Siegen. Beschlossen ist noch nichts. Vorbereitet wird aber schon ein Ersatzangebot für den Siegener IC, mit zusätzlichen Regionalexpress-Zügen.
Die Deutsche Bahn überlegt offensichtlich, den Fahrplan des Intercity Frankfurt-Siegen-Dortmund zu reduzieren. Das geht aus einer Vorlage zur Verbandsversammlung des Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) hervor. Dort werden für den Fahrplan 2025 „in Tagesrandlage“ zusätzliche Fahrten des Regionalexpress 34 eingeplant, der zwischen Dortmund und Siegen im stündlichen Wechsel mit dem Intercity fährt, „sofern DB Fernverkehr die angekündigten Kürzungen weiterverfolgen will“.
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Die Deutsche Bahn bestätigt auf Anfrage dieser Zeitung Gespräche mit dem NWL. „Die Deutsche Bahn befindet sich gerade in der Erstellung des Fahrplan für das Jahr 2025. Wie bei allen Angeboten üblich beobachtet auch die DB Fernverkehr die Nutzung durch die Fahrgäste aufmerksam und prüft weitere Angebotsmaßnahmen in Abhängigkeit von der Nachfrage durch die Reisenden.“ Entschieden werden darüber erst im Herbst.
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Bisher fahren an Werktagen je acht Intercitys von Siegen in Richtung Frankfurt und in Richtung Dortmund oder Münster, der erste kurz nach 5 Uhr, der letzte kurz nach 19 Uhr. Problem der Züge sind hohe Ausfallquoten und viele Verspätungen: Nur 61,6 Prozent der Intercitys kommen mit weniger als vier Minuten Verspätung in Siegen an, 6,26 Prozent der Verbindungen fallen ganz aus. Bei längeren Verspätungen werden die Züge auch umgeleitet; sie fahren dann am Siegener Hauptbahnhof vorbei und halten nur in Weidenau.
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Intercity über Siegen: Bis zu anderthalb Stunden Verspätung
Der 7.04-Uhr-Zug von Siegen in Richtung Ruhrgebiet zum Beispiel war allein in den letzten vier Wochen einmal um 65, einmal um 46 Minuten jeweils wegen Vandalismus verspätet, sieben Mal zwischen 20 und über 30 Minuten wegen unbefugten Personen auf der Strecke, Verspätung eines vorausfahrenden Zuges, verspäteter Bereitstellung Bauarbeiten, Warten auf Anschlussreisende … Und einmal, mit 65 Minuten und einer technischen Störung am Zug, heißt es dann auch einfach: „Ziel nicht erreicht“. Etwas harmloser scheint der Verkehr in der Gegenrichtung zu laufen, Beispiel: der von Münster kommende 17.01-Zug nach Frankfurt: 19, 27 und 28 Minuten Verspätung kommen je einmal in vier Wochen vor, „Ziel nicht erreicht“ heißt es einmal. Der letzte Zug am Tag um 19.01 Uhr dagegen wartet sogar mit 85 Minuten („Technische Störung am Zug“ und 90 Minuten („Verspätung aus vorheriger Fahrt“) auf. Und wer am Dienstag die Stichprobe macht: Fast alle Verbindungen werden im Bahn-Navigator mit dem Zusatz „Geringe Auslastung erwartet“ aufgeführt, nur der 19-Uhr-Zug nach Frankfurt kann mit „mittlerer Auslastung“ rechnen.
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In Siegen verpasst der Intercity oft den Anschluss
Der Nahverkehr Westfalen-Lippe will zumindest den RE 34 verbessern. Geprüft werde, diesen „Dortmund-Siegerland-Express“ früher in Siegen ankommen zu lassen. Bisher werde die Verbindung „in der absolut minimal möglichen Umsteigezeit“ in Siegen angeboten. der Anschluss nach Frankfurt gehe „in der Praxis entsprechend häufig verloren“. Weitere Veränderungen im Großraum Siegen sind im nächsten Bahnfahrplan nicht vorgesehen – dafür fehlen Geld und Personal. Um einen „robusten Fahrplan“ zu erreichen, gebe es Überlegungen zu „gezielten und längerfristigen Angebotsreduzierungen“, heißt es in der Vorlage zur jüngsten Verbandsversammlung.
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