Siegen. Kita-Beiträge in Siegen immer noch nicht umsonst, aber im Vergleich „sehr niedrig“. Zahl der Einrichtungen und Plätze kontinuierlich ausgebaut. Das kostet Millionen.

Mit Beginn des neuen Kindergartenjahres im August 2025 stehen in den Siegener Tageseinrichtungen insgesamt 3776 Plätze für Kinder ab vier Monaten bis zum Einschulungsalter zur Verfügung. Wie aus einer Mitteilung der Stadt hervorgeht, kommen weitere 340 Plätze in der Kindertagespflege hinzu. „Das ist eine gute Nachricht für Familien, von denen viele auf einen Kita-Platz dringend angewiesen sind“, wird Bürgermeister Steffen Mues zitiert.

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Siegen gebe in diesem Bereich aktuell 55 Millionen Euro aus, so der Bürgermeister. Im Jahr 2008 seien es noch 16 Millionen gewesen. Die Elternbeiträge blieben dabei „nach wie vor auf einem im landesweiten Vergleich sehr niedrigen Niveau“, heißt es weiter. Für Familien bis zu einem Jahreseinkommen von 40.000 Euro gilt eine Beitragsfreiheit.

Kitas Siegen: ab August 2025 gibt es 3.776 Plätze in 74 Einrichtungen

Die Stadt Siegen stellt jetzt ihre konkreten Planungen für das Kindergartenjahr 2025/26 in Kitas und Einrichtungen der Kindertagespflege vor. Die Zahlen und Daten werden erstmals am 30. Januar im Jugendhilfeausschuss politisch beraten und gehen am 26. Februar in die Beschlussfassung im Rat. „Wie in den vergangenen Jahren liegt der Fokus der Bedarfsplanung im Bereich der Tageseinrichtungen für Kinder und Kindertagespflege auf der Erfüllung des Rechtsanspruchs für Kinder ab einem Jahr“, so die Stadt. Ab August stehen die 3.776 Plätze demnach voraussichtlich in 74 Tageseinrichtungen bereit.

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2.925 dieser Plätze werden für Kinder von drei Jahren bis zur Einschulung angeboten, erläutert Jugendhilfeplanerin Judith Wagener. Zusätzlich werden 30 sogenannte singuläre Kindergartenplätze für Kinder im Alter ab 3 Jahren und älter angeboten. Insgesamt stehen damit 2.955 Plätze für Jungen und Mädchen im Alter von drei Jahren bis zur Einschulung zur Verfügung. Das entspricht einer Betreuungsquote von 96,44 Prozent.

Siegen: Betreuungsquote für U3-Kinder steigt auf 45,36 Prozent

Bei den Kindern unter drei Jahren können den Ausführungen zufolge 851 Jungen und Mädchen ab August betreut werden. Weitere 310 U3-Kinder werden von Tagespflegepersonen betreut. Das entspricht zuzüglich 310 singulärer Kindertagespflegeplätze einer Betreuungsquote von 45,36 Prozent (2020: 43,77%; 2021: 42,70%; 2022: 43,98%; 2023: 45,10%; 2024: 44,95%) bei insgesamt 1.161 Plätzen unter Berücksichtigung der Kinder ab vier Monaten.

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Eltern haben die Möglichkeit, ihre Kinder jeweils für die Dauer eines Jahres 25, 35 oder 45 Stunden pro Woche betreuen zu lassen, sofern die Einrichtung über die jeweiligen Angebote verfügt. Die konkrete Ausgestaltung der Öffnungszeiten liegt bei den einzelnen Einrichtungen.

Sozialdezernent Andree Schmidt

„Eine große Herausforderung für die verantwortlichen Stellen der Stadt Siegen.“

Sozialdezernent Andree Schmidt über die Umsetzung des Kinderbildungsgesetzes (KiBiZ)

Siegen: Kinderbildungsgesetz macht komplexe Beratungen erforderlich

„Seit am 1. August 2008 das Kinderbildungsgesetz (KiBiZ) – und damit der rechtliche Betreuungsanspruch – in Kraft getreten ist, hat sich die Landschaft der Tageseinrichtungen für Kinder grundlegend verändert“, schreibt die Stadt. Das würden auch die Zahlen aus Siegen belegen. 2008 stellten insgesamt 61 Einrichtungen im Stadtgebiet 3.043 Plätze bereit, im Jahr 2025 sind es mit 74 Einrichtungen insgesamt 3.776 Plätze. In Übereinkunft mit den Trägen der Tageseinrichtungen für Kinder habe die Stadt Siegen seit der KiBiZ-Einführung insgesamt 569 neue Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahre (U3) geschaffen. „Die Umsetzung des Gesetzes mit Blick auf das Wohl der zu betreuenden Kinder war und ist eine große Herausforderung für die verantwortlichen Stellen der Stadt Siegen“, kommentiert Sozialdezernent Andree Schmidt. Die Bedarfsplanung sei „das Ergebnis komplexer Beratungen mit Trägern und Einrichtungsleitungen und Fachberatungen“.

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Zusätzlich werden niederschwellige und freiwillige Hilfen angeboten, beispielsweise durch „Willkommensbesuche“ für Eltern mit Neugeborenen. Die Mitarbeiterinnen des Familienbüros suchen die Familien nach Absprache zuhause auf, um, wenn erforderlich, intensiv zu beraten und zu unterstützen.