Siegen. Am Jahrestag des Hamas-Terroranschlags auf Israel ruft ein Aktionsbündnis in Siegen zum Gedenken auf – und sieht das Leid auf beiden Seiten.
100 Stühle stehen auf der Siegbrücke. Niemand sitzt darauf, doch auf einigen sind Bilder aufgestellt von Geiseln, die sich immer noch in der Gewalt der Hamas befinden. Ein Aktionsbündnis bestehend aus der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland, dem Aktiven Museum Südwestfalen, dem Tacheles-Netzwerk gegen Antisemitismus Siegen, der Erwachsenenbildung des Kirchenkreises Siegen sowie dem Kreisjugendring Siegen-Wittgenstein nutzte nun den Jahrestag des Terrorangriffs der Hamas auf Israel für eine Gedenkveranstaltung.
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Mehr als 1200 Tote, mehr als 100 Geiseln, die noch von der Hamas gefangengehalten werden: Angesichts der Gräuel hatte sich das Aktionsbündnis bewusst für eine stille Aktion entschieden. Auf Redner wurde verzichtet, stattdessen gab es eine Schweigeminute und ein Totengebet. Allerdings brachten die Bündnispartner in einer gemeinsamen Erklärung, die verlesen wurde, ihre Haltung zum Ausdruck. Dabei ging es um Anteilnahme für die betroffenen Familien sowie die Solidarität mit Israel. Gesehen werde aber auch das Leid der Menschen in Gaza und dem Westjordanland: „Solidarität mit Israel bedeutet keine Feindschaft mit den Menschen in diesen Gebieten“, erklärten die Bündnispartner.
Siegen: Angst vor neuem Antisemitismus nach Eskalation im Nahen Osten
„Der Krieg im Nahen Osten bewegt viele Menschen in unserem Land“, heißt es weiter. Der Konflikt werde „für neuen Hass und Hetze gegen jüdische Mitbürger missbraucht und Andersdenkende werden offen angefeindet“, doch „in unserem Land sollen alle Menschen, ohne Unterschied der Religion oder Herkunft, in Sicherheit leben können.“
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An einem Infostand konnten Besucherinnen und Besucher sich darüber informieren, was seit dem 7. Oktober 2023 passiert ist. Wer sich der Erklärung der Bündnispartner anschließen wollte, konnte dies durch seine Unterschrift tun. Außerdem konnten Bürgerinnen und Bürger ihre eigenen Gedanken auf Postkarten schreiben, die das Bündnis an Siegen-Wittgensteins israelischen Partnerkreis Emek Hefer senden wird.
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