Kreuztal. Das Leben im Tiny House ist für viele ein Traum. Nun wurden in Kreuztal Grundstücke dafür ermittelt. Gerade bei einer Gruppe kommen sie gut an.
Auf wenigen Quadratmetern wohnen, die Natur direkt vor der Haustür haben und vollkommen unabhängig sein: Für viele ist das ein Traum. Jede und jeder hat vermutlich eine eigene Vorstellung von einem Leben im „Tiny House“ („Minihaus“). Da gibt es auch die, die das Ganze weniger anspricht: „Das sind in der Regel Gebäude zu temporären Benutzung. Gesellschaftlich haben die keine Relevanz“, sagt Ratsmitglied Frank Weber (FDP). Immer wieder bekommt die Stadt Kreuztal dennoch formlose Anfragen zu städtischen Tiny-House-Grundstücken. Nun hat der Rat beschlossen, dass drei Grundstücke, die für diese Bauform geeignet sind, aktiv vermarktet werden sollen.
Welche Grundstücke sind dabei?
Tiny Houses wurden ursprünglich als mobiles Haus auf Rädern bekannt, mittlerweile fallen aber auch andere Kleinwohnformen unter diesen Begriff, wie zum Beispiel Modulhäuser (15 bis 100 Quadratmeter) und Minihäuser (unter 100 Quadratmeter).
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Oft werden damit nachhaltige und unabhängige Lebensformen verbunden – inwieweit das tatsächlich zutrifft, ist unter anderem abhängig vom Grundstück, der Bauart und den Bewohnern. Von 20 städtischen Rest-Grundstücken, auf die ein normales Haus nicht mehr passt, erweisen sich in Kreuztal derzeit drei als geeignet für die Mini-Wohnhäuser: am Ahornweg in Littfeld und im Bühlsgarten in Littfeld für je ein Haus und Auf der Hube in Buschhütten für bis zu drei Häuser.
Für wen ist die Wohnform geeignet?
Wohnen könnten dort Berufstätige, Studierende, Kleinfamilien, Rentner – wer eben Lust auf dieses Wohnkonzept hat. „’Best Ager’ haben entsprechende Ansprüche an uns herangetragen“, sagt Bürgermeister Walter Kiß.
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Auch in der Ratsvorlage werden Hausbesitzer hervorgehoben, die ihre zweite Lebenshälfte (Gruppe 50+) planen und Interesse an Tiny Houses haben. Frank Weber (FDP) zeigt Unverständnis, warum das Angebot gerade für ältere Menschen etwas sein sollte. „Die Ansprüche der Menschheit sind unterschiedlich“, entgegnet Walter Kiß.
Wie sind die Reaktionen?
„140 Quadratmeter – was soll man da anderes drauf stellen?“, sagt Andreas Müller (SPD). Ungenutzte, nicht-konventionell bebaubare Fläche kann so genutzt werden – auch in Kreuztal fehlt es an (bezahlbarem) Wohnraum. Tiny Houses seien eine „zeitgemäße Maßnahme zur Innenraumverdichtung“, sagt Dieter Gebauer (Grüne). Es handle es sich um eine „Wohnform, die immer beliebter wird“. „Wir sollten uns dem nicht verschließen“, unterstreicht Arne Siebel (CDU). Nun warte man eben die „Flut der Bauanträge“ ab.
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Unabhängig von den ermittelten Flächen ist auch auf dem Bender-Areal ein Bereich für Tiny Houses vorgesehen. Man solle „nicht hochwertige Bauflächen für Tiny Houses vorhalten“, betont Frank Weber (FDP) vor diesem Hintergrund. Walter Kiß macht deutlich, dass es diesmal nicht um das Bender-Gelände gehe. Nun wolle man die ermittelten Tiny-House-Grundstücke veröffentlichen.
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