Die Ergebnisse der fünf Arbeitskreise wurden von deren jeweiligen Wittgensteiner-Siegerländer Moderatoren-Duos vorgestellt.
Siegen/Wittgenstein. Vertrauen stand im Mittelpunkt des Grußwortes, das Oberkirchenrat Dr. Ulrich Möller am Dienstagnachmittag in der Siegerlandhalle hielt. Seit Jahren ist er als Theologischer Ortsdezernent in der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) für die Kirchenkreise Wittgenstein und Siegen zuständig, bei der Synodalversammlung jetzt hörten ihm erstmals Delegierte beider Kirchenkreise gemeinsam zu.
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Ulrich Möller ermutigte die Zuhörenden zum Selbstvertrauen, zum wechselseitigen Vertrauen und zum Gottvertrauen. Anlass für die Zusammenkunft war die angedachte Vereinigung der beiden Nachbar-Kirchenkreise. Das Instrument der Synodalversammlung war in den vergangenen Monaten schon zweimal genutzt worden. Während die Kirchenkreise verbindliche Beschlüsse bei alljährlich zwei Synoden fassen, bieten Synodalversammlungen andere Möglichkeiten der Begegnung und auf andere Art noch mal einen konzentrierten Raum für Diskussionen.
Ergebnisse aus fünf Arbeitskreisen
Die jüngste war für die Siegerländer und Wittgensteiner sowie die Sauerländer, die es in beiden Kirchenkreisen gibt, die Vorbereitung auf die zwei Synoden am 24. November. An diesem Tag kann in Bad Berleburg und in Siegen ein Tendenzbeschluss gefasst werden, dass zum 1. Januar 2023 der neue gemeinsame Kirchenkreis entstehen soll und die EKvW das Anhörungsverfahren dafür auf den Weg bringen möge. Bei dieser dritten Synodalversammlung jetzt ging es darum, die Ergebnisse von fünf Arbeitskreisen anzuschauen, in denen sich die Synodalen eine Woche zuvor in Hilchenbach und Bad Berleburg für den neu zu gründenden Kirchenkreis mit den Bereichen „Theologische Grundlagen und Gestalt von Kirche“, „Leitung und Organisation“, „Pastorale Grundversorgung“, „Einrichtungen“ und „Finanzen“ beschäftigt hatten.
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Die Sitzung in der Siegerlandhalle dauerte knapp vier Stunden. Während von den stimmberechtigten 163 Synodalen des Siegener Kirchenkreises 72 vor Ort waren, waren von den 49 des Wittgensteiner Kirchenkreises 29 vor Ort. Mit 60 Prozent Beteiligung hatte hier also der kleinere Kirchenkreis die Nase vorn, wobei es ja auch der Wittgensteiner Kreissynodalvorstand war, von dem der Wunsch nach einer Vereinigung ausgegangen war, weil es immer schwieriger ist, einen funktionsfähigen Kirchenkreis mit inzwischen nur noch knapp 31.000 Gemeindegliedern aufrechtzuerhalten.
Die drei Hochsauerländer Kirchengemeinden der Wittgensteiner hatten allesamt einen Delegierten nach Siegen geschickt. Von den übrigen elf Kirchengemeinden waren zehn direkt vertreten und die Lukas-Kirchengemeinde im Elsoff- und Edertal durch den Pfarrer, der bei ihr im Presbyterium mitarbeitet solange die örtliche Pfarrstelle unbesetzt ist. Außerdem waren das Kompetenzzentrum für Kinder-, Jugend- und Familienarbeit sowie das Abenteuerdorf in der Synodalversammlung vertreten. Die Ergebnisse der fünf Arbeitskreise wurden von deren jeweiligen Wittgensteiner-Siegerländer Moderatoren-Duos vorgestellt. Bei der Beschäftigung mit den theologischen Grundlagen und der Gestalt von Kirche für den neuen Kirchenkreis sollten Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung eine wichtige Grundlage sein, genau wie der Gedanke einer Kirche für die Menschen und überschaubare Strukturen. Die biblischen Bilder könnten die Verheißung eines neuen Bundes und das Unterwegssein des wandernden Gottesvolks sein.
Beruf des Pfarrers attraktiv machen
Für die Leitung und Organisation des neuen Kirchenkreises gelten die kirchenrechtlichen Bestimmungen, außerdem soll ein Gremium insbesondere über die synodalen Ausschüsse und Beauftragungen nachdenken. Die Pastorale Gestaltung sollte in Zeiten eines absehbaren Pfarrermangels ein attraktives Arbeitsumfeld bieten, indem man stärker über Gemeindegrenzen in den Wittgensteiner Solidarräumen zusammenarbeitet, interprofessionelle Pastoral-Teams bildet, die auch andere Berufsgruppen einbinden, und im Hochsauerland unbedingt bedenkt, dass die große Fläche in der Diaspora-Situation Sonderregelungen für die Pfarrstellen-Bemessung braucht.
Die Gruppe der Einrichtungen wünschte, dass das Haus der Kirche an der Berleburger Schloßstraße auf jeden Fall bis 2027 fortbesteht und dann mit einem Leitbild für den neuen Kirchenkreis überlegt wird, was mit dem Standort passiert. Das Abenteuerdorf soll analog zum Beschluss der Wittgensteiner Synode anhand der Entwicklungen seiner Bilanzen 2026 in den Blick genommen werden. Zum Punkt „Finanzen“ empfahlen die Moderatoren zunächst die Beibehaltung der nach der Machbarkeitsstudie geplanten Finanzverteilung sowie die Ausarbeitung einer ganz neuen Finanzsatzung für den neuen Kirchenkreis, ebenfalls laut Machbarkeitsstudie.
All die vorgestellten Ergebnisse wurden von der Synodalversammlung in großer Einmütigkeit, einige mit Enthaltungen, selten mit Gegenstimmen zu Einzelpunkten begrüßt.