Siegen. Kati Beyer wollte mit Modegeschäft ins neue JMQ in Siegen ziehen - dann kam der Wasserschaden. Zurück konnte sie nicht - und wollte sie auch nicht.

Unerwartete Herausforderungen kamen auf Kati Beyer und ihre „Boutique 10“ zu. Statt eines entspannten Umzugs in die neuen Geschäftsräume im Johann-Moritz-Quartier (JMQ) musste sie wegen eines Wasserschadens einen Zwischenstopp einlegen und ihr Geschäft zunächst an anderer Stelle eröffnen.  

+++ Immer auf dem Laufenden mit WhatsApp: Hier geht‘s zum Kanal der Lokalredaktion Siegen +++

Anfang Dezember wurden der Rohrbruch und der damit verbundene Wasserschaden im Erdgeschoss des Johann-Moritz-Quartiers bekannt. Einige Mieter wollten ursprünglich noch im Dezember eröffnen – etwa der Burger-Laden Peter Pane – und auch Kati Beyer hatte ihr altes Ladenlokal am Kölner Tor zum Jahresende gekündigt. „Ich bin eigentlich erst durch die Presse auf das Problem aufmerksam geworden“, berichtet die Unternehmerin. Daraufhin habe sie sich direkt mit ihrem Vermieter in Verbindung gesetzt, da eine vorübergehende Schließung ihres Geschäftsbetriebs nicht in Frage kam. „Ich hatte schon neue Ware gekauft und mein alter Laden war auch schon wieder vermietet, also wäre eine Verlängerung keine Option gewesen“, so Kati Beyer. 

Siegen: Wasserschaden im JMQ zwingt die Boutique 10 zum umplanen

Zum Glück fand sich schnell eine Alternative: „Schon nach zwei Tagen hatte Immowert eine Lösung gefunden, und ich konnte mit meinem Geschäft in die Kölner Straße 46 umziehen.“ Das Objekt gehört der Sparkasse und war gerade frei geworden. Für Kati Beyer die passende Variante für die nächste Zeit. „Voraussichtlich bis Ende Februar werden wir hier sein. Dann soll hoffentlich der Umzug in das JMQ erfolgen“, erklärt sie. 

Die Boutique 10 eröffnet zwischenzeitlich in der Kölner Straße 46 in Siegen, bevor sie nach dem Wasserschaden voraussichtlich bald in das Johann-Morizt-Quartier umziehen kann.
Die Boutique 10 eröffnet zwischenzeitlich in der Kölner Straße 46 in Siegen, bevor sie nach dem Wasserschaden voraussichtlich bald in das Johann-Morizt-Quartier umziehen kann. © Alna Stahn | Alina Stahn

Zur Behebung des Wasserschadens wird derzeit ein Teil der betroffenen Gipskartonwände und Dämmungen ausgebaut, getrocknet und anschließend wieder neu aufgebaut. Es wird jedoch damit gerechnet, dass die Räumlichkeiten des Boardinghauses und der Boutique wie geplant früher als der Rest des Gebäudes eröffnet werden können. Der zweite Umzug dürfte für Kati Beyer allerdings entspannter werden. „Den ersten Umzug habe ich jetzt selbst gemacht. Den nächsten ins JMQ macht die Gebäudeverwaltung. Dann muss ich nur noch meinen Laden einrichten“, sagt sie. Bis dahin präsentiert sie die bestellte Ware an der Kölner Straße: „Wir haben es uns hier ganz nett gemacht.“

„Ich hatte schon neue Ware gekauft und mein alter Laden war auch schon wieder vermietet, also wäre eine Verlängerung keine Option gewesen.“

Kati Beyer,
Geschäftsfrau

Am derzeitigen Standort konnte die Betreiberin sogar schon neue Kundschaft gewinnen. Für sie war es wichtig, aus den alten Räumlichkeiten herauszukommen. „Man denkt auf den ersten Blick, dass die Lage am Kölner Tor gut ist, aber das stimmt leider nicht ganz“, erklärt Kati Beyer. „Zum einen ist es eine Durchgangsstraße. Da übersehen einen die Leute schneller. Und die Demos vermiesen einem auch das Geschäft.“ Erst 2021 ist sie in die Räume gezogen und hat schon einige Demonstrationen wegen der Corona-Pandemie, dem Krieg in der Ukraine und den Konflikten im Nahen Osten erlebt. „Viele neue Kunden sind gar nicht erst in den Laden gekommen, weil die ganze Straße abgesperrt war und es kein Durchkommen zur Eingangstür gab“, sagt Kati Beyer. „Die meisten Demonstrationen gab es ausgerechnet am Freitag oder am Samstag, wenn wir eigentlich den meisten Umsatz machen.“

Siegen: Die Lage am Kölner Tor war nicht geeignet für die Boutique 10

Ein weiteres Problem war für die Unternehmerin der Vandalismus. „Oft hatte man das Gefühl, das Ordnungsamt ist nur mit Knöllchenschreiben beschäftigt, während mir jemand ans Schaufenster pinkelt“, ärgert sich Kati Beyer. Auch diverse Polizeieinsätze vor der Ladentür machten der Unternehmerin zu schaffen. Trotz diverser Beschwerden bei der Stadt seien ihre Sorgen oft ungehört geblieben. „Das frustriert einen, schließlich tut man etwas für die lokale Wirtschaft.“

+++Die Lokalredaktion Siegen ist auch bei Facebook!+++

Vom Umzug ins JMQ erhofft sie sich natürlich auch mehr Kundschaft. „Wir planen eine tolle Eröffnungswoche und durch die neue Lage wollen wir dann auch mehr Kunden in den Laden locken und unser Sortiment präsentieren“, sagt die Betreiberin. Kati Beyer hat sich auf bestimmte Labels spezialisiert: „Wir haben viele skandinavische und dänische Marken wie 10day, Pepperkorn oder Jane Lushka“, sagt sie. „Die meisten der Marken produzieren auch in der EU, aber wir haben auch lokale Einflüsse bei der Dekoration“, erzählt Kati Beyer. „Oft bringen mir Leute ihre Produkte vorbei. Dann habe ich eine schöne Dekoration und sie können ihre Ware präsentieren. Eine Win-Win-Situation für alle.“

+++Mehr Nachrichten aus Siegen und dem Siegerland finden Sie hier!+++