Freudenberg. Autobahn Westfalen wollte nicht mehr taufrische Talbrücke Büschergrund schnellstmöglich neu bauen, Naturschützer klagten. Neue schnellere Lösung aufgetaucht.

Der Plan, dass die Talbrücke Büschergrund 2028 fertiggestellt wird, ist seit Sommer 2023 vom Tisch - der Naturschutzbund hatte gegen das von Autobahn Westfalen angestrebte vereinfachte Vorgehen ohne Planfeststellungsbeschluss geklagt. Gewählt wurde notgedrungen stattdessen der übliche lange Weg, die Autobahngesellschaft hatte, einem Gerichtsurteil zuvorkommend, ein förmliches Planfeststellungsverfahren beantragt, mit der Folge, dass die Brücke nicht 2028, sondern erst 2032 fertig würde. Aber mittlerweile zeichnet sich eine andere Möglichkeit ab.

+++Mehr Nachrichten aus Siegen und dem Siegerland finden Sie hier!+++

Nach einem neuen „Genehmigungsbeschleunigungsgesetz“ ist der Neubau der Brücke als Unterhaltungsmaßnahme ohne Planfeststellung sogar dann möglich, wenn die neue Brücke auf eine spätere Sechsspurigkeit ausgerichtet wird und breiter gebaut wird als die alte. Allerdings müssen alle Beteiligten mitmachen: Wasser- und Umweltschutzbehörden, Waldbauern, Landwirte, Naturschutzvereine und private Betroffene. „Ob das Genehmigungsbeschleunigungsgesetz angewendet werden kann, steht zum jetzigen Zeitpunkt nicht fest“, sagt Anke Bruch, Sprecherin von Autobahn Westfalen.

+++ Immer auf dem Laufenden mit WhatsApp: Hier geht‘s zum Kanal der Lokalredaktion Siegen +++

Die Büschergrund-Brücke ist theoretisch akut von Sperrung bedroht, aus Sicherheitsgründen. Das Bauwerk wurde zwar bereits statisch verstärkt, dennoch ist es hoch belastet und der Zustand alles andere als neuwertig - das Ende könnte auch schon früher drohen als die derzeitige „Restnutzungsdauer“ bis 2033. Fernstraßenbundesamt und Kreis Siegen-Wittgenstein hatten dem beschleunigten Verfahren zugestimmt und auch erste Genehmigungen erteilt. Dagegen hatte der Naturschutzbund geklagt - unter anderem wegen der Baumfällung zur Vorbereitung auf die unvermeidliche Sprengung; vor allem aber wegen der Einzeller, die im Bächlein unter der Brücke leben, der für die Arbeiten in ein Rohr verlegt würde. Diese Verrohrung hätte der Kreis nach Ansicht der Naturschützer nicht genehmigen dürfen.