Weidenau. Die Haardtstraße in Siegen-Weidenau ist unrettbar marode. Geplant wurde die Erneuerung schon 2019. Straßenausbau - und noch mehr - kosten Millionen.

2019 wurde die Planung für den Ausbau der Haardtstraße in Weidenau beschlossen - und nur die Planung, denn damals lief die Diskussion um die Straßenausbaubeiträge nach KAG auf Hochtouren im Land, zu viele Fragen waren noch offen. Die Nebenstraße am unteren Haardter Berg ist dermaßen marode, dass sie nicht mehr unterhalten werden kann. Bei vielen schadhaften Straßen in Siegen ist es oft mit einer erheblich kostengünstigeren Sanierung der Deckschicht getan - hier nicht. Der Vollausbau in Weidenau geht richtig ins Geld.

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Knapp 2 Millionen Euro werden für den Ausbau der Anliegerstraße fällig - Fahrbahn und Gehweg mit Oberflächenentwässerung neu herstellen kostet laut Vorlage für Bezirks- und Bauausschuss mehr als 1,7 Millionen Euro, weitere 200.000 Euro werden für die Erneuerung einer baufälligen Stützwand im Einmündungsbereich Setzer Weg fällig sowie knapp 60.000 Euro für eine komplett neue Straßenbeleuchtung. Weil die Haardt- eine Anliegerstraße ist, müssten die Kosten anteilig mit den Anwohnern in Form von KAG-Gebühren abgerechnet werden, heißt es weiter. Das wäre genau die Hälfte, also eine knappe Million. Die Beiträge sind allerdings wie berichtet abgeschafft, die nun nicht mehr von den Anliegern gezahlten Summen können sich die Kommunen vom Land erstatten lassen. Auch in diesem Fall: NRW fördert die Beiträge zu 100 Prozent, die Verwaltung muss das entsprechend beantragen.

Siegen: Straße, Kanal, Gas- und Wasserleitungen, Telekommunikation - komplettes Programm

Da die Planung schon so lange läuft, hat auch die Beteiligung der Anlieger schon vor einiger Zeit stattgefunden: Die hatten sich in erster Linie so viele Stellplätze wie möglich gewünscht - auch dieses Wohngebiet liegt an einem recht steilen Hang mit begrenzten Parkmöglichkeiten auf den Grundstücken selbst - sowie eine Verkehrsberuhigung. Auf ihre Anregung hin sollen auch zwei Ladesäulen mit je zwei Ladepunkten für E-Autos auf dem Längsparkstreifen errichtet werden.

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Die Baumaßnahme selbst ist durchaus aufwändig für eine nur wenige hundert Meter lange Straße. Auch der Entsorgungsbetrieb ESi sowie die Siegener Versorgungsbetriebe SVB klinken sich ein: Die Erneuerung der Gas- und Wasserleitungen war nicht mehr aufzuschieben, heißt es weiter, und sei teilweise im Gehweg erfolgt. Hier folgen weitere Abschnitte. Bei einer Untersuchung hat ESi zudem festgestellt, dass auch der Kanal auf kompletter Länge der Haardtstraße ausgetauscht werden muss. Bei der Gelegenheit soll der Kanal auch im Setzer Weg zwischen Haardt- und Erzstraße erneuert werden. Alle Hausanschlüsse und Anschlussleitungen für Regeneinläufe im Baufeld werden ebenfalls überprüft. Wenn ohnehin gebaut wird, möchte auch die Telekom ihr Kabel verlegen, auch Westnetz hängt sich dran und auch Glasfaser wird mitverlegt.

Siegen: Verbesserte Anliegerstraße - Grundstückseinfahrten nicht mehr zuparken

Mit der Planung verfolgte die Stadt Siegen auch das Ziel, den Straßenraum aufzulockern: Bäume pflanzen, gepflasterte Parkstreifen von 2 Metern Breite. Die Fahrbahn selbst wird gut 5,5 Meter breit. Zufahrten und Begegnungsverkehr seien dabei berücksichtigt worden; da die Parkstreifen im Straßenverlauf hin und her wechseln, könne so die gewünschte Verkehrsberuhigung erzielt und das Zuparken von Grundstückseinfahrten besser vermieden werden.

Den Beschluss trifft am 12. Februar der Bauausschuss.