Eiserfeld. Auch im Siegener Süden wird es eng. Für die Grundschule in Niederschelden müssen Realschule und Gymnasium zusammenrücken. In Eiserfeld hilft das nicht.
Die übernächste große Grundschulbaustelle steht an: Nach dem gerade begonnenen Umbau der ehemaligen Realschule am Häusling für die Spandauer Schule in Siegen und nach der Erweiterung der Albert-Schweitzer-Schule in Geisweid, die sich für die nächsten Jahre mit einem Modulbau behilft, kommt der Siegener Süden ins Blickfeld. Die Grundschule Eiserfeld soll erweitert oder neu gebaut werden.
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Den zeitlichen Fahrplan, der bis in die 2030er Jahre reicht, hatte der Schulausschuss schon im vorigen Mai beschlossen. In Eiserfeld dürfte es letztlich allerdings auf einen Neubau hinauslaufen, wie aus der Vorlage zur Sitzung des Schulausschusses am Dienstag, 28. Februar, hervorgeht: Auf dem Grundstück gibt es keine Erweiterungsflächen, „Der Standort Gilbergstraße selbst bietet jedoch nicht die Fläche, die für die Erweiterung auf mindestens drei Züge inklusive der Flächen für Pausenhof, Kfz-Stellplätzen usw. vonnöten ist“, heißt es in der Vorlage. Was den täglichen Verkehr mit Pkw und Bussen angeht, sei bereits jetzt die „Lage der Grundschule im Quartier herausfordernd“. Weil die Stadt selbst nicht über Grundstücke verfügt, sollen nun kurzfristig Wirtschaftlichkeitsberechnungen für einen vierzügigen Neubau angestellt werden. In Frage kommen soll auch ein Investorenmodell, bei dem ein Investor baut und die Stadt mietet.
Im Siegener Süden, also der ehemaligen Stadt Eiserfeld, gibt es zwei Grundschulen. Die Grundschule Eiserfeld mit Standorten in Eiserfeld und Eisern und die Grundschule Auf dem Hubenfeld mit Standorten in Niederschelden und Gosenbach. Beide Schulen bilden je Jahrgang acht Klassen, wobei Mehrzweck-, Differenzierungs- und Betreuungsräume oft schon in Klassenräume umgewandelt worden sind und Verwaltungsräume ebenso fehlen. Geplant waren beide Schulen eigentlich jeweils dreizügig: je zwei Klassen am Gilberg und auf dem Hubenfeld, je eine Klasse in Eisern und Gosenbach.
Bedarf bestehe allerdings schon jetzt für neun Grundschulzüge, heißt es in der Vorlage. Für das nächste Schuljahr sind 108 Kinder an der Grundschule Eiserfeld (77 in Eiserfeld, 31 in Eisern) und 92 Kinder auf dem Hubenfeld angemeldet (47 in Niederschelden, 35 in Gosenbach).
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Grundschule Eiserfeld
Die Grundschule Eiserfeld hat ihren Hauptstandort in der ehemaligen Gilbergschule. Sie war ursprünglich Hauptschule, bevor die Richerfeldschule (heute: Gesamtschule) neu gebaut wurde. Zwischendurch war hier das neue Gymnasium zu Hause, bevor der Neubau auf der Morgenröthe bezogen wurde. Neben dem Altbau von 1892 steht ein 2006 errichteter zweigeschossiger Containeranbau. „Die Bausubstanz dieses Containerbaus ist abgängig, eine Sanierung ist nicht sinnvoll möglich. Auch der Altbau weist wesentliche und umfassende Mängel der Bausubstanz, insbesondere im Bereich der Elektroanlagen, dem Brandschutz und dem Wärmeschutz sowie der Heizanlage auf“, stellt die Verwaltung fest. Ein Jahrgang ist in das Gebäude der ehemaligen Realschule am Hengsberg (heute ebenfalls Gesamtschule) ausgelagert. 2018 kam als Teilstandort die ehemals selbstständige Grundschule Eisern hinzu. Die Grundschule Eiserfeld ist aus der Marktschule, der Hengsbergschule und der Eichertschule hervorgegangen.
Grundschule auf dem Hubenfeld
Die Grundschule auf dem Hubenfeld in Niederschelden hat ihren Hauptstandort in der ehemaligen Hubenfeldschule, die ursprünglich als Hauptschule errichtet wurde. In ihr wurden Burgschule, Bismarckschule und Dreisbachschule zusammengelegt. 2015 kam als Teilstandort die ehemals selbstständige Grundschule Gosenbach hinzu. Der Hauptstandort in der Wehrstraße könnte wieder drei statt bisher zwei Klassen je Jahrgang aufnehmen. Das wird möglich, wenn Gymnasium und Realschule Auf der Morgenröthe ihre Räume aufgeben. Dabei geht die Verwaltung offenbar - ohne es in der Vorlage ausdrücklich darzustellen - davon aus, dass die Räume auf der Morgenröthe künftig ausreichen, weil die Realschule, nun schon zwei Jahre ohne 5. Jahrgang, geschlossen werden muss.
Nötig wird das wohl auf jeden Fall, wenn in Gosenbach auf Dauer nicht mehr zwei Klassen je Jahrgang, sondern nur noch eine gebildet werden kann. „Der Standort ist grundsätzlich zu modernisieren und die Raumnutzung, sofern irgend möglich, über kleinere bauliche Anpassungen im Bestand und den Tausch von Räumen zu optimieren“, heißt es dazu in der Vorlage. „Gelingt es nicht, die Raumnutzung im Bestand anzupassen, wird zu klären sein, inwiefern die Beschulung von zwei Zügen(...) weiterhin möglich ist oder ob die Zügigkeit begrenzt werden sollte.“
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