Siegem. Noch vor der Kommunalwahl steht eine weitere Personalentscheidung auf der Tagesordnung: die Wiederwahl von Stadtbaurat Henrik Schumann.
Die Siegener Rathaus-Spitze formiert sich für den Rest des Jahrzehnts: Stadtbaurat Henrik Schumann steht vor der Wiederwahl für eine zweite achtjährige Amtszeit, Bürgermeister Steffen Mues hält sich für eine Wiederwahl bereit.
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Henrik Schumann wurde im November 2016 einstimmig gewählt, am 1. Februar 2017 begann seine erste Amtszeit. Der Leiter der Abteilung Stadtentwicklung, die damals noch zum Dezernat des Bürgermeisters gehörte, setzte sich gegen zehn auswärtige Mitbewerber durch. Schumann wurde nicht nur für die Städtebauprogramme mit den neuen Ufern, Rund um den Siegberg und den Uni-Umzug gebraucht. Als Leiter des Stabs für außergewöhnliche Ereignisse („Krisenstab“) oblag es ihm seit November 2023 auch, die Siegener Rathäuser technisch wieder arbeitsfähig zu machen, nachdem die Südwestfalen IT durch eine Cyber-Attacke lahm gelegt worden war. Formal wird der Rat am Mittwoch, 25. September, seinen Verzicht auf eine Ausschreibung der Stelle verzichten. Damit verbunden wird die Wiederwahl, die frühestens sechs Monate vor Ende der Amtszeit möglich ist und die Schumann auch annehmen muss, wenn sie spätestens drei Monate vor dem 31. Januar erfolgt.
Bürgermeister Steffen Mues wird sich im September 2025 erneut den Wählerinnen und Wählern stellen. Für das Stadtoberhaupt wäre es die vierte Amtszeit. Der Jurist war Rechtsanwalt, als er 1999 zum ersten Mal in den Rat gewählt wurde. Der Seitenwechsel auf die Verwaltungsbank folgte schon 2003: Mues wurde Beigeordneter und Stadtrat für Schule, Kultur, Jugend und Soziales. 2007 trat er die Nachfolge von Bürgermeister Ulf Stötzel an, der die damals noch bestehende Altersgrenze erreicht hatte. 2014 und 2020 wurde Mues wiedergewählt, beide Male im ersten Wahlgang, obwohl er 2014 sechs und 2020 vier Gegenkandidaten hatte. Für 2025 ist bisher erst Prof. Dr. Hermann Siebdrat (FDP) in den Ring gestiegen.
Der nächste Siegener Rat wird nur über einen Spitzenposten entscheiden
Nächster Kandidat für eine Wiederwahl wird dann Arne Fries sein. Der Stadtrat für Ordnung, Kultur und Sport wechselte Ende 2017 aus der Kreisverwaltung ins Siegener Rathaus. Über diese Beigeordnetenstelle könnte noch vor der Kommunalwahl entscheiden werden. In ihrer Kooperationsvereinbarung haben SPD und CDU das Vorschlagsrecht der CDU übertragen. Die beiden Fraktionen haben allerdings im Rat keine Mehrheit mehr. Arne Fries gehört der CDU an. Anders als Henrik Schumann musste sich Arne Fries gegen eine Gegenkandidatin durchsetzen. Manuela Rohde (FDP) wurde von SPD, UWG und Linken gegen den Favoriten des damalige Jamaika-Ratsbündnisses von CDU, Grünen und FDP in Stellung gebracht.
Dienstältester Beigeordneter wird noch für eine ganze Weile Wolfgang Cavelius bleiben. Er wurde 2015 zum ersten Mal gewählt und im November 2022 für eine zweite Amtszeit einstimmig wiedergewählt – 2015 war der Parteilose noch Überraschungssieger gegen den Bewerber der Jamaika-Ratsmehrheit. Er wird zwar im Dezember 2025 seinen 65. Geburtstag feiern können, hat aber bereits erklärt, dass er aber die Möglichkeit nutzen wird, auf Antrag drei Jahre zu verlängern. Demnach wird die Position des Kämmerers und – als 1. Beigeordneten – allgemeinen Vertreters des Bürgermeisters ab Anfang 2029 neu zu besetzen sein. Und das wird dann auch, aus heutiger Sicht, die einzige hochrangige Personalie sein, über die die Ratsfraktionen nach der Kommunalwahl verhandeln können, wenn sie neue Ratsmehrheiten schmieden.
Drei Boomer-Bürgermeister müssen sich noch äußern
Siegens Bürgermeister Steffen Mues ist übrigens der jüngste in der ganzen Reihe von Bürgermeistern aus der Boomer-Generation in Siegen-Wittgenstein. Er wird nächstes Jahr 60 und wird damit auch am Ende seiner nächsten fünfjährigen Amtszeit das gesetzliche Rentenalter noch nicht erreicht haben. Das sieht bei Bernd Fuhrmann (Bad Berleburg, Jahrgang 1960), Walter Kiß (Kreuztal, Jahrgang 1961) und Paul Wagener (Netphen, Jahrgang 1962) anders aus – keiner der drei hat sich bisher geäußert, ob er ein weiteres Mal antritt. Für Kiß und Wagener wäre es die vierte, für Fuhrmann sogar schon die fünfte Amtszeit. Nur Christoph Ewers (Burbach, Jahrgang 1962) hat sich schon vor ein paar Tagen öffentlich festgelegt: Für den dienstältesten Bürgermeister im Kreisgebiet wird die vierte Amtszeit auch die letzte gewesen sein.
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