mit nur 750 Euro Miete „hat man uns das schmackhaft gemacht“
  • Gemeinde-Entwickler fragt sich: Hat der Zinser Fischteich auch zuverlässig Löschwasser im Brandfall?

Rund 180 000 Euro, von der Gemeindeverwaltung dieses Jahr für die Erneuerung des Mühlenweges vorgesehen, könnten auch anderswo im Gemeindegebiet in die Sanierung von Straßen fließen. Im Grunde stehe der Posten nur im Haushaltsplan 2017, so Beigeordneter und Kämmerer Thomas Müsse, weil das Neue Kommunale Finanzmanagement eine laufende Straßenunterhaltung zur Verlängerung der Nutzungsdauer erforderlich mache.

Gemeindebücherei wird angenommen

Die Gemeindebücherei in Erndtebrück soll es auch weiterhin als Angebot für die Öffentlichkeit geben.

Mit rund 4000 Medien-Ausleihungen 2016 werde die Einrichtung angenommen, so Beigeordneter Thomas Müsse. Sie stehe nicht zur Disposition.

Grundsätzlich gebe es bei dieser Unterhaltung aber auch ganz andere Möglichkeiten, sagte Müsse am Mittwoch bei der Fragerunde der Politiker im Haupt- und Finanzausschuss zum Haushalt.

Keine Alternative zum Pavillon

Keine Alternative sieht er dagegen zum Pavillon an der Grundschule, in dem die Musik- und Singeschule untergebracht ist. Das Gebäude abzureißen und die Aktivitäten in andere leerstehende Objekte der Gemeinde zu verlagern, nur um Ausgaben von 6200 Euro für eine neuen Außentür einzusparen, hält er nicht für vernünftig. Genau das hatte zuvor in der Diskussion Heinrich-Wilhelm Wörster für UWG- und FDP-Fraktion vorgeschlagen. Alle Räume der Musikschule seien im Pavillon seit 2004 gut zusammengefasst, betont Müsse. Und es mache keinen Sinn, leerstehende Gebäude der Gemeinde, die womöglich zum Verkauf stünden, „wieder mit Nutzung zu belegen“.

Kritik an Miete für Rettungswache

Kritik aus dem Ausschuss auch an Ausgaben für die neue Rettungswache in Womelsdorf: Hier zahle die Gemeinde derzeit laut Haushaltsplan 1320 Euro Miete monatlich – plus 250 Euro für Nebenkosten. Und: „Dafür gibt es keinen Ratsbeschluss“, moniert Wörster. Dass die Gemeinde Miete zahlen müsse, so Müsse, sei dem Rat aber im August 2015 mit Verweis auf den Vertrag mit dem Kreis Siegen-Wittgenstein mitgeteilt worden. In dem Gebäude nutzt auch die Löschgruppe Womelsdorf Räume. Damals sei es aber noch um nur 750 Euro Miete gegangen, erinnert sich Fritz Hoffmann (CDU): „Damit hat man uns das schmackhaft gemacht...“

Braucht die Zinse eine Zisterne fürs Löschwasser?

Warum braucht das Dorf Zinse überhaupt eine neue Zisterne für 45 000 Euro? Zinses Ortsvorsteher Lorenz Benfer hält sie für überflüssig – und verweist auf angepasste Einsatzpläne der Feuerwehr für den Brandfall. Sicher: In Zinse gebe es den Fischteich, so Gemeinde-Entwickler Björn Fuhrmann, aber: Ist da auch zuverlässig Löschwasser drin? Dann kam im Ausschuss die Frage auf: Was ist eigentlich aus der Zisterne im Hochbehälter Birkefehl geworden? In beiden Fällen wolle die Gemeinde jetzt mit der Feuerwehr Lösungen suchen, so Bürgermeister Henning Gronau.