Siegen. Volt: Bis 20 Uhr soll auf großen öffentlichen Veranstaltungen in Siegen ein generelles Rauchverbot herrschen - und es soll auch für E-Zigaretten und Vapes gelten.

Die Volt-Fraktion im Rat der Stadt Siegen beantragt, dass auf Grundlage des Hausrechts ein generelles Rauchverbot auf Stadtfesten, Weihnachtsmärkten und vergleichbaren Veranstaltungen bis 20 Uhr ab 2025 gelten soll. Ausnahmen gelten für bestimmte Raucherbereiche. Das Rauchverbot, heißt es weiter, umfasst neben dem klassischen Tabakrauchen auch das Rauchen von E-Zigaretten und Vapes.

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Dies sei ein wichtiger Schritt, um die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger zu schützen, insbesondere von Kindern, so die Fraktion zur Begründung. Eine familienfreundliche Atmosphäre werde so gefördert. Denn: „Passivrauchen stellt eine erhebliche Gesundheitsgefährdung für Nichtraucher dar“, heißt es von Volt. Studien zeigten, dass Atemwege gereizt und langfristig schwere Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Probleme oder Krebs begünstigt werden können, wenn man auch nur kurz Tabakrauch ausgesetzt sei. Gerade bei dicht besuchten öffentlichen Veranstaltungen sei es schwer, dem Rauch auszuweichen.

Siegen: Rauchverbot bei Stadtfest und Weihnachtsmarkt für „entspannte und unbeschwerte Umgebung“

„Das Rauchverbot reduziert die Belastung durch Feinstaub und Schadstoffe in der Luft erheblich, was zu einer besseren Luftqualität beiträgt“, argumentiert die Fraktion weiter. Gerade in den Abendstunden, wenn die Besucherzahlen erfahrungsgemäß steigen, sei eine rauchfreie Umgebung daher von besonderer Bedeutung: „Kinder sind besonders empfindlich gegenüber den schädlichen Auswirkungen von Passivrauch. Sie atmen schneller und nehmen dadurch mehr Schadstoffe auf als Erwachsene.“ Zudem befinden sich ihre Organe noch in der Entwicklung, was langfristige negative Auswirkungen von Passivrauchen weiter verstärke.

Ein Rauchverbot trage dazu bei, Kindern ein gesundes Umfeld zu bieten und sie nicht unnötig gesundheitlichen Risiken auszusetzen. Gleichzeitig werde ein Vorbildcharakter gefördert, „da Kinder lernen, dass Rauchen nicht zu einem normalen Verhalten in der Öfentlichkeit gehört.“

Auch E-Zigaretten können schädlich sein - Siegener Lungenärzte warnen

Auch das Rauchen von E-Zigaretten kann zu chronischen Erkrankungen, akuten Reizungen, Entzündungen, Lungenschäden oder sogar Krebs führen. E-Zigaretten-Dampf enthält verschiedene Chemikalien, darunter Propylenglykol, Glycerin, Nikotin und Aromastoffe, die Entzündungen und Reizungen in den Atemwegen verursachen und süchtig machen können. Nikotin kann die Entwicklung des Gehirns beeinträchtigen, insbesondere in Bereichen, die für Gedächtnis und Lernfähigkeit verantwortlich sind. Pneumologen warnen vor potenziellen gesundheitlichen Gefahren für Kinder und Jugendliche - zwar gebe es hier zwar keine belastbaren Langzeit-Untersuchungen, aber es sei ein weit verbreiteter Irrglaube, dass E-Zigaretten weniger schädlich sind als herkömmliche Zigaretten, hieß es kürzlich von Fachärzten von Kinderklinik und Klinikum Siegen auf Anfrage.

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Stadtfeste und Weihnachtsmärkte sind nach Ansicht von Volt wichtige Veranstaltungen, die von Familien gerne besucht werden. Eine rauchfreie Atmosphäre bis 20 Uhr könne eine entspannte und unbeschwerte Umgebung fördern, in der sich Familien wohlfühlen, Eltern ihre Kinder beruhigt mitnehmen können, ohne sich Sorgen um ihre Gesundheit machen zu müssen. Auch Schwangere und empfindliche Personen würden von einem reduzierten Schadstoffgehalt in der Luft profitieren. Volt spricht von einem ausgewogenen Kompromiss, denn durch die speziell ausgewiesenen Raucherbereiche werde gleichzeitig sichergestellt, dass die Bedürfnisse der Raucher berücksichtigt werden, ohne die allgemeine Gesundheit der übrigen Besucherinnen und Besucher zu beeinträchtigen.