Siegen. Das war‘s mit dem Intercity von Siegen an die Nordsee: Der IC wird zwar nicht eingestampft, aber drastisch zusammengestrichen. Verlust für Fernverkehr

Mitte Dezember greift der Fahrplanwechsel im Fernverkehr der Deutschen Bahn. Eigenen Angaben zufolge bietet die DB dann mehr internationale Zugfahrten an, baut ihr Angebot an Sprinter-Zügen und ICE-Direktverbindungen weiter aus - was allerdings solche Zugverbindungen über Siegen angeht, wird kräftig gekürzt.

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Wie berichtet stand der Intercity (IC) auf der Kippe. Laut Mitteilung der Bahn wird es ihn zwar weiter geben, das Angebot aber zusammengestrichen. Die massiven Pünktlichkeitsprobleme erwähnt der Konzern nicht - nicht einmal jeder zweite IC kommt laut Zahlen des Zweckverbandes Westfalen-Süd (ZWS) pünktlich, über 14 Prozent der Fahrten fallen ganz aus. Die Bahn verweist stattdessen auf mangelnde Nachfrage: Das Reiseverhalten habe sich nach der Corona-Zeit verändert, unter anderem würden weniger Pendler das Fernverkehrsangebot nutzen.

Intercity über Siegen: Laut Deutscher Bahn „deutlich zu schwache Nachfrage“

So müssen einzelne IC-Fahrten über Siegen wegen „deutlich zu schwacher Nachfrage“ dauerhaft entfallen. Das betrifft etwa den IC, der werktags um 5.19 Uhr ab Siegen nach Frankfurt fährt, den IC um 5.04 Uhr ab Siegen nach Münster sowie zwei Fahrten in der Tagesmitte zwischen Frankfurt, Siegen, Unna und Münster. Darunter auch die Direktverbindung von und nach Norddeich Mole, heißt es weiter. Die umsteigefreie IC-Verbindung morgens von der Nordseeküste ab dem Fähranleger Norddeich Mole und dem Emsland (nachmittags retour) werde statt ins Siegerland künftig von und nach Köln angeboten, wovon mehr Reisende profitieren. Zwei abendliche IC-Züge fahren darüber hinaus nur noch am etwas nachfragestärkeren Samstag bzw. Sonntag.

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„Weiterhin bleiben im Jahr 2025 allerdings etwa zwei Drittel der Verbindungen über Siegen erhalten“: Die Bahn betont, dass der DB-Fernverkehr seine vertraglichen Anforderungen auf Strecken mit Nahverkehrsanerkennung „vollumfänglich erfüllt“. Nach langem Hin und Her wurden Nahverkehrs-Tickets schließlich auch in den Intercity-Zügen anerkannt, deren Fahrten die Regionalzüge ersetzen.