Siegen. Das Weihnachtsgeschäft in Siegen liegt deutlich hinter den Zeiten vor der Pandemie. Der Einzelhandel hat zudem Angst vor einem neuen Lockdown.
Das Weihnachtsgeschäft lief in diesem Jahr nur sehr schleppend, wie Wladimir Senkewitsch, Center-Manager der City-Galerie, sagt. „Nachdem die 2G-Verordnung in Kraft getreten ist, hatten wir sofort einen hohen Frequenzrückgang.“ Daher habe es keinen richtigen Weihnachtsumsatz für die Händler gegeben. Allerdings sei alles besser als die Umsätze 2020, da habe der Lockdown den Handel hart erwischt. Der Vergleich zur Zeit vor der Pandemie falle eindeutig aus: Das Weihnachtsgeschäft sei „weit von den Einnahmen von vor zwei Jahren entfernt“.
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Auch in der Oberstadt gab es wenig Grund zur Freude – gegenüber 2019 sei das Weihnachtsgeschäft deutlich schlechter gelaufen und habe sich „durch die geringe Kundenfrequenz leider negativ entwickelt“, wie Thiemo Brinkmann, Vorsitzender der Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) Oberstadt, sagt. „Im November war alles noch im grünen Bereich, bis dahin war das Geschäft der Händler regulär im Vergleich zu 2019.“
Siegen: Weihnachtsmarkt kurbelt Geschäft in der Oberstadt nur zeitweise an
Die Eröffnung des Weihnachtsmarkts habe die Umsätze noch einmal angekurbelt, die ersten Tage „waren eine außerordentlich starke Woche“. Doch mit der 2G-Beschränkung für den Schlossplatz und wenig später auch für den Handel änderte sich die Lage. „Diese Maßnahme hat leider dazu geführt, dass die Leute nur noch gezielt irgendwo hingegangen sind und nicht mehr durch die Oberstadt bummelten“, sagt Thiemo Brinkmann. Die ISG gehe von bis zu 40 Prozent Umsatzverlusten im sonst so starken Weihnachtsgeschäft der Oberstadthändler aus.
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Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Siegen hatte bereits frühzeitig eine Umfrage zum Weihnachtsgeschäft 2021 im regionalen Einzelhandel gestartet. Händler wurden explizit gefragt, wie sie die Auswirkungen der 2G-Beschränkungen einschätzen. „Dabei hat sich ein ziemlich differenziertes Bild ergeben“, berichtet IHK-Geschäftsführer Hans-Peter Langer.
Siegen: Einzelhändler melden Umsatzeinbußen wegen Einführung der 2G-Regel
Viele hätten angegeben, dass sie die Verschärfung der Maßnahmen nachvollziehen können, auch wenn das zum Teil zu Umsatzeinbußen führe. Der Einzelhandel zeige sich verständnisvoll und sei bereit, alles zu tun, um einen erneuten Lockdown zu vermeiden. Aus der Umfrage sei darüber hinaus ersichtlich, dass der Handel schon Anfang Dezember mit deutlichen Umsatzeinbrüchen gerechnet hat. „Fast 60 Prozent berichteten, dass Corona bereits vor der Verschärfung der Maßnahmen negative Auswirkungen auf das Weihnachtsgeschäft hatte“, sagt Hans-Peter Langer. Drei Viertel befürchteten durch die 2G-Regel erneute Einbußen.
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Wie schon zuvor während der Pandemie habe es den Modeeinzelhandel am schlimmsten getroffen. In dieser Branche rechneten 95 Prozent der an der Umfrage Teilnehmenden mit weiteren Verlusten, „fast jeder Modehändler meint, die 2G-Regel würde das Geschäft weiter erschweren.“
Einzelhandel Siegen: Ungewissheit und Angst vor neuem Lockdown belasten Branche
Man müsse berücksichtigen, dass der gesamte Handel im Verlauf der Pandemie zugunsten der Bekämpfung von Corona mit den Beschränkungen und Lockdowns eine enorme Last trage, so Hans-Peter Langer. „Die Händler sind bemüht, alles so sicher wie möglich für die Kunden zu gestalten und die Infektionsrisiken gering zu halten – damit wir weiter einkaufen gehen können.“ Doch außer den Umsatzrückgängen gäbe es auch Befürchtungen wegen eines möglichen weiteren Lockdowns. Viele Ladenbesitzer hätten erneut Angst um ihre Existenz. „Der ständige Wechsel zwischen Öffnen und dann doch wieder schließen müssen belastet die Einzelhändler sehr“, betont der IHK-Geschäftsführer. Die anhaltende Ungewissheit sei beklemmend für viele.
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