Netphen. Manche hatten „ein Riesenproblem damit, dass sich jemand von außen bewirbt“, sagt Oliver Klimke: Er will nicht mehr Bürgermeister von Netphen werden.

Oliver Klimke ist nicht mehr Bürgermeisterkandidat der Netphener CDU. Er werde in einer Köln/Bonner Firmengruppe Verantwortung übernehmen und seinen Lebensmittelpunkt nach Köln verlagern, teilt der CDU-Stadtverband mit. „Wir sind in der glücklichen Position, dass sich während der Kandidatensuche mehrere kompetente Bewerber gefunden haben, mit denen wir im ständigen Austausch blieben, sodass die CDU Netphen zeitnah einen CDU-Bürgermeisterkandidaten präsentieren wird“, heißt es in der Pressemitteilung. Klimke hatte sich bei der Nominierung gegen Alexandra Wunderlich durchgesetzt. Sie ist seit Ende 2023 wieder Vorsitzende der Ratsfraktion, nachdem Sebastian Zimmermann, Bürgermeisterkandidat von 2020, zurückgetreten war.

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„Ich hatte mich auf diesen Wahlkampf wirklich gefreut“, sagte Oliver Klimke im Gespräch mit dieser Zeitung, der seinen Rückzug mit beruflichen und auch persönlichen Gründen erklärt: „Es passieren manchmal Dinge, die hat man nicht auf dem Schirm.“ Der CDU-Stadtverband („Wir gehen in aller Wertschätzung auseinander“) habe nun aber noch genügend Zeit, „einen Nachfolger zu finden, der in Netphen verwurzelt ist“. Tatsächlich habe es sich, für ihn unerwartet, für ihn als „Herausforderung“ erwiesen, nicht in Netphen selbst zu wohnen, sagte der parteilose Noch-Hilchenbacher, der für die CDU mit seinen Erfahrungen als Geschäftsführer eines Unternehmens und als Marketing-Experte vielversprechend erschien: „Ich hatte nicht geahnt, dass es Menschen gibt, die ein Riesenproblem damit haben, dass sich jemand von außen bewirbt.“

Bürgermeisterkandidat in Netphen: „Anfeindungen und Verbreitung von Unwahrheiten“

In der Pressemitteilung der CDU werden „Anfeindungen und die Verbreitung von Unwahrheiten von wenigen, aber einflussreichen Meinungsbildnern aus Netphen über die sozialen Medien“ erwähnt. Zu Details wollen sich weder Oliver Klimke noch Stadtverbandsvorsitzender Marco Müller äußern. Oliver Klimke habe seine Kandidatur „nicht mehr als aussichtsreich“ gesehen, sagte Marco Müller auf Nachfrage, Äußerungen in den Facebook-Gruppen „spielen in diese Überlegungen mit herein“.

CDU Netphen
Das war einmal: Marco Müller, Corie Hahn, Dorothee Spies und Stefan Braun (von links) gratulierten Oliver Klimke zur Nominierung. (Archivbild) © CDU | cdu

Kommentar

Aktuell gibt es in Netphen derzeit nur einen Bewerber um das Amt des Bürgermeisters, der am 14. September 2025 gewählt wird: den Dreis-Tiefenbacher Dr. Gerrit Kampmann, der der SPD-Fraktion des Rates angehört. Amtsinhaber Paul Wagener hat sich bisher nicht geäußert, ob er sich um eine vierte Amtszeit bewirbt.

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