Kreis Olpe. Pandemie hinterlässt Spuren in der heimischen Wirtschaft. IHK dennoch zuversichtlich: regionale Projekte auch 2022 weiterentwickeln und fördern.

„Die Pandemie hat tiefe Spuren in der heimischen Wirtschaft hinterlassen und niemand kann absehen, wie sehr uns Corona auch im kommenden Jahr traktieren wird. Für etliche Betriebe steht in diesen Monaten viel auf dem Spiel. Hier setzen wir mit einer erneuten Beitragssenkung ein wichtiges Signal und entlasten die Unternehmen noch einmal zusätzlich“, sagt IHK-Präsident Felix G. Hensel, sieht in dem jüngsten Beschluss der Vollversammlung aber gleichzeitig auch einen Vertrauensbeweis in die Arbeit der IHK und ihrer Belegschaft. Denn der Wirtschaftsplan umfasst trotz der neuerlichen Beitragssenkung Finanzmittel für eigene Projekte und Initiativen, durch die die Kammer die regionale Wirtschaftsentwicklung vorantreiben will.

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IHK-Vizepräsident Jost Schneider, Walter Schneider GmbH Co. KG, hatte den Haushalt als Vorsitzender des Finanzprüfungsausschusses in die Beratungen eingebracht und die wesentlichen Eckdaten erläutert. Für das Wirtschaftsjahr 2022 plant die IHK mit Erträgen von 5,7 Millionen Euro, die größtenteils auf Mitgliedsbeiträge zurückgehen. Nachdem der Umlagesatz auf die Gewerbeerträge bereits für 2021 von 0,25 Prozent auf 0,15 Prozent gesenkt worden war, wird er im kommenden Jahr noch weiter sinken; und zwar auf 0,10 Prozent. „Damit kehren wir innerhalb von nur zwei Jahren 5 Mio. € an die Mitgliedsbetriebe aus, indem wir unsere Rücklagen abbauen. Angesichts der wirtschaftlichen Gesamtlage ist das eine sehr verantwortungsvolle Entscheidung. Unsere solide Finanzlage erlaubt diesen Schritt in schwieriger Zeit. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass für die kommenden Jahre Umlagesatzanpassungen in die andere Richtung nicht ausgeschlossen werden können“, erklärt Schneider.

Rahmenbedingungen verbessern

IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener hatte der Vollversammlung zuvor die maßgeblichen Projekte der Fachkräftesicherung sowie die verkehrspolitischen und dienstleistungsbezogenen Vorhaben vorgestellt, mit denen die IHK im kommenden Jahr verschiedene Impulse setzen will. „Alleine für diese Vorhaben investieren wir 2022 zielgerichtet gut 450.000 Euro, um die Rahmenbedingungen für wirtschaftliches Handeln aktiv zu verbessern. Einen besonderen Schwerpunkt bilden dabei Maßnahmen zur Förderung der beruflichen Bildung mit einem Gesamtvolumen von 251.000 Euro. Diesen Markenkern der IHK-Tätigkeit wollen wir weiter ausprägen.“ Beispiele seien die Schulung von „Ausbildungsbotschaftern“, die Schülerinnen und Schülern Ausbildungsberufe auf Augenhöhe nahebringen, die psychosoziale Unterstützung von Auszubildenden, die Förderung von Auslandsaufenthalten der Auszubildenden, die finanzielle Unterstützung der Internationalen Schule in Olpe oder auch das „Türöffner“-Projekt für die „Corona-Generation“.

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Von Von Sophie Beckmann und Flemming Krause

Im weiteren Verlauf der Sitzung stellte Harald Peter, Vorsitzender der Aufsichtsräte der Campus Unteres Schloss Nord GmbH Co. KG und der Campus Unteres Schloss Süd GmbH Co. KG, den Sachstand und die weiteren Perspektiven für das vielbeachtete Projekt „Siegen.Wissen verbindet“ vor.

Beide Gesellschaften sind mit der Organisation und Umsetzung der Neuerrichtung des Universitätscampus im Zentrum Siegens beauftragt. „Das Vorhaben ist reif für die Umsetzung. Es braucht aber weiterhin zwingend die nötige politische Unterstützung“, warb Harald Peter. Der Umzug der Hochschule in die Stadt ermögliche es, Ober- und Unterstadt zu stärken. Denn so können Potenziale für Handel und Dienstleistungen genutzt werden – ob im Bestand oder in Form von Neugründungen.

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